[FSK-18] Gedanken - Druckversion +- Arx Obscura (https://forum.arx-obscura.de) +-- Forum: Rollenspiel (https://forum.arx-obscura.de/forum-23.html) +--- Forum: Geschichten (https://forum.arx-obscura.de/forum-183.html) +--- Thema: [FSK-18] Gedanken (/thread-17840.html) |
Gedanken - Elisabeth Thuder - 09.05.2014 Sie kam gerade von der Mittagspatrouille in die Wachstube. Der Schild wurde an das Regal gelehnt. Vieles war in den letzten Tagen geschehen, vieles was sie zum Nach- denken brachte. Aber diese Gedanken hatte sie einfach unterdrückt um den Kopf frei zu halten. Sie öffnet die Türe zum Wachturm und stapfte die Treppen und Leitern bis ganz nach oben hoch. Langsam lehnte sie sich an das Holz des Aussichtsfenster und seufzte schwer als sie die unterdrückten Gedanken in einem Ruck erwischten. Zuerst war da nur das mit Axis und Maya. Sie wollte Maya nie verletzten und ging Anfangs davon aus, dass es rein körperlich bleiben würde zwischen ihr und Axis, aber schon bald entwickelte sich da etwas, was mehr war. Gefühle. Leises Schnauben entweichte ihr da sie sowas nicht gewohnt war. Es war im Grunde auch noch alles sehr schwammig bis ihr Axis in einem Moment kurz vor dem Hochgefühl zuflüsterte, dass er sie liebt. Sie hatte so einige Gerüchte gehört über Maya über Ihn über alles im Grunde aber sie wusste nicht was sie von all dem halten sollte. Es war kompliziert vor allem weil sie nie wollte, dass wer Anderes dadurch verletzt wurde. Er sagte ihr er habe Maya nie wirklich geliebt und eher gerettet und geduldet. Sie verstand nicht, dass der Ruf eines Mannes wie Axis das Wichtigste war, was er besaß und man ihn auf offener Straße keine Kosenamen geben sollte oder sich an einen Freigeist zu hängen wie eine Klette. Lis sinnierte darüber ob Axis deshalb ihre Gesellschaft genoß weil sie auch ohne Ihn wunderbar zurecht kam und sich nicht wie eine Klette an ihn hängte und ihm die Luft zu atmen raubte. Sicher die ersten Tage seiner Abwesenheit vermisste sie Ihn aber sie konnte sowieso nichts daran ändern also musste sie lernen jene Gefühle zu bändigen und sich auf Wichtigeres konzentrieren. Dann war da dieses Gefühl des verloren Sein in der eigenen Heimat. Sie war hier geboren worden. Ihr Vater war Bürger der Stadt Greifangers und Hauptmann der fürstlichen Wache in Candaria gewesen. Ihre blauäugigkeit bekam schon bald ihre Quittung. Sie war davon ausgegangen, dass der Ruf ihres Vaters und sein Stand auf sie übergehen würden wenn sie heimkehrt aber viele Jahre vergangen und Grindel Seekliff war nicht mehr der jüngste und vorallem war sie nicht ihr Vater. Sie musste sich selbst beweisen wenn sie Bürgerin Greifangers werden wollte um ein Heim und die Ehre zu besitzen die ihr Vater genoss. Sie war einfach nicht er und nur seine Tochter keiner seiner Söhne die alle im Krieg gefallen waren. Elisabeth war damals noch zu jung um mitzuziehen und ihre Brüder hatten sich dafür eingesetzt, dass sie nicht mitkommt. Sie sollte die übrig gebliebenen Truppen unterrichten und ausbilden. So half sie jedem am besten, sagten ihre Brüder die sich zum ersten Mal einig waren. Aber der Traum war nie abgeschrieben und sie würde alles tun um jenen für sich zu erfüllen. Tja und dann war da diese dritte Sache. Ein Mann, ein Freund der ihr seine Liebe gestanden hatte. Wie sollte sie nur damit umgehen. Sie hatte ihm die Augen geöffnet, dass sein derzeitiges Leben ihn einfach nicht glücklich machen würde und er hatte erst darauf beharrt, dass seine Ehre es ihm so befohlen hatte und er keine andere Wahl hatte als dieser zu unterliegen. In Axis ständiger Abwesenheit und dieser unge- klärten Grenzen zwischen Ihnen beiden hatte sie sich der rein körperlichen Sehnsucht hingegeben. Und nun das? Er liebte sie, und er meinte es ernst. Sowie Axis es auch ernst zu scheinen meinte. Sie war in dieser Zwickmühle, die sie immer vermeiden wollte. Eine Zwickmühle die ihr den letzten Nerv raubte da sie einfach nicht wusste was sie nun genau tun sollte. Sollte sie auf ihr Herz hören oder auf ihren Verstand? Und war bei beiden Seiten nicht beides irgendwo verwickelt? Unruhig durch das Nachdenken wandte sie sich herum. Nun das Gesäß an das Holz lehnend und die Arme kreuzend. Sie hasste es nicht zu wissen was sie tun soll. Es gab ihr das Gefühl zu ersticken. Das Gespräch mit Saresh dem Waffenmeister und Stammesmitglied der Shurax hatte es auch nicht gerade leichter gemacht. Er erinnerte sie an einen sehr guten Freund ihres Vaters der auch Jure war. Er erinnerte sie an ihre Kindheit. Eine Kindheit die schön war aber nicht immer leicht. Sie hatte vieles erlebt viel erdulden müssen und stand immer zwischen der Erziehung ihres Vaters und der ihrer Amme. Einerseits sollte sie starke stolze Kriegerin werden die wie ihr Vater ihr Land und Fürsten verteidigen sollte. Andererseits sollte sie aber wissen wie sich eine Dame zu verhalten hat. Meist obsiegste der Wille ihres Vaters, sodass sie wusste was eine Dame zutun und zu lassen hatte es aber nie wirklich in der Praxis angewandt hatte. Sie rieb sich die Schläfen und murrte leise: "Hoffentlich geht der ganze Kram nicht nach hinten los. Ich will den Ruf meiner Familie nicht zerstören. Dafür haben Vater und meine Brüder zuviel geleistet und gegeben..." Sachte stapfte sie die Leiter und Stufen wieder hinab in die Wachstube. Sie musste etwas schlafen, war sie die ganze Nacht ziellos und geplagt von den Gedanken durch Candaria gewandert und hatte nicht eine Minute lang geschlafen. Sie legte sich auf die Holzbänke und schloss ihre Augen in der Hoffnung bald einzuschlafen damit ihr Kopf aufhörte zu dröhnen. RE: Gedanken - Gideon Ganter - 09.05.2014 Wenn sie aufwacht wird sie ein Stückchen Pergament in ihrem Blickfeld finden und den Kopf einer Blume der darauf liegt. Zitat: RE: Gedanken - Elisabeth Thuder - 16.05.2014 Schweißgebadet wurde sie immer wieder wach. Seit einigen Tagen nun hatte sie mit den ewigen Schmerzen der gebrochenen Rippen zu kämpfen. Heute hatte sie endlich die blöden Verbände abgenommen die ihren Oberkörper streckten und somit immer irgendwie abgeschnürt hatten. Sie konnte endlich durch atmen und ENDLICH wieder dieser elenden Lust nachgeben jedoch weit verfehlt nach dem Akt taten die Rippen nur wieder weh. Dumme Elisabeth aber der Moment war einfach zu schön um ihn nicht genießen zu können. Er schlief bereits tief und fest und es war einer dieser Tage wo sie auf den Turm stieg um über das ganze Vergangene nachzu denken. Das leichte Nachthemd flatterte sachte mit dem Wind der auf dem Turm herrschte. Sie dachte zurück an den Abend an dem sie nur heraus finden wollte wie ernst es Er mit ihr meinte. Sie hatte diese Methode schon oft angewandt in Bezug auf Verhörungen oder auch um ihre Rekruten damals darauf vorzubereiten was sie im Krieg erwarten würde. Es war nur um Ihn zu testen. Und dann kam sein anderes Ich zum vorschein. Dieses gehässige grausame und brutale Ich. Sie konnte Ihn ausfragen und er lieferte ihr antworten bis er anfing brutal und lüsternd zu werden. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Natürlich sie hätte Ihn angreifen können Ihn töten können, dessen war sie sich bewusst. Aber dann hätte sie Ihn umgebracht und nicht nur diesen bösartigen. Was hätte sie also tun sollen? Sie zog die Klinge um sich zu schützen und dieser Stoß aus dem Nichts hatte sie überrascht sie krachte mit voller Wucht gegen die schweren Fässer des Schmiedes Heinsberg. Nur gut, dass diese nicht auf sie gef- allen sind, sonst wäre sie wohl mit weit aus schwerwiegenderen Schmerzen aus der ganzen Geschichte rausgekommen wenn nicht sogar daran gestorben. Die Rippen hatten in dem Moment geschmerzt aber das Adrenalin betäubte den größten Schmerz in dem Moment. Sie hatte keinen Ausweg und ließ die Klinge dann einfach fallen und küsste diesen grausamen Mann der ihr gerade mit voller Wucht die Rippen gebrochen hatte. Sie spürte wie dieser Hass diese Dunkelheit langsam aus ihm wisch. Der Kuss wurde nach und nach sanfter und sogar erwiedert. Als sie wieder in die Augen sah die sie zu lieben gelernt hatte wisch das Adrenalin auch schon und sie klappte völlig entkräftet zusammen. Er hatte sich seit dem Zeitpunkt immer wieder entschuldigt. Ständig und sichtlich voller Sorge und Reue. Sie durfte es niemandem erzählen und das hatte er ihr deutlich gesagt. Denn sonst müssten sie Beide sterben und komischer Weise, hörte Sie darauf und erfand eilig eine Ausrede, denn die eingeschränkten Bewegungen würden jedem auffallen die sie bisher jeden Tag gesehen hatten. Schwer seufzte sie und fasste sich die Rippen und fuhr über die noch bleibenden Hämatome. Man spürte deutlich wo die unteren Rippen wieder verwachsen waren. Sie zischte leise als sie ein wenig darauf rumdrückte. Vielleicht sollte sie die Schamanin der Shurax aufsuchen vielleicht hatte sie etwas gegen diese Schmerzen. Sicher, schmerzen machen einen stärker und härter, wären es nur Schmerzen die von einem Kampf herrührten, die hatte sie gelernt zu ertragen. Nein das waren Schmerzen die ihr auch seelig wehtaten. Schmerzen die ihr ein Mann zugefügt hatte der sie liebte. Und dann war da noch der Andere Mann. Sie vermisste ihn irgendwie, entgegen dem was sie Ihm gesagt hatte. Aber war es er als Person oder doch der Sex mit ihm? Sie konnte Ihn nicht in dem Haufen Mist lassen inden auch sie ihn gestossen hatte. Ihr Verstand und ihr Herz sprachen eine ganz Andere Sprache und sie wusste nicht wie sie das Alles verstehen geschweige denn lösen konnte. Es war nicht so leicht wie in den Büchern die sie als kleines Mädchen heimlich las. Dort gab es nur einen Ritter auf seinem treuen Ross und keine zwei und wenn doch einer der eindeutig der Falsche war. Sie rieb sich die Müdigkeit aus dem Gesicht. Es war langsam kalt geworden durch den kalten Wind von Candarias Küsten. Langsam wandte sie sich ab und wollte wieder in das warme Bett in die Arme eines Mannes sinken lassen der sie gleich wärmen würde wenn sie so kalt zu ihm in die Laken gleiten würde. Es wurde Zeit, dass sie ein Heim fand wo sie nicht im Kerker im Bett schlafen musste. Eigentlich war das sogar schon ganz angenehm, da sowieso seit Jahrzehnten niemand mehr in diesem Kerker eingesperrt wurde. Der Kerker hatte nicht mal mehr ein Schloss und wurde, soweit sie sich erinnern konnte eher als Lager genutzt für die Waffen der Wachen oder ihrem Alkohol. Sie musste endlich schlafen, und das endlich ohne diesen blöden einengenden Druck auf der Brust durch den sie nicht vernünftig atmen konnte. "Gute Nacht mein Mond..." hauchte sie noch leise und gab sich dann der Müdigkeit voll und ganz hin. |