Arx Obscura

Normale Version: Von brennenden Katzen und zerbrochenen Schlangen
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Schmerzen, sein ganzes Wesen war erfüllt von Schmerzen, einer tiefen ungeahnten Agonie die jede Faser seine Körpers durchzog. „Ich werde sie töten…ich werde sie alle… ich muss weg, öffne die Augen!“. Dunkelheit und Rauch lagen über seine Wahrnehmung wie ein bleierner Schleier, er blinzelte doch es half nur wenig der rote Nebel der seinen Blick trübte wollte sich einfach nicht lichten. „Steh auf…“, sein Körper verweigerte den Befehl während die schwelenden, teils rauchenden Trümmer schwer auf dem zerschlagenen Leib lasteten. „Endlich tot, warum bei allen Höllen tut es so weh wenn ich…du bist nicht tot und jetzt beweg dich!“. Der rechte Arm, mehr oder weniger das einzige was seinem geistigen Befehl nach einer gefühlten Ewigkeit folge leistete, griff aus den Trümmern, die zittrigen Finger tasteten über den morastigen, steinigen Boden suchten in einer Fuge halt und er zog. Der Schmerz war unbeschreiblich, zumindest kannte er kein angemessenes Wort dafür ehe die Dunkelheit ihn erneut umfing.

Die letzten Augenblicke in der Katz schwappten durch seinen Geist, Sams Ausruf, als er ihr in seiner gewohnten Überheblichkeit zu säuselte, dass sich unter dem Mantel genug Sprengstoff verbirgt um diesen Drecksladen in Sägemehl zu verwandeln. Was folgte war nicht mehr ganz so klar, jemand schlug ihm von Hinten in die Nieren, den seitlichen Schlag sah er kommen wich aus und wand sich zum Schankraum, gerade wollte er wieder Ansetzen zu sprechen doch wieder Schmerzen begleitet von einem scheppern und dem beißenden Geruch dichten Rauches, der Bolzen in einer Brust hatte eine der Rauchbomben zerschlagen und löste bin weniger Augenblicke eine rasche Kettenreaktion aus…

Ruckartig öffneten sich die tiefgrünen, fiebrig schimmernden Augen und der Schmerz war wieder da. Die Gedanken blieben unstet wie ein altersschwaches Beiboot in einem tosenden Sturm. Sie wandten sich unter den Schmerzen und den unwirklichen Erinnerungen zwischen welchen immer wieder die Erkenntnis aufblitzte, FLIEH!
Weder realisierte er das seltsam weggedreht Bein noch den blutigen Stumpen Fleisches der früher mal seine linke Hand gewesen war, beides war für den Moment auch unwichtig, wichtig war sich zu bewegen und das tat er Zug um Zug, Griff um Griff peitschen die Schmerzen ihn bäuchlings voran durch die modrige Dunkelheit der Kanalisation.
Er verlor jedwedes Zeitgefühl, er konnte nicht sagen wie lange er kroch, wie oft oder lange er zwischen drin immer wieder das Bewusstsein verlor um in fiebrigen Wahnträumen zu versinken nur um die Augen wieder aufzuschlagen und festzustellen das er immer noch atmete, sein Herz immer noch verzweifelt seiner Arbeit nachging und das Blut durch den geschundenen Leib pumpte. „ich werde ihnen jeden Knochen brechen.. beweg dich weiter.. ihnen die Haut vom Fleisch ziehen… kriech weiter… ich werde nicht sterben nicht hier nicht so… weiter immer weiter“. Er verlor sich in seinen rachsüchtigen, von Pein genährten Fantasien, war sein Verstand bisher schon als wankelmütig zu beschreiben, trug dieser nicht minderschwere Wunden aus diesem Desaster davon als sein Körper. Nicht das er willens oder fähig gewesen wäre sich seine eigene Überheblichkeit einzugestehen, welche ihn dort hin brachte wo er jetzt lag. Er kroch weiter bis ihn erneut, Dunkelheit umfing.

Er musste aus dem Mantel, welcher bereits teils in Flammen stand, der Rauch nahm ihm die Luft zum Atmen . Der linke Arm hing noch halb im Ärmel als eine Explosion ihn erschütterte, es dröhnte in seinen Ohren, er spürte den Druck auf der Brust als er samt dem Tisch erst gegen die wand geschmettert wurden um dann zu fallen, ein langer.. schier endloser Fall…

Mit einem weiteren rasselnden Atemzug schlug er die Augen wieder auf. „Nimmt das denn nie ein Ende..“, der Schleier vor seinen Augen hatte sich einwenig gelichtet die Schmerzen jedoch blieben nach wie vor, schrammte an der Grenze dessen was er ertragen konnte. Der fiebrige Blick hastete umher, er versuchte sich zu orientieren, er wusste nicht genau wie aber er lehnte aufrecht sitzend an einer schimmligen, feuchten Wand, über ihm erkannte er sprossen und Licht, das durch hölzerne Fugen fiel. Bei der Vorstellung die Sprossen zu erklimmen wollte er auflachen, doch das einzige was aus seiner Kehle aufstieg war ein schmerzerfülltes Gurgeln gefolgt von einem Schwall Blut. „Als hättest du eine Wahl, beweg dich..“.
Er muss einen unglaublich erbärmlichen Anblick abgegeben haben, wie er da versucht auf den Unterarmen und dem linken, belastbaren Bein die Sprossen zu erklimmen. Mühevoll, langsam und von Verzweiflung getrieben bewältigte er Sprosse um Sprosse bis er endlich die Falltür erreichte und sich in die Hausruine zog. Er hatte es fast Geschafft, nur noch wenige schmerzvolle Meter die er überwinden musste, ehe er sich vorerst sicher um das bemühen konnte was von ihm übrig war, „Mohnsaft… du süßer Mohnsaft…“