Arx Obscura

Normale Version: Vom Niemand zum Fuchs
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Mit starrem, ausdruckslosem Blick sah sie zu, wie die Überreste des Ledereinbands von den Flammen verzehrt wurden und sich das Pergament lustig in alle Richtungen wand, während es schwarz wurde und schließlich verkohlte. Funken stoben nurmehr müde und vereinzelt knisternd von dem vergehenden Feuerchen auf, nur um ohnehin wenige Momente später in der winterlichen Kälte zu verglühen. Das war's. Alle Beweise ihrer beschämenden, wirren Gedankenergüsse waren vernichtet. Kurz hatte sie überlegt, nur die zwei Seiten herauszureissen, die sie tatsächlich beschrieben hatte - immerhin hatte das Buch gut und gerne fünf Schilling gekostet - aber aus irgendeinem Grund kam es ihr so vor, als sei die Schande ihres jämmerlichen Geschreibsels durch das gesamte Buch gesickert. Es war, als lachten die Seiten sie aus. Vielleicht war's auch nur die Übermüdung... aber so oder so. Jetzt, da sie sicher sein konnte, alles vernichtet zu haben, dass ihre übelkeiterregende Idiotie, festgehalten in Wort und Schrift, niemals jemand lesen konnte, fühlte sie sich besser.
Tagebuch schreiben... was für ein idiotischer Vorschlag. Sie hätte es besser wissen müssen.

Halbherzig zertrat sie den verkohlten Haufen Asche und blickte einige Momente lang nur still ihrem Atem nach, der sich in kleinen Wölkchen einen Weg durch die eisige Winternacht bahnte. Sie spürte die Kälte zwar trotz ihrer gefütterten Kleidung, doch es war etwas anderes, das sie frösteln ließ. Eigentlich waren es viele Dinge. Zum einen Mira, zum anderen Jakobine, Avinia und allen voran Lawin. Menschen, die sie - von Letzterem abgesehen - erst so kurze Zeit kannte, und die doch mitverantwortlich waren für das Chaos, das seit einigen Tagen in ihr herrschte. Chaos...und diese bislang unbekannte, ungerechtfertigte und angsteinflößende Wut, die ihr am schlimmsten Punkt die Luft abzuschnüren drohte. Eine Wut, die bisweilen so stark war, dass sie aus dem Abyss selbst zu kommen schien. Das mochte reichlich übertrieben klingen, doch wie sonst konnte sie erklären, dass sie geliebte Menschen aus einem Impuls heraus am liebsten mit dem Messer bearbeitet hätte? Aluna atmete tief durch und zwang sich, ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Manchmal funktionierte es - zumindest, wenn sie allein war. Dann verrauchte auch der Zorn, dessen Ursprung sie beim besten Willen nicht ergründen konnte, und sie fühlte sich für eine Weile wieder wie sie selbst. Auch, wenn sie nicht hätte beschreiben können, wie es sich denn nun anfühlte, 'sie selbst' zu sein. Vermutlich war dies ein Teilgrund für ihre Krise. Irgendwie hatte sie es geschafft, einundzwanzig Jahre alt zu werden, ohne jemals dieses Etwas, das sich das eigene 'Selbst' schimpfte, zu entwickeln oder zu ergründen. Bislang hatte sie lediglich neben Lawin, ihrer Schwester und ihren Eltern existiert und sich ausschließlich anhand der Beziehung zu diesen wenigen Personen definiert. Ein Teil von dieser Selbst-losen Hülle ging bereits in die Brüche, als Lawin Hals über Kopf verschwand. Wenn sie ehrlich war konnte sie nicht einmal ein einziges Ereignis benennen, an das sie sich erinnerte, seit er die Familie verlassen hatte - und diese Erkenntnis war bereits so erschreckend, dass sie gar nicht wagte, noch weiter darüber nachzudenken. Sie hatte nie viele Freunde gehabt. Eigentlich hatte sie überhaupt niemals Freunde gehabt....

Mit einem Anflug von Verachtung vor der eigenen Weinerlichkeit spuckte die Weißhaarige aus und machte auf dem Absatz kehrt, verließ das dreckige Loch von einem Viertel um sich auf den Weg zur Akademie zu machen. Sie konnte diese Nacht unmöglich neben Lawin schlafen. Allein der Gedanke daran, ihn atmen zu hören, ließ die Wut wieder in ihr aufbrodeln und hätte jede Hoffnung auf erholsamen Schlaf zunichte gemacht. Noch immer konnte sie nicht sagen, was genau sie überhaupt so gegen ihn aufbrachte. War es ihre Abhängigkeit? Der Neid, dass er sich erfolgreich ein eigenes Leben aufgebaut hatte - so befremdlich es auch sein mochte - während sie noch immer versuchte, tollpatschig in seine Fußstapfen zu steigen? Verdrängte Wut darüber, dass er sie damals allein gelassen hatte? Oder waren es die Frauen, gefühlte Tausende, die um ihn herumscharwenzelten und um die er herumscharwenzelte, als wäre er der Hahn in einem riesigen Korb, dessen Hühner alle bereit waren, seine Eier zu legen, egal wie oft er ihnen auf die Nestkante schiss? Vielleicht war es von allem etwas. Eifersucht, nicht mehr das Wichtigste zu sein - denn zumindest konnte sie sich erinnern, dass er ihr dieses Gefühl damals, in jüngeren und älteren Kindertagen, gegeben hatte, ob gerechtfertigt oder nicht. Dazu Enttäuschung und Wut über die eigene Unfähigkeit, etwas allein auf die Beine zu stellen. Vielleicht hatte er recht damit, dass er ihr nichts zutraute. Vielleicht hatte er auch recht damit, sie noch immer wie eine Fünfjährige zu behandeln... denn inzwischen musste sie sich eingestehen, dass sie manchmal noch so handelte. Was auch immer es war, sie würde damit fertig werden. Sie musste. Denn letzten Endes, und das ließ sich nicht von der Hand weisen, liebte sie ihn und sie würde es sich gewiss nicht verzeihen, ihn eines Tages in einem Anflug von Mordlust erdolcht zu haben.

Als sie die Akademie erreichte, war die Kälte ihr inzwischen auch unter die letzte Kleidungsschicht gedrungen und ließ ihren Körper unkontrolliert zittern. Mit steifen Fingern öffnete sie die massiven Holztüren, huschte hindurch und ließ sie rasch wieder hinter sich zufallen. Die Eingangshalle war nur vom gedämpften Licht bereits verglühender Kerzen erhellt und Aluna nutzte das Zwielicht, um sich möglichst ungesehen von der Empfangsdame gleich hinauf in die Gemeinschaftsräume zu begeben. Ihr war jetzt nicht danach, mit irgendwem zu reden, und entsprechend froh war sie, dass sie auf ihrem Weg und auch im Gemeinschaftsraum selbst niemanden mehr vorfand. Offenbar waren nicht viele der Studenten auf die freien Betten in der Akademie angewiesen... umso besser.
Zielstrebig steuerte sie auf den Kamin zu, in welchem das Feuer zwar nur noch schwach, aber noch immer wärmespendend loderte, und zog sich einen der umstehenden Sessel heran, um endlich die Kälte aus den Knochen zu vertreiben.
Lawin... nur ein Punkt auf der Liste. Vermutlich der Schmerzhafteste, aber es gab durchaus noch andere Dinge, die sie beschäftigten, stellte sie mit grimmiger Genugtuung fest. Nicht alles drehte sich um diesen schleimigen, liebenswerten... aber sie schweifte ab. Mira war eine Person, die ihr am stärksten bewies, wie kümmerlich ihre eigene Menschenkenntnis war. Sie erinnerte sich noch gut an den Tag vor beinahe zwei Wochenläufen, als die Rothaarige den Kopf in die Taverne gesteckt und Lawin zu ihr geführt hatte. Wie die meisten Frauen war sie ihr anfangs - das heißt den ersten Tag lang - unsympathisch. Was unter anderem daran lag, dass Mira wie jemand wirkte, der wusste, was er kann und was er wert ist. Das störte Aluna bei Frauen oft mehr als bei Männern, stets die eigene Unsicherheit vor Augen. Es dauerte allerdings nicht lang bis sich Mira als mindestens ebenso unsicher und vorsichtig entpuppte wie sie selbst...nur auf eine wesentlich liebevollere Weise. Überhaupt schien alles an Mira liebevoll. Stets um das Wohl der anderen besorgt, immer einen aufmunternden Kommentar auf den Lippen. Ohren, die bereit waren zuzuhören, Arme, die darauf warteten, Trost zu spenden.... Charakterzüge, die Aluna selbst leider nur in Maßen besaß. Dazu eine kindliche, ungebremste Neugierde und eine Begeisterung für so viele Dinge. Es fiele ihr nicht schwer, die Liste noch weiter fortzuführen. Aber dann gab es da noch Avinia. Wie die meisten in Löwenstein schien auch sie einen ganzen Haufen Dreck unter ihrem Teppich zu beherbergen - vielleicht sogar den Größten, von dem Aluna bislang erfahren hatte. Ihre Vergangenheit, und sie kannte ja nur einen Bruchteil davon, war bereits so schmerzerfüllt, dass die Weißhaarige sich nicht einmal vorstellen mochte, wie es sich anfühlte, sie zu durchleben. Dazu die halbgaren, gemeinen Gerüchte die teilweise noch über die Schneiderin kursierten und die wieder ein Anstoß für ungezügelte Wutausbrüche waren. Zwei Frauen, die sich in ihrer Gegenwart geöffnet hatten, und die sie unweigerlich zu mögen begonnen hatte. Aufrichtig. Das war einerseits Grund zur Freude, andererseits ungewohntes Terrain. Bislang hatte sie sich großteils allein um sich gesorgt - und um Lawin, wenn es nötig war, doch das war beinahe dasselbe. Zum ersten mal traten Aussenstehende in ihr Leben, die ihr etwas bedeuteten...

Aus halbgeschlossenen Augen beobachtete Aluna, wie das Feuer im Kamin schwächer und schwächer wurde und ihre Gedanken immer vager und schwerer zu greifen. Irgendwer hatte ihr einmal erzählt, dass man von der Sache oder der Person träumt, an die man vor dem Einschlafen als Letztes denkt. Demnach hatte sie entschieden, dass es sicher besser war, ihre Gedanken zu Jakobine schweifen zu lassen als zurück zu Lawin. Jakobine... auch liebevoll Jakob genannt, hatte sie bereits auf ihrer Reise nach Löwenstein getroffen. Obwohl die Blondine alles andere als eine liebevolle, freundliche und offene Persönlichkeit war hatte es irgendwie eine Verbindung zwischen ihnen gegeben. Vermutlich würde Jakobine das abstreiten und behaupten, dass sie Aluna nur Gesellschaft geleistet hatte, weil sie so jämmerlich und heruntergekommen ausgesehen hatte, aber das war eine Lüge, da war sie sich sicher. Letzten Endes hatte auch Jakobine ein gutes Herz, auch wenn sie es meisterlich verstand, es unter verletzenden, spitzen Bemerkungen zu verbergen. Heute jedoch, und das bemerkte Aluna mit einem leisen Gefühl von Neid in der Brust, war ihre Freundin ausgesprochen freundlich, nahezu ausgelassen gewesen. Die Liebe, das hinterlistige Aas, konnte also selbst aus einer rasiermesserscharfen Zunge ein Katzenschnäuzchen machen...
Unter einem tiefen, aber tonlosen Seufzen raffte Aluna sich aus dem Sessel auf und schleppte sich müde und erschöpft in den Nebenraum, um sich dort in das untere des ersten Stockbettes fallen zu lassen. Sie war zu müde, um ein weiteres Mal die Dinge Revue passieren zu lassen, die sie den Tag über so wütend gemacht hatten...und so schlief sie stattdessen mit dem Bild einer verliebten, lächelnden Jakobine ein, die derart sorglos in den Himmel blickte, als sähe sie ihn zum ersten Mal im Leben.
Manche Schmerzen waren leichter zu ertragen als andere. Das war eine Regel, die ab einem gewissen Alter jedem Menschen unweigerlich bewusst werden musste.
Genau genommen waren die meisten Schmerzen einfacher Natur. Man bricht sich den Arm, die Nase, den Fuß... man humpelt eine Weile mit Krücken und einem hübschen Verband herum, man reisst den Verband irgendwann ab, merkt, dass der Knochen noch immer gebrochen ist; schont sich eine Weile länger... aber irgendwann, da ist er verheilt und man weiß nicht einmal mehr, wie es sich angefühlt hat. Mit einem gebrochenen Herzen ist es ähnlich, auch wenn der Heilungsprozess oft ein deutlich längerer ist.

Während die Weißhaarige den Blick an die Zimmerdecke schweifen ließ versuchte sie, sich bewusst den Gedanken auszusetzen, die sie quälten. Es war gar nicht leicht zu sagen, ob sie sich nun, da sie Lawin die Wahrheit erzählt hatte, besser fühlte oder schlechter. Aber genau genommen gab es in diesem Fall keine Besserung. Wäre es eine Lösung gewesen, wenn er sie angewidert weggestoßen hätte? Vielleicht. Ein Bruch kann - egal wie lang es dauert - heilen. Ein Bein ebenso wie ein Herz. In diesem Fall war es... schon beinahe erschreckend ereignislos verlaufen. Anders wusste sie es nicht zu beschreiben. Es hatte viele - nein, unzählige Momente gegeben, in denen sie die Beherrschung hätte verlieren können. Sie hätte sich ihm ohne jede Vorwarnung an den Hals werfen oder ihn einfach des Nachts nackt in seinem Bett überraschen können. Aber das war eben nicht ihre Art. Da gab es genug andere, die diesen Weg gewählt hätten, und es lag nicht länger in ihrem Interesse, den Wegen anderer zu folgen. Und ihr Weg war eben....so unspektakulär wie ihr Geständnis.
Ausserdem wusste sie, wie das Ende vom Lied ausgesehen hätte. Er wäre um eine - zugegeben zweifelhafte - Erfahrung reicher geworden und sie hätte den letzten Rest an Selbstachtung verloren.

Unter einem tonlosen Seufzen drehte sie sich auf die andere Seite und stützte den Kopf auf die Hand. "Es ist alles gut." hatte er gesagt.
Dabei war nichts, nicht das Geringste gut - nicht für sie. Denn die Wahrheit auszusprechen änderte nichts an ihr. Sie würde weiterhin zusehen, wie andere haben konnten, was sie nicht hatte. Und das war nicht einmal das Schlimmste... so lange es so endete wie bisher.
Schlimm würde es werden, wenn irgendwann jemand käme, der es schaffte, ihn zu halten. Daran zu denken ließ gleichermaßen Scham wie Übelkeit in ihr aufsteigen. Was für ein verdammtes Recht hatte sie, ihm das nicht zu gönnen?
Andererseits gönnte sie es ihm ja. Nur eben nicht...mit anderen Frauen.
Immerhin hatte er sie nicht weinen sehen. Das war nicht viel, aber etwas.
Es war noch nicht alles verloren. Sie hatte noch wenige Stunden zu schlafen und ihr Gepäck stand zur Abreise bereit. Lawin hatte sie zwar bereits wissen lassen, dass Ravinsthal nicht weit genug vom Schuss war, um ihn loszuwerden - aber zumindest würde sie sich nicht weiter mit seinen Liebeleien beschäftigen müssen.
Positiv denken war sicherlich ein guter Anfang für eine katastrophale Zeit.
Aus irgendeinem Grund musste sie an ihr erstes Mal denken, während Liam im Stockbett unter ihr schlief und steinerweichend schnarchte.
Sie konnte gar nicht mehr genau sagen, wie es damals dazu gekommen war. Weder hatte sie irgendwelche Verehrer gehabt, noch Freunde, die für ein solch spezielles Unterfangen in Frage gekommen wären. Dennoch erinnerte sie sich - wenn auch nur noch grob - daran, dass sie irgendwann mit einem Burschen aus der Nachbarschaft in der Scheune neben dem Haus ihrer Eltern gelandet war und obenrum nichts mehr an hatte.
Sie hätte gern noch gewusst, wie genau es dazu kam, dass wenig später das rotangelaufene, erzürnte Gesicht ihres Vaters im Scheunentor erschienen war und der Bursche nur einen Augenblick danach nicht mehr wusste, ob er zuerst seine Zähne einsammeln oder seinen Lörres wieder einpacken sollte. Was Aluna jedoch noch gut vor Augen hatte war der blanke Arsch des Knaben, als er wimmernd und fluchend über die Felder hinweg Haken schlug und das Weite suchte. Und die Faust ihres Vaters, die drohend in die Höhe gestreckt von diesem kleinen Sieg kündete. Ob Meister Felsenschinder dasselbe tun würde, wenn er in diesem Moment in ihr Zimmer käme? Der Gedanke ließ sie abermals einen paranoiden Blick zur Tür werfen. Andererseits würde er ja nichts weiter vorfinden als einen angekleideten Mann ohne Stiefel, der gotteslästerlich nach Alkohol stank und schnarchte, dass es die Pferde im Hof unruhig machte - und sie. Noch immer in Gambeson und Mieder, das sie, betrunken wie sie war, einfach nicht auffädeln konnte. Allerdings stank auch sie nach Alkohol. Und das, obwohl sie sich sonst nie betrank und erst am frühen Morgen das heilige Versprechen gegeben hatte, sich in der Öffentlichkeit zu benehmen.
Genau genommen war ihr Zimmer aber nun nicht die Öffentlichkeit, und ausser, dass sie ein wenig Wein in den Kanal gewürgt hatte, war es auch nicht zu weiteren Ausschreitungen gekommen...dennoch plagte sie ein schlechtes Gewissen und der Suff verstärkte ihre Angst davor, erwischt zu werden. Bei was auch immer. So versuchte sie mindestens zweimal, nachdem sie sich beim Aus-dem-oberen-Bett-steigen fast den Hals gebrochen hätte, Liam aus seinem - aus ihrem! - Bett zu zerren - erfolglos.

Da sie bei der Schnarcherei allerdings ohnehin kein Auge zutun konnte entschloss sie sich, die Nacht in der Akademie zu verbringen. Dort zwang man ihr widererwarten - offenbar waren irgendwelche Versuche an diesem ominösen Golem schiefgegangen - Aufräumarbeiten auf. Die Halle sah aus, als hätte ein Sturm darin gewütet, und angesichts der tatsächlichen Geschehnisse war das vermutlich noch milde ausgedrückt. So fand Aluna sich erst, als die Dämmerung langsam hereinbrach, zitternd vor Müdigkeit und mit Augenringen, die denen Frau Schinders alle Konkurrenz gemacht hätten, mit einem Tee in der Hand im stürmenden Löwen wieder. Zumindest war sie wieder nüchtern und die Alkoholfahne beinahe verschwunden.
Sollte Meister Felsenschinder sie fragen, was beim Pantheon dieser fremde Mann in seinem Haus gesucht habe, so würde sie entsetzt den Kopf schütteln.
Einbrecher - vor denen war einfach niemand sicher...
Und um auch noch den letzten Rest an Schuldgefühlen zu tilgen verbrachte sie die frühen Morgenstunden damit, das Haus des Lehrmeisters bis in die kleinste Bodenrille zu schrubben und zu polieren. Niemand sollte ihr nachsagen können, dass sie die Lehre nicht ernst nahm!