07.10.2013, 07:12
Die Sonne stand tief im Westen, der Wind war etwas kühler geworden als zuvor und hier und da wehte das ein oder andere Blatt über ihren Kopf hinweg. Lachend wie ein Kind verfolgte sie das Windspiel, die Beine angezogen, das Haupt auf die Knie abgestützt. Neben ihr, sie friedlich betrachtend, saß ihr Liebster, Feranor. Er betrachtete die junge, blasse Frau mit den langen, schwarzen Haaren genau, ehe er sie an sich heran zog und seine Arme sie fest und schützend umschlossen. Die topasblauen Augen hefteten sich direkt an diesen stattlichen, jungen Mann und sie lächelte glücklich.
Für Taliya war das Leben in diesem Moment wie ein Bilderbuch für kleine Kinder. Die Maid hatte ihren Prinzen gefunden und lebte glücklich mit ihm bis an ihr Lebensende. Ein Traum, so schien es, und doch so real. Ein kaum anzutastendes Glück, welches die beiden umgab, wie in einer kleinen Blase, abgeschottet von der finsteren Welt, die sie umgab.
Doch die Realität holt einen oft schneller wieder ein, als es einem lieb ist. „Wann willst du es ihr sagen?“, fragte die tiefe Stimme Feranors sie, als einige Augenblicke des stillen Friedens vergangen waren. „Wem was sagen?“, fragte Taliya unschuldig, als wüsste sie nicht, was er meinte. Natürlich war es ihr bewusst. Er wollte wissen, wie Taliya es ihrer Liebsten klar machen sollte, dass sie mit ihm ein Haus suchen und mit ihm allein leben wollte... wie ihre Gefühle sich im Laufe der Tage verändert hatten. Sie liebte Miri... doch es war eine Liebe wie von Schwester zu Schwester... Nicht von Partner zu Partner, wie es mit Feranor der Fall war. Sie seufzte leise auf und fegte mit einer Hand eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Es wird nicht schwer, sprach ich doch noch vor wenigen Tagen, dass sich zwischen uns nichts ändern würde“, räumte sie leise ein und ihr Blick verlor sich im Blättermeer vor ihren Füßen. Die Arme Feranors schlossen sich enger um sie und er raunte ruhig in ihr Ohr: „Ich weiß, dass Miri dir viel bedeutet. Aber dann musst du auch ehrlich zu ihr sein.“ Er hatte recht... Sie konnte Mirialay nicht in dem Glauben lassen, es wäre alles in Ordnung, wenn es genau eben nicht war. Ihre Gefühle für Feranor hatten schlagartig mit so einer Wucht eingeschlagen, dass sie selbst drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Wie sie dies Mirialay klar machen wollte, war ihr dabei ein stetes, unlösbares Rätsel.
Dabei hätte alles so schön sein können...
„Liebes, nicht einschlafen“, raunte Feranors Stimme an ihr Ohr. Ihre Augen öffneten sich schlagartig wieder und sie sah sich um. In ihren Gedankengängen gefangen musste sie wohl kurz weg genickt sein. Sie schüttelte schnell ihr Haupt und betrachtete Feranor lange, ehe sie sprach: „Verzeih... Ich... kann einfach nicht einfach so diese Brücken einreißen.“ Mit einem sanften Lächeln nickte Feranor seiner Liebsten zu. „Ich verstehe dich, aber lass auch nicht zu viel Zeit dazwischen verstreichen“, erklärte er ruhig, ehe er sich langsam ins Gras zurück sinken ließ. Sie selbst blieb sitzen, richtete ihren Blick gen Himmel und legte den Kopf leicht auf die Seite. Was würde ihr Vater in einer solchen Situation tun? Er war, trotz aller Diskussionen, immer eine ehrliche Haut gewesen, hatte immer gewusst, welcher Weg einzuschlagen ist. Bei schweren Entscheidungen war es meist ein langer Spaziergang, der bei ihm für Klarheit sorgte.
Als sie zu Feranor hinab blickte und ihn fragen wollte, ob er mitkomme, waren seine Augen geschlossen und der Mund einen Spalt weit geöffnet. Sein Atem ging ruhig und auf ein sanftes Anstupsen reagierte er nur mit einem kurzen Grunzen. Taliya schüttelte leicht ihr Haupt, ehe sie sich aufrichtete und ihre Kleidung sauber klopfte. Ein Spaziergang, das würde ihr nun bestimmt gut tun. Vielleicht, so hoffte sie, würde sie so einen klaren Gedanken fassen können und ihr würde einfallen, wie sie mit Miri ihre Zukunft und ihre Gefühlslage besprechen konnte. Sie wollte ja nicht alles, was sie hatten, einfach beenden, sondern lediglich erklären, dass ihre Gefühle für Feranor um so vieles Stärker sind als für die geliebte Freundin.
Würde sie es verstehen? Wie kann man einem geliebten Menschen verdeutlichen, dass eine Veränderung im Raume stand, ohne diesen Menschen zu verletzen. War dies überhaupt möglich? Man würde den Menschen so oder so verletzen, in ihrer Situation standen sogar zwei Beziehungen am Abgrund. Um das zu haben, wonach sie sich so sehr sehnte, nämlich einen Menschen an ihrer Seite, mit der sie zusammen leben, eine Familie gründen und einfach nur glücklich sein konnte, musste sie sich für eine der beiden entscheiden. Es war nicht so einfach wie bei Gerrik und Mirialay. Sie konnte sich nicht damit abfinden, dass Miri vielleicht auch eine körperliche Nähe zu Feranor aufbauen könnte oder umgekehrt. Sie wollte es sich nicht einmal vorstellen. Ein Gedanke, den sie vor Miri immer geheim gehalten hatte. Taliya wollte sie in ihrer eh schon misslichen Lage einfach in keinster Weise von sich stoßen und in den Abgrund hinein. Würde sie dies genau so sehen?
Während ihre Gedanken sie so einnahmen, führten ihre Schritte sie immer weiter in die Wälder vor die Stadt. Immer weiter hinaus, ohne, dass sie selbst ihre Umgebung wahrnahm.
Es war ein unheimliches Knurren, welches sie aufschrecken ließ. Als sie sich umsah, war die Sonne bereits am Horizont verschwunden und ein dunkler Himmel erstreckte sich über dicht ineinander gewobenen Ästen. Wo war sie hingegangen? Welchen Weg hatte sie genommen? Langsam ging sie rückwärts, die Orientierung krampfhaft suchend. Wenn sie doch nur auf den Weg geachtet hätte.
Plötzlich wurde sie von den Füßen gerissen und landete bäuchlings auf den Waldboden. Ein starker Schmerz durch zog ihre Schulter und strahlte hinab bis in den rechten Arm. Was war das nur gewesen? Mit aller Macht versuchte sie, sich aus dem Fang des Tieres zu reißen, was ihr zwar gelang, ihr aber auch fast die Schulter kostete. Blut rann ihren Arm herab und Panik stand in ihren Augen. Vor ihr stand, knurrend und die Zähne fletschend, ein magerer Wolf. Ihr eigenes Blut klebte an seinen Lefzen und tropfte auf den Boden herab. Bei Abenddämmerung in den Wald zu gehen war eine ganz, ganz blöde Idee gewesen. Miri hatte sie so oft gewarnt. Warum hatte sie nicht auf sie gehört? Nun stand sie da, diesem Biest gegenüber.
Lautes Geheul ließ ihre Panik noch größer werden. Er war nicht allein... Sein Rudel sammelte sich... sie war umzingelt. Hals über Kopf rannte sie in die Richtung, aus der sie dachte gekommen zu sein. Fort, nur fort, so schnell ihre Beine sie trugen. Der Jagdinstinkt der Wölfe war geweckt. Sie rannte ihr hinterher, sprangen sie an, rissen sie immer wieder zu Boden. Sie wusste nicht wie, doch sie hatte es immer wieder geschafft, irgendwie aufzustehen und weiter zu rennen und erreichte bald sogar den Waldrand. Orientierung, wo war ihre Orientierung?
Wieder ein heftiger Stoß in ihren Rücken, Stoff wurde mit einem reißenden Geräusch auseinander gezerrt, ein Schmerzensschrei hallte durch die Nacht, als sich drei Wölfe auf Taliya stürzten. Der Umhand wurde, bis auf der am Hals befindlichen Fiebel zerrissen, der Rock und das Hemd waren nicht mehr als Fetzen. Bis scharfen Zähne bohrten sich unsanft in ihre Haut, hinterließen tiefe Wunden. Richtige Fleischstücke wurden an ihren Extremitäten abgerissen.
Es musste einer der Wachmänner der Stadt Löwenstein gewesen sein, der sie aus der Hölle von scharfen Zähnen, lautem Knurren und starker Schmerzen befreite. Jaulend wurde ein Wolf von ihr herunter gezogen, lautes Klirren von einem Schwert, das auf einen Schild prallte, vertrieb die übrigen. Ein Mann beugte sich über sie, sprach sie an, versuchte, Informationen aus ihr heraus zu kitzeln. Doch sie war schwach. Die Wunden, die die Wölfe hinterlassen hatten, waren schwer gewesen, tief und tödlich. Ihrer linken Hand fehlten drei Finger, die Kleidung an ihrem Leib war kaum mehr vorhanden, Blut bedeckte den gesamten blassen Leib. Man nahm sie auf den Arm, trug sie fort, in die Heilerstube im Armenviertel der Stadt. Halb bewusstlos schaffte Taliya es so gerade eben, ihren Namen zu erwähnen.
Noch in der selben Nacht erlag Taliya Valaris den schweren Wunden, die ihr zugefügt wurden. Man fand einen Brief bei ihr und das Siegel des klingenden Münze, weswegen man den im Brief erwähnten Personen und der Leiterin des Bundes ein Schreiben zukommen ließ.
Jene Personen sollten ein Beileidsschreiben erhalten:
Feranor Trollbergen
Mirialay Greiffenwaldt
Gerrik Riseld
Aria Winterhauch und der Bund der klingenden Münzen
In jenen Schreiben wurde lediglich erwähnt, dass die Natur stärker war als die Schneiderin, die sich des Nachts wohl im Wald verirrt habe. Die Heiler hätten alles erdenklich Mögliche getan, um das Leben der jungen Valaris zu retten, waren jedoch machtlos gegen die Wunden, die man ihr zugefügt hatte.
So endete der Traum... der Traum einer Frau, die sich nur ihr Glück wünschte... und den Tod dabei fand. Für sie brach die ewige Nacht an.
Für Taliya war das Leben in diesem Moment wie ein Bilderbuch für kleine Kinder. Die Maid hatte ihren Prinzen gefunden und lebte glücklich mit ihm bis an ihr Lebensende. Ein Traum, so schien es, und doch so real. Ein kaum anzutastendes Glück, welches die beiden umgab, wie in einer kleinen Blase, abgeschottet von der finsteren Welt, die sie umgab.
Doch die Realität holt einen oft schneller wieder ein, als es einem lieb ist. „Wann willst du es ihr sagen?“, fragte die tiefe Stimme Feranors sie, als einige Augenblicke des stillen Friedens vergangen waren. „Wem was sagen?“, fragte Taliya unschuldig, als wüsste sie nicht, was er meinte. Natürlich war es ihr bewusst. Er wollte wissen, wie Taliya es ihrer Liebsten klar machen sollte, dass sie mit ihm ein Haus suchen und mit ihm allein leben wollte... wie ihre Gefühle sich im Laufe der Tage verändert hatten. Sie liebte Miri... doch es war eine Liebe wie von Schwester zu Schwester... Nicht von Partner zu Partner, wie es mit Feranor der Fall war. Sie seufzte leise auf und fegte mit einer Hand eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Es wird nicht schwer, sprach ich doch noch vor wenigen Tagen, dass sich zwischen uns nichts ändern würde“, räumte sie leise ein und ihr Blick verlor sich im Blättermeer vor ihren Füßen. Die Arme Feranors schlossen sich enger um sie und er raunte ruhig in ihr Ohr: „Ich weiß, dass Miri dir viel bedeutet. Aber dann musst du auch ehrlich zu ihr sein.“ Er hatte recht... Sie konnte Mirialay nicht in dem Glauben lassen, es wäre alles in Ordnung, wenn es genau eben nicht war. Ihre Gefühle für Feranor hatten schlagartig mit so einer Wucht eingeschlagen, dass sie selbst drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Wie sie dies Mirialay klar machen wollte, war ihr dabei ein stetes, unlösbares Rätsel.
Dabei hätte alles so schön sein können...
„Liebes, nicht einschlafen“, raunte Feranors Stimme an ihr Ohr. Ihre Augen öffneten sich schlagartig wieder und sie sah sich um. In ihren Gedankengängen gefangen musste sie wohl kurz weg genickt sein. Sie schüttelte schnell ihr Haupt und betrachtete Feranor lange, ehe sie sprach: „Verzeih... Ich... kann einfach nicht einfach so diese Brücken einreißen.“ Mit einem sanften Lächeln nickte Feranor seiner Liebsten zu. „Ich verstehe dich, aber lass auch nicht zu viel Zeit dazwischen verstreichen“, erklärte er ruhig, ehe er sich langsam ins Gras zurück sinken ließ. Sie selbst blieb sitzen, richtete ihren Blick gen Himmel und legte den Kopf leicht auf die Seite. Was würde ihr Vater in einer solchen Situation tun? Er war, trotz aller Diskussionen, immer eine ehrliche Haut gewesen, hatte immer gewusst, welcher Weg einzuschlagen ist. Bei schweren Entscheidungen war es meist ein langer Spaziergang, der bei ihm für Klarheit sorgte.
Als sie zu Feranor hinab blickte und ihn fragen wollte, ob er mitkomme, waren seine Augen geschlossen und der Mund einen Spalt weit geöffnet. Sein Atem ging ruhig und auf ein sanftes Anstupsen reagierte er nur mit einem kurzen Grunzen. Taliya schüttelte leicht ihr Haupt, ehe sie sich aufrichtete und ihre Kleidung sauber klopfte. Ein Spaziergang, das würde ihr nun bestimmt gut tun. Vielleicht, so hoffte sie, würde sie so einen klaren Gedanken fassen können und ihr würde einfallen, wie sie mit Miri ihre Zukunft und ihre Gefühlslage besprechen konnte. Sie wollte ja nicht alles, was sie hatten, einfach beenden, sondern lediglich erklären, dass ihre Gefühle für Feranor um so vieles Stärker sind als für die geliebte Freundin.
Würde sie es verstehen? Wie kann man einem geliebten Menschen verdeutlichen, dass eine Veränderung im Raume stand, ohne diesen Menschen zu verletzen. War dies überhaupt möglich? Man würde den Menschen so oder so verletzen, in ihrer Situation standen sogar zwei Beziehungen am Abgrund. Um das zu haben, wonach sie sich so sehr sehnte, nämlich einen Menschen an ihrer Seite, mit der sie zusammen leben, eine Familie gründen und einfach nur glücklich sein konnte, musste sie sich für eine der beiden entscheiden. Es war nicht so einfach wie bei Gerrik und Mirialay. Sie konnte sich nicht damit abfinden, dass Miri vielleicht auch eine körperliche Nähe zu Feranor aufbauen könnte oder umgekehrt. Sie wollte es sich nicht einmal vorstellen. Ein Gedanke, den sie vor Miri immer geheim gehalten hatte. Taliya wollte sie in ihrer eh schon misslichen Lage einfach in keinster Weise von sich stoßen und in den Abgrund hinein. Würde sie dies genau so sehen?
Während ihre Gedanken sie so einnahmen, führten ihre Schritte sie immer weiter in die Wälder vor die Stadt. Immer weiter hinaus, ohne, dass sie selbst ihre Umgebung wahrnahm.
Es war ein unheimliches Knurren, welches sie aufschrecken ließ. Als sie sich umsah, war die Sonne bereits am Horizont verschwunden und ein dunkler Himmel erstreckte sich über dicht ineinander gewobenen Ästen. Wo war sie hingegangen? Welchen Weg hatte sie genommen? Langsam ging sie rückwärts, die Orientierung krampfhaft suchend. Wenn sie doch nur auf den Weg geachtet hätte.
Plötzlich wurde sie von den Füßen gerissen und landete bäuchlings auf den Waldboden. Ein starker Schmerz durch zog ihre Schulter und strahlte hinab bis in den rechten Arm. Was war das nur gewesen? Mit aller Macht versuchte sie, sich aus dem Fang des Tieres zu reißen, was ihr zwar gelang, ihr aber auch fast die Schulter kostete. Blut rann ihren Arm herab und Panik stand in ihren Augen. Vor ihr stand, knurrend und die Zähne fletschend, ein magerer Wolf. Ihr eigenes Blut klebte an seinen Lefzen und tropfte auf den Boden herab. Bei Abenddämmerung in den Wald zu gehen war eine ganz, ganz blöde Idee gewesen. Miri hatte sie so oft gewarnt. Warum hatte sie nicht auf sie gehört? Nun stand sie da, diesem Biest gegenüber.
Lautes Geheul ließ ihre Panik noch größer werden. Er war nicht allein... Sein Rudel sammelte sich... sie war umzingelt. Hals über Kopf rannte sie in die Richtung, aus der sie dachte gekommen zu sein. Fort, nur fort, so schnell ihre Beine sie trugen. Der Jagdinstinkt der Wölfe war geweckt. Sie rannte ihr hinterher, sprangen sie an, rissen sie immer wieder zu Boden. Sie wusste nicht wie, doch sie hatte es immer wieder geschafft, irgendwie aufzustehen und weiter zu rennen und erreichte bald sogar den Waldrand. Orientierung, wo war ihre Orientierung?
Wieder ein heftiger Stoß in ihren Rücken, Stoff wurde mit einem reißenden Geräusch auseinander gezerrt, ein Schmerzensschrei hallte durch die Nacht, als sich drei Wölfe auf Taliya stürzten. Der Umhand wurde, bis auf der am Hals befindlichen Fiebel zerrissen, der Rock und das Hemd waren nicht mehr als Fetzen. Bis scharfen Zähne bohrten sich unsanft in ihre Haut, hinterließen tiefe Wunden. Richtige Fleischstücke wurden an ihren Extremitäten abgerissen.
Es musste einer der Wachmänner der Stadt Löwenstein gewesen sein, der sie aus der Hölle von scharfen Zähnen, lautem Knurren und starker Schmerzen befreite. Jaulend wurde ein Wolf von ihr herunter gezogen, lautes Klirren von einem Schwert, das auf einen Schild prallte, vertrieb die übrigen. Ein Mann beugte sich über sie, sprach sie an, versuchte, Informationen aus ihr heraus zu kitzeln. Doch sie war schwach. Die Wunden, die die Wölfe hinterlassen hatten, waren schwer gewesen, tief und tödlich. Ihrer linken Hand fehlten drei Finger, die Kleidung an ihrem Leib war kaum mehr vorhanden, Blut bedeckte den gesamten blassen Leib. Man nahm sie auf den Arm, trug sie fort, in die Heilerstube im Armenviertel der Stadt. Halb bewusstlos schaffte Taliya es so gerade eben, ihren Namen zu erwähnen.
Noch in der selben Nacht erlag Taliya Valaris den schweren Wunden, die ihr zugefügt wurden. Man fand einen Brief bei ihr und das Siegel des klingenden Münze, weswegen man den im Brief erwähnten Personen und der Leiterin des Bundes ein Schreiben zukommen ließ.
Jene Personen sollten ein Beileidsschreiben erhalten:
Feranor Trollbergen
Mirialay Greiffenwaldt
Gerrik Riseld
Aria Winterhauch und der Bund der klingenden Münzen
In jenen Schreiben wurde lediglich erwähnt, dass die Natur stärker war als die Schneiderin, die sich des Nachts wohl im Wald verirrt habe. Die Heiler hätten alles erdenklich Mögliche getan, um das Leben der jungen Valaris zu retten, waren jedoch machtlos gegen die Wunden, die man ihr zugefügt hatte.
So endete der Traum... der Traum einer Frau, die sich nur ihr Glück wünschte... und den Tod dabei fand. Für sie brach die ewige Nacht an.