Arx Obscura

Normale Version: Auf der Suche nach der Hakenhand
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Das Leben als einhändiger Krüppel war schon hart.
Die einfachsten Dinge waren nun ekelhaft anstrengend und mühselig. Klappten manchmal besser, manchmal schlechter.
Aber in der Regel eher schlechter...

Und wenn da nur nicht ständig dieses Jucken wäre!
Warum juckte es überhaupt!?
Da war doch gar nichts, was hätte jucken können.
Die Hand war abgeschlagen, war nun verbrannt oder vielleicht hatten die Juren sie gegessen.
Wer wußte das schon bei diesen seltsamen Wilden und ihrem verklärten Glauben so genau?

Auf jeden Fall war die Hand weg und der dürre junge Mann musste sich nun damit herumärgern alle Tätigkeiten mit nur einer Hand auszuführen.
Am meisten ärgerte ihn das, wenn es um seine über alles geliebte Verlobte ging. Ständig brauchte er ihre Hilfe um irgendwelche banalen Dinge auszuführen.
Noch mehr ärgerte ihn, dass er sie nun nur noch mit einer Hand berühren konnte und darauf achten musste, immer auf ihrer linken Seite zu stehen, damit er ihr Händchen halten konnte.

Innerlich zum weinen und äusserlich zum Fluchen brachte ihn auch die Tatsache, dass er nun Probleme hatte an seinen anatomischen Forschungen weiter zu machen. Es stellte sich nun als wahre herausforderung dar, irgendwelche Organe rauszuschneiden, ohne am Ende wie ein vollgesauter Fleischerslehrling dazustehen.

Es musste endlich mal eine Prothese her!
Die Hoffnung auf eine eiserne Hand mit Zahnrädern und dadurch beweglichen Fingern, hatte er schon lange aufgegeben. Zwar hatte er von soetwas gelesen und auch das ein oder andere Bild in einem Buch gesehen, aber seine Gespräche mit den ansässigen Schmieden und Feinschmieden hatten ihn da ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.
Offenbar waren die meisten Handwerker völlig überfordert, wenn es nicht darum ging, entweder ein aufreizendes Kleid, oder ein modernes Mordinstrument zu erschaffen.

Die eine schlug ihm vor, er solle etwas Draht nehmen und einen Handschuh drüber stecken...
Ein anderer meinte, Njal solle sich eine Hand schnitzen lassen...
Das wäre am besten.
Und auf seine Anfragen meldete sich irgendwie auch niemand zurück.

Dabei konnte es doch unmöglich so schwer sein eine Hakenhand herzustellen!

Fast hatte er schon die Hoffnung aufgegeben und befürchtete sich seine Prothese selbst auf erbärmlichste Art und Weise zurechtkloppen zu müssen, da erhielt er eine Nachricht:

Ein Feinschmied war bereit es zu versuchen!
Jippie, Juchu!