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Normale Version: Berichtsmappe Ravinsthal - Übergeben an die Sonnenlegion
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Berichtsmappe Ravinsthal



Zum Lobpreis Mithras, dem Schöpfer der flammenden Gerechtigkeit!
Zu Diensten der Hochheiligen Kirche des Mithras, der Botin und Bewahrerin der gottgewollten Ordnung!
Zu Ehren der Sonnenlegion, dem Schutz und Schild aller wahren Gläubigen!



Gesammelt und darniedergeschrieben von Novize Varona und Novizin Eylis
Im Jahr des Herrn 1402




Fremder, so du dies Schriftwerk bei unseren toten Leibern finden solltest, sind wir in der Erfüllung unserer Pflicht gescheitert. Damit unser Tod nicht vergebens war bitten wir dich im Namen von Gott, Glauben und Kirche, überbringe dies Schriftstück in grösster Eile der Bewahrerin der göttlichen Ordnung - der Heiligen Kirche zu Löwenstein - oder dem Schwert und Schild aller wahren Gläubigen - der Sonnenlegion zu Löwenstein. Dank wird dir gewiss sein.



Tag 21 des Monat Ernting
Im Jahr des Herrn 1402


Möge eine einfache Zeichnung des Vorgefundenen Zeugnis sein über dieses verlorene Lehen

[Bild: ravinsthal_karte01_klein_zpsyuad0ybl.png]


Von den Wegen
Wir haben Rabenstein im letzten Schein des sterbenden Tages erreicht. Die Pfade waren zumeist ruhig. Einzig die Wege hinter der Grenze sind von heimtückischen Vogelweibern besetzt. Zu zweit erschlugen wir drei von ihnen und fanden uns am Ende unserer Kräfte wieder. Im Waffengang gänzlich ungeübte oder einsam reisende Wanderer sollten dieses Wegstück nur mit grösster Vorsicht oder in schlagkräftiger Begleitung passieren.

Von dem Lehen - Blutzeichen
Blutzeichen allüberall! Kaum dass wir die Grenze in dieses mithrasverlassene Lehen hinter uns gelassen hatten, noch vor dem Viadukt, trafen wir auf das erste grausame Zeichen der Willkür Ravinsthals: Ein verrottender, menschlicher Leichnam, zur Schau gestellt wie ein bestialisch geschlachtetes Schwein. Die Reisenden zum kurzweiligen Betrachten dieser gottlosen Barbarei einladend! Welch grausame Hand herrscht nur über dieses erbarmungswürdige Lehen!
Und die Blutzeichen sollten uns unablässig begleiten. Direkt vor den Toren des Dorfes Rabensteins das nächste blutrünstige Versprechen: Ein Richtblock, triefend von noch warm dampfenden Blut, und daneben ein lauernd verharrender Henker! Wanderer zu Ross sollten hier auf's sorgfältigste die Zügel kurz halten, da Rösser die den Geruch frischen Blutes nicht gewohnt sind, durchgehen könnten.
Doch damit nicht genug, die blutige Spur setzte sich auch hinter Rabenstein fort. Den Pfad weiter gen Süden, hin zur Küste folgend lag ein frisch erschlagener und entwürdigend nackt zurückgelassener Mensch mitten auf der Strasse. Die Raben rotteten sich schon frohlockend um ihn zusammen.
Sie waren wohl hungrig, denn kaum 20 Schritt weiter hing abermals ein bleiches, abgenagtes Skelett eines armen Wanderers am Baum. Seines Fleisches längst beraubt von den zahlreich umherstreunenden Raben, die wohl nicht lange auf die nächste Ladung toten Fleisches harren mussten.
Am schrecklichsten jedoch war die Erkenntnis, dass sie nicht einmal ihre Toten ehren. Im Totenacker nordöstlich von Rabenstein lagen die Leichen nur schlampig aufgebahrt. Eher schien es, als ob man sie als Festschmaus den zahlreich streunenden Raben vorgeworfen hätte! Und gar gierig geifernde Hunde wurden gesehen, die auf die Leiber der armen Toten starrten!

Von dem Lehen - Wider das Wissen
Fast noch schlimmer als die bluttriefenden Zeichen grausamer Willkür erschien jedoch ein anderer Frevel: Inmitten des heruntergewirtschafteten Dorfes Rabenstein fanden wir einen Stapel Folianten, achtlos aufgehäuft wie zu einem Scheiterhaufen. Mithras sei uns gnädig! Unzählige Seiten des Wissens, achtlos in den Dreck geworfen um zu verrotten oder um verbrannt zu werden! Kennt diese gottlose Lehen überhaupt keine Scham?

Von dem Lehen - Armut allüberall
Wohin wir auch blickten, allüberall schrien uns verzweifelt die Zeichen der Armut und Verwahrlosung entgegen: Verfallende Häuser, überwucherte Ruinen, Dreck und Schutt allüberall. Ein Lehen das die schrecklichen Schandmale falschen Glaubens, grausamer Herrschaft und bitterlich vermisster Ordnung tragen muss.

Von den Menschen
Viel Volk aus Löwenstein hat sich in Rabenstein eingefunden. Wir sahen Athelan Tyrien, Maria Hochau, Mandres Daoras, die Frau McElister, die Frau Avinia vom Rubinbiber, den Herrn Nordstem, Mannen der Stadtwache Löwensteins. Sie alle tummeln sich ganz offen auf dem Dorfplatz.


22. Ernting 1402 n.M.



Unsere Unterkunft
... ist seit unserer Ankunft ein kleines Zimmer über der anliegenden Taverne in Rabenstein. Es kostet 130 Heller für eine Nacht und bis auf den Lärm ist es annehmbar. Schlaf ist kaum zu finden, wir verbringen die Zeit im Zimmer im gemeinsamen Gebet an den Herrn des Lichtes.

Von den Menschen

Unerwartet trafen wir auf den ehemaligen Legionsbruder Aki Duran, er fragte mich, Micael, ob ich denn lebensmüde sei _hier_ zu sein. Doch dann ging er weiter seiner Wege, ein beklemmendes Gefühl.

Magdalena Vierfinger betreibt ein Gehöft gemeinsam mit einem Mann namens Vrak, sie war sehr aufgeschlossen, gar freundlich und lud uns zum Abendessen ein. Bei ihr saß einer der Grauwölfe, genannt Seyfried oder schlicht Seyd.

Von jenem Seyd erfuhren wir, dass die Grauwölfe sich fürs erste in Ravinsthal niedergelassen haben nach der Passwachtschlacht.

Denz, ehemaliger Bruder, dann Legionär, auch er soll in Ravinsthal sein, bisher sahen wir ihn nicht.


Von der Burg


Sie liegt gut geschützt im Gebirge, umgeben von Gestein und geschützt von zahlreichen Wachen, wir wagten es nicht zu versuchen hineinzugelangen. Meine Schwester Eylis und ich vermuten weitere Truppen innerhalb der Burg.

Von den Gehöften

Es gibt einige Gehöfte rings um Rabenstein, wir zogen los um sie zu besichtigen, ein Hof schien verlassen, der angrenzende heißt _Steinadlerhof_ und wird von Magdalena Vierfinger betrieben.
Weitere Höfe, unter anderem auch eine Mühle, werden wir die nächsten Tage besichtigen.

Vom Handwerk

Es haben sich mindestens 2 Schmiede in Rabenstein niedergelassen, Aki Duran und Herr Tyrien. Zudem sahen wir eine Schneiderei und es liegt nahe, dass auch Avinia sich mit dem Rubinbiber irgendwo in der Nähe niedergelassen hat, dies ist allerdings nicht bestätigt.




Novize

[Bild: i9kh46kw.png]

Tag 22 des Monat Ernting
Im Jahr des Herrn 1402


Möge diese weitergeführte Zeichnung des Vorgefundenen Zeugnis sein über dieses verfallende Lehen

[Bild: kaF1jjd.png]


Von den Wegen - Piraten und Briganten
In Sichtweite der südlichen Palisaden von Dorf Rabenstein findet sich eine weitere schwärende Wunde im verfallenden Ravinsthal: Ein verlauster Unterschlupf für Piraten, Briganten, Halsabschneider und wohl noch weitaus schlimmeres. Fröhlich geduldet und in Rufweite der Dorfbüttel! Auf unsere Nachforschungen hin wurde uns von Athelan Tyrien bestätigt, dass die Gesetzlosen seltsamerweise noch niemals das Dorf Rabenstein angegriffen haben. Seltsam fürwahr, und der Verdacht wird genährt, dass die Dorfbüttel und der Haufen Halsabschneider gemeinsame Sache machen könnten.

Von dem Lehen - Faustrecht
In sorgsam gedämpften Worten wurde uns von Athelan Tyrien berichtet, dass die Büttel im Dorf Rabenstein brutale Schläger wären und nicht lange fackeln. Auch treibt sich beständig Söldnerpack herum und das Faustrecht scheint zu herrschen. Zudem sollten wir tunlichst jeden Gruss im Namen Mithras vermeiden, riet er uns. Anders als in Löwenstein, wo aufmüpfige Narren selbst in der Kirche straflos Seinen Namen schmähen dürfen, kann in Ravinsthal niemand mit Nachsicht rechnen, der sich dem dort vorherrschenden verderbten Götzenglauben widersetzt! Ohnehin schon zur Genüge zur Vorsicht gemahnt, werden mein Bruder und ich unsere Vorsicht noch verdoppeln müssen!

Von den Menschen - Magdalena Vierfinger
Die Herrin über den Steinadlerhof - einem der wenigen nicht zerfallenen Höfe die wir bisher finden konnten - erzählte uns eine Geschichte, die nicht beeindruckender die Verderbtheit der Götzenanbeter und die unausweichliche Gerechtigkeit unseres flammenden Herrn verkünden könnte!
Sie berichtete uns, dass sie vor langer Zeit einen Mann ehelichte, der wohl rechten Glaubens war. Sie selber war zu dieser Zeit bereits schon dem Götzenglauben verfallen, doch aus Fleischeslust heraus hat sie wohl zum Schein den wahren Glauben angenommen um den Bund der Ehe mit dem braven Mann eingehen zu können. Sie berichtete, wie Erzpriesterin Zerline Veltenbruch sie auf diesem Pfad geleitet hatte und sie berichtete auch, wie ihr die Flamme während des Schwurs die Hand versengt hatte. Das Mal trägt sie noch heute! Und noch heute scheint sie sich nicht der frühen Warnung unseres Herrn Mithras bewusst zu sein, der sie damals schon vor diesem lästerlichen Schritt gewarnt hatte, nicht allein aus Fleischeslust zum Schein den wahren Glauben anzunehmen!
Doch sie missachtete alle Warnungen und so kam es wie es kommen musste: Die Ehe zerbrach. Und kaum war der Fleischeslust aller Boden genommen, brach ihr brüchiges Gelöbnis, treu zu Mithras zu stehen, auch schon wie ein Kartenhaus in sich zusammen und sie trollte sich zurück in die gierenden Klauen der Götzendiener. Als Dank dafür nahmen ihr die Götzendiener einen Finger, weshalb sie fortan Vierfinger geheissen wurde. Und als ob all dies ihr noch nicht genug Lehre gewesen sei, bekundete sie ihr Urteil über das wüste Treiben der Götzen und ihrer zügellosen Lakaien mit einem vergnügten "Die Götter sind wirklich Spassvögel".
Sei uns diese betrübliche Geschichte über ungezügelte Fleischeslust und falsche Gelöbnisse Zeugnis dafür, dass Mithras' flammende Gerechtigkeit obsiegt! Immer!

Ein weiterer düsterer Tag in düsteren Landen ging hernach zu Ende. Und nichts könnte das erbarmungswürdige Treiben besser beschreiben als die weisen Worte meines Bruders:
"Wenn man den Dingen einfach ihren Lauf lässt, entwickelt sich unweigerlich das Chaos".
Tag 23 des Monat Ernting
Im Jahr des Herrn 1402


Möge diese weitergeführte Zeichnung des Vorgefundenen Zeugnis sein über dieses verfluchte Lehen

[Bild: aVQGfLu.png]


Von den Menschen - Lupine Mordkliff
Ehe wir zu neuerlichen Erkundungen aufbrachen wohnten wir einem gar seltsamen Treiben in der Schänke Rabensteins bei, wo sich eine Dame mit Namen Lupine Mordkliff zeigte. Wie man uns sagte, bekleidet sie in Ravinsthal einen hohen Rang und so gebärdete sie sich auch. Sie macht sich eifrig Notizen über alles und jeden und wir konnten Fetzen ihrer Worte aufschnappen. Erst wies sie den Wirt streng an, nur noch Ravinsthaler Kost zu reichen. Dann erwähnte sie beiläufig, dass sie in knapp drei Tagen wieder nach Servano reisen wird, um sich dort mit ihren Informanten zu treffen. Mehr wurde darüber nicht gesprochen, aber wir befürchten das Ärgste.
Schliesslich handelte sie mit dem Wirt Levin aus, unter welchen Bedingungen ihm die Schänke überlassen werden soll. Auf's genaueste wies sie ihn an, dass er sich nur unter der Bedingung niederlassen dürfe, so er verspricht, keinen anderen Geschäften ausserhalb von Ravinsthal mehr nachzugehen. Eifersüchtig zwingt sie offenbar die Leute ihr Wohl und Wehe allein an Ravinsthal zu binden!

Von dem Lehen - Kultisten
In der Schänke wurden wir zudem Zeuge von einem Gespräch über einen Hort von verblendeten Kultisten, die wohl jedem feindselig gegenüber stehen. Die Leute erzählten sich, dass das Anliegen der Kultisten noch unklar sei. Doch seien bereits Späher in ihren Unterschlupf eingedrungen und hätten einen wohl versperrten Raum vorgefunden. Einige der Anwesenden erwägten, den Raum aufzusprengen. Andere rieten entsetzt davon ab, weil man am Ende dort noch einen Wyrm erwarten müsste.

Von den Menschen - Denz
Unser Aufenthalt in der Schänke endete, als ein vierschrötiger Kämpe hereinkam, sich an den Tresen setzte und als "Denz" begrüsst wurde. Da wir um die drohende Verderbnis wussten, die diesem Namen wie ein giftiger Odem folgt, zogen wir es vor die Schänke zu verlassen. Wäre es zu einem Gefecht gekommen, hätten wir wohl nicht nur diesen Verräter Denz gegen uns gehabt, sondern gewisslich die ganze fanatische Bande seiner Spiessgesellen! Wie wir erfahren konnten dient er einer Söldnerbande namens Grauwölfe. Da auch der Verbrecher Daorah dort Unterschlupf gefunden hat, ist bei diesen Söldnern vom Ärgsten auszugehen!

Von dem Lehen - Kultstätten
Die Lande westlich des Steinadlerhofes der Frau Vierfinger bereisten wir heute, nachdem wir die Mordkliff und die Schänke hinter uns gelassen hatten. Und voller Grauen war, was wir erblicken mussten: Kultstätten wohin man blickt! Kaum dreht man sich um, findet man immer neue Spuren der abscheulichsten Barbarei: Verfaulende und stinkende Überreste von Essen, schimmelige Fleischopfer zweifelhafter Herkunft, und grausige Pfützen voller Blut über denen sich begeistert fette Schmeissfliegen tummeln! Welch unbeschreibliche Verderbnis!

Von den Menschen - Streuner, Brannagh, Daorah und viele Spiessgesellen
Eine gar seltsame Kreatur entdeckten wir heute. Sie muss wohl hinter uns hergeschlichen sein, denn plötzlich brach sie aus dem Gebüsch, gerade als wir einen der verderbten Kultplätze inspizierten. Klein gewachsen und recht drahtig war sie, doch gelang es uns nicht, hinter die grüne Maske, Gugel und Umhang der Gestalt zu blicken. Auch ihre dunkelbraune Wollrobe offenbarte keine Hinweise. Sie zischelte und nuschelte auf's merkwürdigste und bot uns an, uns den Weg zu einem verfluchten Haus zu weisen. Wir folgten diesem Streuner mit allergrösster Vorsicht. Und wahrlich, Vorsicht ward geboten! Denn Streuner führte uns schnurstracks zu einem halb verfallenen Hof, wo sich ein Haufen Fremder und einige nicht ganz so fremde tummelten:
Eine Frau Brannagh aus dem Hause Fuchsenfelde war dort und sie erhob sogleich ihr schändliches Wort, um Novizen Micael Legionär zu heissen, was wiederum die anderen düsteren Gesellen feindselig auf den Plan rief. Unter ihnen gar der Verbrecher Daorah, der sein Maul am weitesten aufriss und sich drohend vor uns aufbaute!
Aufrecht und geduldig - Mithras sei für seinen Beistand gedankt - erklärten wir, dass wir keine Legionäre seien, was ihnen offenbar genug war. Wohl jenen, die den Novizen vom Legionär scheiden können.
Wir liessen die Bande mordlüsterner Gesellen schliesslich hinter uns, nur um wenig später wieder von Streuner eingeholt zu werden, der uns zischelnd berichtete, dass Denz in grösster Eile hinter uns hergejagt sein soll, doch am Wegekreuz die Abzweigung in Richtung Dorf Rabenstein genommen hatte. Mithras sei Dank, dass wir nicht dem Müssiggang gefolgt und faul nach Rabenstein zurückgekehrt waren, sondern der Handelsstrasse nach Westen gefolgt waren um zuerst weitere Erkundungen einzuholen!

Von dem Lehen - Silendirer Heerlager
Wohl verborgen vor den Augen ahnungsloser Reisender findet sich etwas abseits der Handelsstrasse ein Heerlager. Recht im Herzen Ravinsthals, unweit einer der gottlosen Kultstätten. Wir konnten trotz des sterbenden Tageslichts das Wappen der Streiter erkennen: Silendirer! Hoch gerüstet und auf's argwöhnischste jeden Reisenden beäugend haben sie dort ein ansehnliches Lager bezogen. Sie liessen uns argwöhnisch, doch unbehelligt weiter gen Norden ziehen.

Von dem Lehen - Bärenwald
Nördlich des Silendirer Heerlagers fand unsere heutige Erkundung schliesslich ein schmerzhaftes Ende. Bären brachen urplötzlich aus einem Wäldchen hervor und setzten uns übelst zu. Nach heftigen Kämpfen und viel Blut auf beiden Seiten konnten wir schliesslich einen von ihnen bezwingen und ihm das Fell über die Ohren ziehen.

Da das tröstliche Strahlen der Sonne hernach erloschen war, zogen wir uns im Dunkeln wieder nach Rabenstein zurück, wo wir in andächtigem Gebet dem Herrn Mithras dankten - für all die Entdeckungen des heutigen Tages, aber auch dafür, dass er uns trotz Denz, Bären, Streunern und bluttriefenden Kultstätten lebendig in die kleine Kammer hatte zurückkehren lassen.


23. Ernting 1402 n.M.



Von den Menschen

Denz - es war zu erwarten ihn anzutreffen, nachdem uns bereits berichtet wurde, dass er in Ravinsthal untergekommen ist. In der anliegenden Taverne in Rabenstein hörte ich seine Stimme, er saß am Tresen und bestellte ein Getränk. Schwester Eylis entschied in der Situation für uns beide und so verließen wir die Taverne. Später soll er nocheinmal hinter uns gelaufen sein, eine direkte Konfrontation gab es nicht.
Der Verlust eines ehemaligen Bruders und Mentors wiegt schwer, möge Mithras Licht ihn wieder auf den rechten Weg geleiten.

Lawin - Er ist der Wirt der Taverne in Rabenstein und unterliegt dank der Obrigkeit sichtbarem Stress. Er stellte Fragen woher wir kamen und ob wir vorhaben in Ravinsthal zu bleiben. Wir antworteten ehrlich und aufrichtig, wie immer.

Fräulein Mordkliff - die Verwalterin von Rabenstein, geschäftig, streng. Eigentlich recht angenehm als Person, sofern sie nicht zornig werden muss, dies ist allerdings nur eine persönliche Vermutung. Sie scheint die Fäden dort straff in der Hand zu halten.

Brannagh - Ein widerliches Weib, dass ich bereits aus Löwenstein kenne, ein Glück, dass sie so dumm ist wie ihr Schandmaul groß ist. Sie hätte uns viel Ärger einbringen können, vermutlich war das auch ihr Plan - gescheitert.

Luchs - so nannte sich ein Streuner der hinter uns herschlich. Er verkauft Informationen für Münzen, das ist sein Geschäft, so sagte er. Ich bin insgesamt stolze 8 Silberlinge losgeworden. Zum einen, damit er uns das Haus zeigt in dem es angeblich Geister geben soll, (was wir vorfanden war allerdings nur das vorlaute Weib Brannagh und Mitglieder der Grauwolfsöldner), zum anderen habe ich ihn gebeten Denz im Auge zu behalten und mir zu berichten wo er ist und was er tut. Ich traue diesem Luchs nicht, dennoch könnte es wertvoll sein ihn öfter zu treffen.

Eylis - Es ist angenehm sie bei mir zu haben, wir kommen gut zurecht und beten stets gemeinsam. Im Gegensatz zu anderen Frauen die ich kennenlernen durfte ist sie genügsam, aufmerksam und vorsichtig. Sie ist der einzige Mensch, das einzige Wesen, dem ich hier aufrichtig vertraue, möge Mithras sie schützen.


Von den Münzen

Unbedacht nahmen wir deutlich weniger Münzen mit als nötig sind. Wir sammeln ab jetzt alles ein was wir finden um unsere Umstände weiter erträglich zu gestalten.

Miete : 130 Heller täglich
Essen und Trinken : die Vorräte reichen noch, zudem durften wir die Reste von Magdalena Vierfinger mitnehmen, der Wirt Lawin gab uns netter Weise den ersten Abend aus (ob das so Sitte ist in Ravinsthal?)
Informationen : 8 S


Von den Kultstätten

Kaum ein Platz in Ravinsthal ohne seltsame Steinformationen, Runen und Opfergaben. Ohnehin ist ein unwohliges Gefühl in diesem Lehen unser ständiger Begleiter, die Stätten der Ketzer vertiefen es zunehmend, wir müssen gut auf uns Acht geben.


Von den Bären

Mondwächter, Denz, Aki, die Grauwölfe, Kultstätten... und ausgerechnet ein Bär war es der uns bisher die größte Gefahr auf unser Leben brachte. Sein Fell wird uns die Nächte wärmen und sein Fleisch bare Münze bringen.

Mithras obsiegt!



Novize

[Bild: i9kh46kw.png]

Die letzten Einträge sind in grösster Eile dahingesudelt.

Müssen Ravinsthal verlassen. Sofort. Sind einer Vishaya begegnet. Ich erkannte meinen Bruder nicht mehr. Ein Fluch von ihr hielt ihn gefangen. Sie drohte voller Hass. So viel Hass in ihr! Gegen die Legion. Gegen unseren Glauben. Gegen uns.
Mein Bruder stand unter ihrem Bann. Wie eine willenlose Puppe. Regte sich nicht mehr! Sie drohte uns hasserfüllt mit Vergeltung. Wofür, das wissen wir nicht. Wohl nur weil wir sind was wir sind. Müssen fort. Muss meinen Bruder schützen. Und diesen Bericht. Um jeden Preis!

Mithras, dir anempfehlen wir nun unser Schicksal ...
Tag 20 im Monat Scheiding
Im Jahr des Herrn 1402


Möge diese weitergeführte Zeichnung des Vorgefundenen Zeugnis sein über dieses beklagenswerte Lehen

[Bild: Nb3yDu0.png]


Der Order Hochwürdens folgend brachen mein Bruder und ich heute auf, die Erkundung Ravinsthals fortzusetzen. Eine Erkundung, die vor einiger Zeit so jäh hatte abgebrochen werden müssen, als der hasserfüllten Furie Tun uns zur Flucht aus diesem verlorenen Lehen genötigt hatte.
Wohl wissend um die tödlichen Gefahren, die all jenen die an Mithras glauben in Ravinsthal drohen, verbargen wir schweren Herzens die Insignien unserer Gemeinschaft und betraten die verlorenen Lande im Vertrauen auf Mithras und im Wissen um unsere Pflicht.

Von den Menschen - Athelan Tyrien
Mithras Weisheit ist grenzenlos. Und so war es allein dem Flammenden Herrn geschuldet, dass Athelan Tyrien der erste war, der uns beim Betreten des verlorenen Landes begegnete. Wahrlich, er hängt noch dem Götzenglauben an, doch waren seine Worte an uns dennoch geprägt von Sorge um uns. Abermals warnte er uns vor den Gefahren, falls man uns und unseren Glauben in Ravinsthal erkennen würde. Wir dankten ihm ob dieser wohlmeinenden Warnung und setzten hernach unseren Weg abseits der Wege und abseits gefährlicher Blicke fort.

Von dem Lehen - Gebirge
Als erstes erkundeten wir das Gebirge südlich des Viadukts. Des Tyriens Warnung vor dort hausenden Räubern hatte uns mit genügend Vorsicht aufbrechen lassen. Ein verwirrendes Labyrinth aus steilen Bergpfaden, irreführenden Sackgassen und bedrohlichen Hohlwegen erwartete uns. Bald hatten wir alles Zeitgefühl verloren, während sich die lauernden Bergpfade immer enger um uns schlangen. Doch Mithras sei Dank! Der flammenden Sonne als Wegweiser folgend fanden wir schliesslich wieder aus dem steinernen Labyrinth heraus und setzten unsere Erkundungen fort.

Von dem Lehen - Hügelgräber
Östlich des Gebirges verliessen wir die Handelsstrasse erneut gen Süden und fanden uns in der trügerischen Stille eines verlassenen Kessels vor. Seltsame Hügelformationen breiteten sich vor uns aus, doch noch ehe wir darauf zuhalten konnten, brachen Räuber und Briganten aus dem Unterholz und setzten uns übel zu. Doch schützend hält Mithras seine flammende Hand über all jene rechten Glaubens. So dauerte es nicht lange, bis die Reihen der Halunken gelichtet waren und die letzten von ihnen Fersengeld gaben. Derart gewarnt setzten wir unseren Pfad fort und traten auf einige der seltsamen Hügel zu, unter denen sich Kavernen und menschliche Knochen fanden.
Durch die Erkundungen der Heiligen Kirche des Mithras und des Klerus gewarnt, ahnten wir um das unheilvolle Wesen dieses Ortes und liessen ihn eiligst hinter uns.

Von dem Lehen - Die südlichen Sümpfe
Abermals folgten wir der Handelsstrasse nur kurz gen Osten, ehe wir sie gen Süden verliessen, einem Einschnitt zwischen zwei Bergketten folgend. Schnell umfing uns eine klebrige, drohende Schwüle und der schmatzende Boden unter unseren Füssen verriet den trügerisch lauernden Sumpf voraus.
Wir suchten uns mühsam einen Pfad durch Morast und schlängelndes Getier, bis wir schliesslich voraus die untrüglichen Zeichen eines verderbten Biests ausmachten. Ein Basilisk! Um die Gefahren dieser Biester wissend, umgingen wir ihn in weitem Bogen und fanden schliesslich zurück den Weg aus dem Sumpf.

Von dem Lehen - Kultstätte
Am Rand einer sandigen Hochebene, die Bucht von Dorf Ravinsthal überblickend, fanden wir abermals eine dieser bluttriefenden Kultstätten vor, die uns nicht eindringlicher Warnung hätte sein können ob der Gefahren, die in diesem verderbten Lehen auf uns lauern. Hernach verweilten wir nicht länger sondern setzten den Weg gen Osten fort.

Von dem Lehen - Rabenkreis
Der Handelsstrasse weiter nach Osten folgend, fanden wir alsbald einen Wegweiser vor, der uns zugleich höchste Warnung war: "Rabenkreis"! Wir wussten um den unbarmherzigen Hass in den Augen der Vishaya, die wir bei unserer ersten Erkundung in diesem verlorenen Lehen angetroffen hatten. Daher verweilten wir nicht länger als nötig unter dem drohenden Blick dieses beklemmenden Ortes.

Von den Menschen - Verlassen
Bis zum Dorf Rabenstein trieb uns dieser erste Tag. Doch Rabenstein fanden wir - so wie auch das restliche Lehen - verlassen vor. Es lag eine bedrückende Stille auf dem leeren Dorf. Fast noch bedrückender als bei unserem ersten Besuch, wo uns misstrauische Blicke bei jedem Schritt gefolgt waren. Erst in der Schänke trafen wir auf den einsam wartenden Gorrash, der dort gestrandet war, weil ihm jemand aufgetragen hatte, dort einen Druiden zu treffen. Natürlich war alles nur eine Irreführung gewesen, der arme Gorrash hatte nichts als Leere vorgefunden. Im Nachhinein betrachtet mag es wohl besser für den armen Gorrash gewesen sein.

So endete dieser beklemmende Tag im Herzen der Verderbnis. Und erst als wir durch die Wände einer fensterlosen Hütte geschützt waren, trauten wir uns ein erlösendes Gebet in stiller Andacht an Mithras zu richten. Welch ein Segen nach all den beklagenswerten Dingen, die wir davor in Ravinsthal hatten entdecken müssen.
Tag 22 im Monat Scheiding
Im Jahr des Herrn 1402


Möge diese weitergeführte Zeichnung des Vorgefundenen Zeugnis sein über dieses bedauernswerte Lehen

[Bild: KyJHkM6.png]


Nur wenige Gebiete auf der Karte waren unerforscht geblieben. So zogen wir denn heute aus, unserer Pflicht zu folgen und der Order Hochwürdens nachzukommen, um auch jene letzten Landstriche Ravinsthals zu kartographieren.


Von dem Lehen - Wyrmkult
Wohl verborgen zwischen Silendirer Heerlager und einer der grössten Kultstätten Ravinsthals fanden wir den Eingang zu den Stollen des Wyrmkultes. Wir überraschten ihre Wachen und konnten bis in die vordere Höhle gelangen. Da wir aber nur zu zweit waren und aus den düsteren Tiefen der scheinbar endlosen Stollen bereits alarmierte Schreie gellten, zogen wir uns zurück in der Erkenntnis, dass mehr Mannen mit besserer Ausrüstung nötig sein würden, das Höhlengeflecht zu erkunden und die dort lauernde Brut nachhaltig zu schlagen.

Von dem Lehen - Verbrannter Wald
Zurück gen Handelsstrasse strebend fanden wir uns südlich der Höhle des Wyrmkults unerwartet in einem verbrannten Wald wieder. Etwas Unheilvolles lag über den verzweifelt himmelwärts gereckten, verkohlten Überresten der Bäume. Und noch seltsamer war, dass das gepeinigte Gebiet streng gegen das umliegende, reichlich spriessende Grün abgegrenzt war. Wir vermuteten düstere Kräfte am Werk und liessen daher den geschändeten Wald eilig hinter uns.

Von dem Lehen - Trollweiden
Das letzte unerforschte Gebiet waren die Lande nördlich des Viadukts. Ein eifersüchtig gehüteter Landstrich. Denn weder über die Zugbrücke nördlich der Silendirer, noch nördlich vom Viadukts gab es ein Durchkommen. Erst nach einigem Suchen entdeckten wir am sandigen Ufer nördlich der Handelsroute einen Pfad. Und wahrlich, der Landstrich war nicht ohne Grund so sorgsam abgegrenzt. Bald schon scheuten unsere Pferde und wir machten in der Ferne den Fluch dieser Gegend aus: kolossale Kreaturen abscheulichster Natur. Die Lande durchstreifend allein zu einem Zweck: Um zu töten. Trolle!
Einer dieser Kreaturen stellten wir uns, aber es stand auf Messers Schneide. Und nur einer der kunstvollen Schwerthiebe von Novize Varona liess das Gefecht zu unseren Gunsten enden. Die Warnungen von Ehrwürden Schwarzstahl waren nicht übertrieben gewesen. In den Trollweiden wartet der Tod.

Unserer letzten Kräfte beraubt, erfüllte uns dennoch auch eine tiefe Dankbarkeit. Denn der letzte Strich war gezogen, Hochwürdens Order war erfüllt.

So liessen wir die tödlichen Gefahren und die lauernden Tücken Ravinsthals hinter uns und strebten zurück. Zurück ins Licht.

Mithras obsiegt.