Arx Obscura

Normale Version: Ereignisse im Heim des Bibers
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Ein Bär für den Boden.


Ein Bär für den Boden, kuschlig, warm, fellig weich, möglichst ohne Flöhe oder Läuse und am besten tot dazu.
Das wär doch was, oder nicht?
Einige Zeit hatte es überhaupt vorerst gedauert bis sie sich dazu überwunden hatte es umzusetzen, Ideen gesammelt hatte, und schlussendlich damit anzufangen.

Felle von Braun- sowie Schwarzbären wurden von Jägern beschafft, schwieriger als erwartet, so hatte es recht lange gedauert überhaupt Bärenfelle zu finden in denen keine Mäuse lebten, von Marquard berührt wurden, vor Gestank trieften oder so aussahen als lägen sie seit 10 Jahren in den tiefsten dunklen Ecken des Hafens, vorallem dass das Kopffell oftmals nicht vorhanden war bereitete einige Schwierigkeiten, Nodin sei Dank.
Letztendlich wurden sie dennoch gefunden, vielleicht nicht unbedingt perfekt wie sie Anfangs gewollt hätte, aber ausreichend für erste Versuche.
Jeweils 2 Schwarz- und Braunbärenfelle sollten genügen, sonderlich viel schief gehen konnte ja nicht, ihrer Meinung nach.



Doch wie verarbeitet man ein solches Fell, dass es würdig ist Schuhe und Füße,
oder möglicherweise auch andere Körperteile, zu berühren?



Zuerst war da die Reinigung:
Die Befreiung von Ungeziefer, Käfern, Flöhen.
Das Entfernen von Dreck wie Erde und Ästen.
Eventuell auch die Beseitigung von Gerüchen.
Und möglicherweise auch die Behebung kleinerer Fehler in der Haut.


Nun, dafür wartete sie aber auf ihren Helfer und Lehrling, Kaan.
Juren sollten ja immerhin wissen wie man Felle zubereitet und reinigt, und sogar Wettkämpfe veranstalten sie darin… in ihrer Vorstellung.
Ein paar Lederhüllen hier, ein paar Lederhüllen dort.
Lederhüllen waren für fast alles gut, außer wenn es darum geht Fleisch aufzubewahren. Oder andere gewisse Dinge.

Diesmal sollten sie aber nur dazu dienen Briefe zu transportieren, oder zu schützen, was genau war ja schlussendlich egal.

So wurden schlicht ein paar Lederlagen vorbereitet und Umrisse auf jenen in Form eines normalen Stück Hadernpapiers gezeichnet, daneben direkt ein zweites, damit sie diese 4 Teile einfach in der Mitte umklappen konnte und nicht immer 2 einzelne Teile zusammennähen musste.

Bis auf eine der schmaleren Seiten wurden danach die restlichen mit dickem Faden und Ledernadel zusammengenäht, so das man den Brief, oder die Dokumente jenachdem, einfach einschieben konnte.

Um aber ein Herausfallen der Schriftstücke zu verhindern, wurde an der Öffnung auf der einen Seite noch ein Knopf und auf der anderen Seite ein Riemen befestigt, damit man die Hülle leicht verschließen könnte indem man den Riemen schlicht über den Knopf schiebt.

Zum Schluss wurden noch die Seiten noch etwas geschliffen um das Leder an jenen nicht ganz so hart wirken zu lassen, und Ecken etwas abzurunden.



Und dann? Dann musste sie nur noch drauf warten, dass die Priesterin sie abholen würde.
So waren also die ersten beiden Schritte geschafft.

Die Reinigung und das Gerben des Fells waren aber auch nicht unbedingt das, was man sich als schwer vorstellen würde.

Zuerst wurde sich also an das Reinigen gemacht, mit Bürsten, um groben Dreck aus dem Fell zu entfernen und danach mit dem Gerbeisen um auf der Rückseite des Fells etwaige Hautüberreste wegzuschaben.
Kaan erwies sich dabei nicht mal viel geschickter als sie selbst, wie sie dachte, wobei doch Juren eigentlich sicherlich zu sowas geboren sind?

Mit dem Bürsten und Schaben war es allerdings noch nicht getan.
Danach wurden die 2 Schwarz- und die 2 Braunbärenfelle in den Wassertrog des eigenen Waschhauses gelegt, dazu wurden einige Fläschchen Haarpflegemittel, oder eher Pelzpflegemittel, gegeben. Warum auch immer, wurde das Fell danach ja sowieso noch gegerbt. Vielleicht würde es etwas im Preis ändern? Aber wer weiß das schon, außer die Verkäufer.

Während Kaan dann die Felle ausgewaschen hat, füllte Avinia bereits etwas Gerbsäure zusammen mit einer Menge Wasser in einen anderen Bottich.
Reine Gerbsäure würde nur das Fell beschädigen, so wurde sie einfach verdünnt. Auch wenn es so deutlich länger gedauert hat, das Gerben.

Als jenes Gemisch dann fertig war, und Kaan mit dem Waschen, wurden die Bärenfelle dann in den Bottich des Gemischs eingelegt. Kaan hatte wieder die Ehre mit einem Stock die Felle im Bottich herum zu rühren, während Avinia sich mit anderen Dingen beschäftigte… wie Fegen, oder rumstehen. Zumindest hatte sie bereits einen Platz zum Auslegen der Felle zum Trocknen und Einwirken gefunden.

An dieser Stelle, in der kleinen Werkstatt ihres Hofes, wurden diese Felle dann nach diesem letzten Schritt ausgelegt, als die Säure lang genug eingewirkt ist und so die Felle einen oder notfalls mehrere Tage lang trocknen konnten.



Alles in allem kein sonderlich besonderer Tag in der Erschaffung des Felles für den Boden, aber ein durchaus notwendiger, vorrausgesetzt man will kein flohiges, lausiges Fell herumliegen haben.
Die nächsten Schritte würden sicherlich deutlich interessanter werden.