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Normale Version: Die edlen Steine
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Seit Tagen feilte Wegas nun schon an verschiedenen Metallstücken herum. Sein Ziel, eine schöne Halterung für eine Kette zu produzieren. Wäre es nicht herrlich die edelsten aller Steine um seinen Hals zu tragen, eingefasst in Silber, Gold oder Mithras bewahre, sogar Mondstahl. Aber die Kunst dieser Herstellung ist eine tückische. Die Metalle sollen filigrane Formen annehmen und trotzdem die täglichen Strapazen überstehen. Natürlich soll auch der eingesetzte Stein nicht verloren gehen.

Gestartet hat Wegas eigentlich mit dem Stein. Wie sollte er ihn nur schleifen. Tagelang überkam es ihn nachts. Eine Kante hier eine Kante dort, aber es war nie das richtige. Die Steine verloren einfach zu viel ihres Volumens. Als er nichtsahnend durch die Straßen schlenderte entdeckte er die Lösung in etwas gar nicht so Edlem. Ein Pferdeapfel. Er war nicht mal mehr besonders schön, sondern schon etwas plattgedrückt. Aber diese Form sollte der Stein haben. Hinten, auf der nicht so schönen Seite des Steins, flach und an der Vorderseite bombiert. Dies würde nicht nur dafür sorgen, dass der Stein seine Größe behalten konnte, sondern wurde auch die Materialabnutzung des Schleifsteins deutlich reduzieren. Diese sind nämlich die größten Leidtragenden, da schon für wenige Schichten des Rubins große Schichten des Schleifsteins abgewetzt werden. Er schüttelte nochmal den Kopf, ob des gigantischen Zufalls und machte sich auf in die Werkstatt und stelle den ersten Rubin in einer Form her, die in anderen Ländern als Cabochon bezeichnet wird. Noch am selben Tag fertigte er einen zweiten, dessen Reise erst begonnen hat.

[Bild: RP2_1.png]

Aber zurück zu den metallischen Werkstücken. Was hatte er nicht schon alles probiert. Eine kleine Metallplatte an der er versuchte den Stein mit Leim zu befestigen. Ein Monstrum. Es war nicht nur hässlich, sondern auch unter seiner Würde etwas dermaßen brachial zu machen. Außerdem befürchtete Wegas, dass diese unheilige Verbindung zwischen Stein und Metall nicht lange halten würde. Ein weiterer Versuch war es eine Klammer zu bauen, die sich wie Spinnenbeine um den Stein schlossen. Diese Variante stellte sich als durchaus vielversprechend heraus, aber es würde weit mehr Forschungsarbeit notwendig werden, bis diese Klammer robust genug waren, dass sie strapazierfähig genug und gleichzeitig biegsam war. Wie würde man sonst auch den Stein in die Halterung bekommen, wenn sie nicht biegsam wäre.

Schlussendlich kam ihm wiederum durch Zufall eine Idee. Irgendein Wortspiel mit Ring. Als ihm die Idee kam, fiel ihm selbst nicht mehr ein wie er darauf gekommen ist. Er walzte ein Stück Golddraht aus und erhielt damit ein dünnes längliches Blech. Dieses wickelte er rund um den Stein, erhitzte die Enden und da war er. Ein Ring mit einer Metallhülle. Es war ihm ein leichtes, noch eine Halterung befestigen und da hielt er seine erste Kette mit einem Edelstein in Händen. Sie war nicht besonders filigran, sie war nicht besonders hübsch, aber das war ihm egal. Es war ein Prototyp. Die Details waren jetzt auszuarbeiten, aber dazu hatte er schon die richtige Unterstützung. Hannah Teran würde Augen machen. Der erste Schritt in Richtung Rubinhalskette war getan.

Der zweite Rubin kam in eine eigene gepolsterte Schatulle und wurde gut in der Werkstatt versteckt. Sein Zweck wird sich noch offenbaren.