Arx Obscura

Normale Version: Der große Balduin Saitenreisser
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
#1

Welch unerlaubter Bauerntölpel!
Dieser elende Wicht!
Man sollte Ihn wegen seiner Unwissenheit ganz und gar an den Pranger stellen!

Mir dem großen Balduin Saitenreisser, den ausgemachten Lohn zu enthalten und sich dazu noch über die Darbietung beschweren! Pah!


Tönte es polternd aus dem Zimmer.
Er lief wie eine eingesperrte Wildkatze auf und ab in dem Raum und fuchtelte erregt mit seinen Händen. Hätte Ihn jemand gesehen so würde man glatt meinen können Er sei verrückt geworden.
Eine hagere Gestalt gekleidet in nicht gerade unfeinen Zwirn.

Balduin hatte es nicht leicht.
Immer wieder hatte er Probleme nach seinen Auftritten den ausgemachten Lohn zu erhalten.
So pries er sich meistens als den besten und talentiertesten Barden an und war selbst davon überzeugt.
Das verhaltene Klatschen der Mengen, oder das erleichterte Seufzen beim beenden seiner Stücke ignorierte er komplett.

Den Hafentavernen war er noch gut genug und auch am Lagerfeuer schätzt man ihn immerhin, doch für die ganz großen Auftritte ist er nicht geschaffen.
Nun steht der arme Tor in diesem Raum und poltert umher, ganz und gar mit sich selbst beschäftigt so sehr dass er dabei übersieht dass gar kein Publikum Ihm Gehör schenkt.

"Genug!
Ich werd es Ihnen schon noch zeigen! Sie werden schon sehen wie der große Balduin Saitenreisser es schaffen wird! Am Hof werde ich spielen! Pah! Bauern elende! "


So sehr und plötzlich dieser Wutausbruch auch kam, es war nichts neues für Ihn.
Für die leidtragenden die Ihn dabei erlebten wirkt er wie ein Sonderling.
Doch immerhin einer mit dem man Lachen kann.

Balduin gehört zu der Sorte Mensch die man am Anfang am liebsten direkt wieder aus dem Gedächtnis streichen würde, doch nach kurzer Zeit übersehen die meisten in seiner Nähe seine exzentrische Art und genießen es mit ihm zu trinken und triviales auszutauschen.
Spendabel und gesittet wirbt er unbewusst für sich selbst während Er den Frauen schüchtern Blicke zuwirft.

Er zog sich seinen Mantel an und verschwand aus dem Zimmer, jedoch nicht ehe er sich seine durch den Wutausbruch zerzausten Haare im Spiegel richtete.