Arx Obscura

Des Nachts, als die Märkte nicht mehr von Regung sprachen und keine Seele sich mehr in die dunklen Gassen wagte, wo man sein Hab und Gut durch einen Dolch recht schnell verloren hätte, hörte man die Schritte. Schnelle Bewegungen die über den dunklen Asphalt zogen und dieses Flüstern, welches die Gestalt begleitete wie eine Art Nebel, der vom ganzen Leib Besitz genommen hatte und nicht weichen wollte, egal wie wenig Feuchtigkeit noch in der Luft lag. 

Die Anwesenheit der Gestalt war wie ein seltsamer Traum, wie eine Begegnung wo man sich nicht sicher war ob sie stattfand und wo man zwei Mal hinsah und sich danach für verrückt hielt und kopfschüttelnd weiter zog. So auch dieses Flüstern, diese unzähligen Namen die des Nachts in Löwenstein um jede Ecke fegten wie ein aufwirbelnder Wind, der nicht nur den Dreck mit sich zog sondern auch jede Silbe, von jedem Bewohner dieser Stadt.

In den Vierteln wo Überwachung der Stadtwache nicht sonderlich hoch war, weil einfach nicht sonderlich wichtige Personen dort hausten, war das beklemmende Gefühl vermutlich am deutlichsten zu bemerken. Wo die Gestalt vorbei zog, flogen Fensterläden der unteren Stockwerke zu, hier und da wurde etwas umgerissen: Ein Fass, eine Kiste, die Milchflasche die auf die Befüllung am nächsten Morgen wartete, ein Besen der an einer Wand lehnte. Und wieder dieses Flüstern.

Und unter all diesen vielleicht einfach nur ungünstigen Umständen die zu einer eventuellen Einbildung führten, mischte sich ein Lachen, so weich klingend, so unpassend für die restliche Stimmung. Ein Lachen, wie man es aus einer Taverne kannte, wo einer Frau der Hof gemacht wurde und welche verlegen die Hand hob um zumindest das Bild zu behalten, züchtig und anständig zu sein.