Arx Obscura

Normale Version: Des Nachts bei den Kultisten..
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Liron erwachte blinzelnd.. das leise Gespraech der beiden riss ihn aus dem Schlaf. Als er die Augen auf tat sah er Servok und Jan am Feuer sitzen. Beide begrüßte er freundlich, dann drückte er sich schon auf, griff sich seine Sense und trat an zum Wachgang. Noch immer war der Nebel dicht unveraendert, der Rauch zog zwar ab aber war noch zu dicht zum durchsehen.
Nach seinem Rundgang ging er leise scheppernd durch die reihen der schlafenden wieder ins hintere Wach-Eck, lehnte sich an der Wand und ließ sich herab sinken. Die Waffe fest im griff sagte er beiden, sobald sie schlafen wollten, wuerde er mit Freude die Wache uebernehmen.. dann schlief er auch schon wieder ein......
jan hockt mit dem ruecken an der wand und lauscht in alle richtungen.
aber ausser vielen verschiedenen schnarchtoenen ist die nacht still.
hin und wieder wechselt er gemurmelte worte mit servok oder er lauscht grinsend dem schlaf von liron.
der schnarcht nicht! bloss sein ganzes ruestzeug klirrt ganz leise bei jedem atemzug.
Er saß etwas weiter hinten im Stollen.
Ceras und er hatten sich darauf geeinigt, dass der Umhang des Jägers als Unterlage dienen sollte und der Umhang des Totengräbers als Decke. So war es immerhin halbwegs bequem. Ungeplant nahm Ceras dann noch den Bauch des Rotschopfs als Kopfkissen in Beschlag und schlief den Schlaf der Gerechten.

Jan und Servok blieben noch wach und hüteten Feuer und Stollen, zwischendurch wachte auch Liron wieder auf und machte einen Wachgang.

Ansonsten blieb alles ruhig, es war beinah so still wie auf dem Friedhof, bis auf Marquards Schnarchen das selbst im tiefen Stollen noch zu hören war.

Ab und an schrieb Servok einpar Sätze in sein Buch das er mitgebracht hatte, er wollte die Geschehnisse festhalten doch merkte er recht schnell, dass er besser mehrere Bücher hätte mitnehmen sollen. Der ganze Abend war bereits so ereignisreich gewesen, dass die 18 Seiten schon fast vollgeschrieben waren.

Einwenig gefrustet machte er sich dann daran Ceras Haare in kleine Zöpfe zu flechten.

Weshalb wollte er sich nochmal dem Feldzug anschließen?
Da kann Cyril noch so oft sagen "mach die scheiß Fackel aus", ich mach die so oft wieder an, bis ich wirklich wirklich sicher sein kann, dass ich nicht in einem Nest von... Spinnen liege. Machen Spinnen überhaupt Nester? Ach, vollkommen egal jetzt, Hauptsache sie kriechen nicht über mich, sollen sie doch über Cyril krabbeln!
Einen großen Vorteil hat es zwischen Elfie und Carl zu schlafen, sie ist schön warm und er brabbelt selbst im Schlaf noch beruhigend, oder ist er noch wach? Ob ich die Fackel anmachen...? Nein, das wird Lenchen auf den Plan rufen. Wo steckt Justan eigentlich? Und wo Servok? Und was riecht hier eigentlich so unerträglich nach Kohl?
In einem Kokon aus Umhang und Fell lag sie da. Umgeben einerseits von Menschen, die sie absolut mochte und andererseits von Menschen, die sie auf den Tod nicht ausstehen konnte, denen sie es aber nicht zeigte. Die Einzige, die es wohl immer schon gemerkt hatte, dass Elfie sie nicht leiden konnte war diese Rotheych. Ja, Elfie hatte Probleme mit der Kirche gehabt aber mit den meisten Mitgliedern verstand sie sich dennoch. Sie wurde sogar von den meisten akzeptiert. Das hatte schließlich die interne Information an sie von Seiten der Kirche bewiesen. Aber das war nun vollkommen egal. Sie waren alle eingesperrt in diese dunkle stickige und muffige Mine. Überall knarzten die Stützbalken und das Gefühl von Enge umfing sie. Es war stockduster bis auf einige kleine Lichtquellen die noch langsam vor sich hinglimmten. Sie hatte das Tageslicht noch nie so sehr vermisst.
Es war keine Fehlentscheidung gewesen der Kirche hinab zu folgen. Zwar saß sie jetzt hier fest aber zumindest musste sie nicht um alle hier unten zittern während sie auf ihrem dicken Hintern im Fuchshof saß. Dick war sie, aber faul und tatenlos zusehen das war nichts für sie. Da konnte man sagen was man wollte. Im schwachen Glimmen des kleinen Feuers blickte sie einerseits zu Carl rüber, den sie seit dem vergangenen Abend mit gänzlich anderen Augen sah und andererseits zu Aimee. Sie dachte über diese Aimee Blatt nach - "Wer warst du nur? Plötzlich in mein Leben getreten am Tag in dem wir in die Mine hinab gestiegen sind. Bist du wirklich um mein Wohl besorgt oder geht es dir um etwas gänzlich Anderes? Ich weiß noch nicht ob ich dir vertrauen kann, aber ich würde es gerne."
Sie rollte sich noch ein wenig mehr in ihren Umhang ein und schaute auch zu den anderen. Dann würde sie langsam wieder in einen leichten Schlaf fallen, der nicht mehr lange andauern würde. Warum hatte sie eigentlich am Abend vor der Expedition Kohlsuppe gegessen? Ihr Magen rumorte in der Stille ab und an recht laut.
Ein abgetragener Stiefel im Kreuz, weckte ihn aus seinem unruhigen Schlaf. "Wachwechsel!", meinte der Stiefel.
Es war stockduster, als er die Augen aufschlug. Was nicht heißt, dass es Tag oder Nacht war. Sie saßen in einem abgelegenen Stollen, eingepfercht wie eine Herde Schafe vor der Scherung. Seine Blase drückte. Ein unmissverständliches Zeichen, dass draußen in zwei Stunden die Dämmerung einsetzen, zumindest darauf war Verlass, und sein Trinkschlauch ihn vermutlich nicht mehr über den kommenden Tag bringen würde.
Leise plätscherte es gegen die Höhlenwand. "Ists kein Regnwasser, was hier vom Fels rinnt." raunte er ins Dunkel, als das Kettengehänge seine Scham wieder klirrend vor feindlicher Übernahme zu schützen versprach. Lahmenden Schrittes schleppte er sich schlaftrunken auf den Felsspalt zu, um seine Wache anzutreten. Mit dem Streithammer zur Rechten, den Trinkschlauch zur Linken, saß er auf einem Fels und tat, wofür er bezahlt wurde.

Magdalena

"Eigentlich ist es ganz gemütlich", dachte sie noch, kurz bevor ihr die Augen vor Müdigkeit zufielen und sie sich auf das Fell neben Carl sinken ließ. Das kleine Feuerchen in der Mitte, die Menschen drum herum. Menschen die sie mochte - jedenfalls die meisten. Das Gemurmel, die Gespräche.

Sie träumte seit langer Zeit wieder von Zuhause. Wie sie dort in lauen Nächten ums Feuer gesessen hatten, mit Stöcken, um das Mutter ihnen Brotteig gewickelt hatte und die sie nun vorsichtig übers Feuer hielten und drehten, damit er gar wurde, aber nicht zu schwarz. Wie sie ihren kleineren Geschwistern dabei half, das heiße Stück halbgaren Brotes vom Stock zu befreien. Der Himmel Ravinsthal mit seinen unendlich vielen Sternen über ihnen und von Ferne hörte man das Meer, das in sanften Wellen an den Strand rauschte. Die Geschichten, die Mutter erzählte, von strahlenden Rittern und bösen Schurken, von Drachen und Feen. Und ihr Vater saß schweigend dabei und schaute Mutter aus dunklen Augen an, während sie der Mittelpunkt war, nur ab und zu von seinem Bier trinkend, mit einem für ihn so ungewöhnlich sanftem Ausdruck im Gesicht.

Sie erwachte blinzelnd und brauchte einen Moment, um sich wieder zurecht zu finden. Dann durchfuhr es sie heiß: "Was war mit Marlene?" Ging es ihrem kleinen Sonnenschein gut? Ernst würde es sicher kaum bemerken, wenn sie längere Zeit weg war, aber Marlene brauchte sie. Doch dann beruhigte sie sich mit dem Gedanken, dass Querida am Hof war und Inara war auch in der Nähe. Wenn es keinen Ausweg aus dieser Mine gab, dann würden die beiden sich schon um ihre Tochter kümmern.

Doch der Schlaf wollte nicht mehr zurückkommen und so lag sie im Dunkeln des Stollens und ließ ihre Gedanken schweifen ...
Wieso war er noch einmal hier? Um die Mondwächter und Hohenkliff zu stärken, genau. Die Südwaldjäger waren ohne grosse Absprache, gemeinschaftlich angetreten. Niemand hatte sie auf ihrer Rechnung gehabt und sie könnten da unten in der Höhle den entscheidenden Vorteil für die Mondwächter bieten.
Druidenanwärter vom Rabenkreis und Elfi galt es zu unterstützen, aber wo war er hier bloss gelandet...


Ley Animar dämmerte schlaftrunken in ungemütlicher Haltung an der Höhlenwand aufm Boden hockend. Neben ihm seine beiden Kammerade, Jan und Cole. Aber auch ein paar Druidenanwärter und andere Mondwächter hatten sich zu ihrem kleineren, etwas abseits im hinteren Stollen liegenden Lager gesellt.

Er vermisste den Geruch des Waldes, die Herbstfarben draussen im Tageslicht, den Regen und den Wind. Hier unten war nichts. Mehr als nichts. Denn sie waren eingesperrt von giftig grünem, einem die Luft raubendem, Nebel und auf der anderen Seite ihrem selbst verschuldeten Feuerqualm der konzentriert, hier unten in den Höhlen, das Ende bedeuten konnte.

Ley hatte schlecht und in mehreren Etappen geschafen. Seine Sinne waren bis aufs äußerste angespannt, denn hier unten in der Tunnelfalle war es weit aus weniger friedlich als oben in den Wäldern, wo er sonst so oft nächtigte.
Als er sich an die Dunkelheit wieder gewöhnt hatte, begann Ley seine Ausrüstung zu prüfen. Proviant und Wasser, waren neben brennenden Lichtquellen hier unten das wichtigste für die große Gruppe überhaupt.

Gestern hatten sie bereits in kleiner Mondwächterrunde begonnen ihre Reserven und das Proviant zu teilen. Ob die anderne sich anschließen würden?
Er ließ seinen Blick über die vielen kleinen Gruppen gleiten... Wie hatte es der edle Herr Jehan so schön ausgedrückt?
"Was mich überrascht das sehr viele sagen wir "unorganisierte" dem ruf gefolgt sind. ohne befehlskette, das macht alles etwas komplizierter..." :waren seine Worte.
Die Südwaldjäger zumindest waren nicht dem Ruf der Kirche gefolgt und gewiss so manch anderer hier unten ebenfalls.
Ja sie waren unorganisiert, aber man kannte und vertraute sich. Ley kannte viele der anderen Kämpfer hier unten und vermochte sie zumindest grob einzuschätzen. Alle hier unten saßen gleichermaßen in der Falle und das wichtigste war es, dass sie sich nicht wie eingepferchte Tiere verhielten.

Fest entschlossen stand der Südwaldjäger auf und trat seine Wache an. Er würde zwischen den kleinen Gruppen vermitteln wo er konnte. Die Kirche und die Jehans aber würde er den Anführern überlassen.
Nach einem kurzen, aber produktiven Gespräch mit den Wachen Askir und Liron löst Ley die beiden ab.

Er weckt noch einen der Südwaldjäger und begibt sich dann zum Grünen Nebel im Hauptgang.
Dort bleibt er auf Horchposten zur Aussenwelt, denn man wollte versuchen etwas Nachschub durch den Nebel zu bringen.

So sitzt Ley Animar unweit vom Grünen Nebel in respektvollem Abstandund knüpft während seiner Lauschwache, aus den Mitgebrachten Seilen und einem zerlegten hölzernen Prellbock, eine brauchbare Strickleiter für den Abstieg.
...kaum zu Ruh findend ging Liron nochmal zu Ley, denn ihm fiel ploetzlich etwas ein.
Ley, koennte man nicht, so welche kommen, eine Lore mit Nahrung fuellen und sie durch den Nebel schieben und.. vielleicht gelingt es anders rum mit Schwung einen von der Ihren durch zu schicken ?
Seiten: 1 2 3