Arx Obscura

Normale Version: Der Wanderer in der Nacht
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Langsam Schritt er den Pfad aus den Straßen hinaus ins Dunkel der Trampelpfade. Die Stimmen und das gesäuse der Stadt wich den Eulen und knacken der kleinen Äste unter den Füßen des Marschierenden. Die Axt um die Schulter gelegt und die Laterne in der Hand wanderte er durch die Finsternis die sich vor ihm auftat. Ein paar Säulen stiegen in den Himmel, die von den Kaminen der Bauernhäuser gezeugt, den Weg in die für den Wanderer unendlichkeit fanden. Immer leiser und vorsichtiger wurden die schweren Schritte des Wanderers, seinen Umhang zog er sich ob der Nacht fester zu. Das Petrolgrün, in der Dunkelheit nurnoch ein Grau ließ ihn sich in Sicherheit wiegen. Ein kleiner Beutel Salz in der Tasche, die Axt, die Rüstung und ein paar Brote zu Essen mit einer Flasche Wasser hatte er sich eingepackt, sowie ein Pergament. Sein Herz schien immerwieder schneller und langsamer zu schlagen als er sich seinem Ziel näherte.
Was würde ihn erwarten? Nichts? Soviele Nächte hatte er in den Wäldern verbracht, soviele Dinge erlebt und doch... war er sich nicht sicher ob die Tiere des Waldes und er heute die einzigen Bewohner seien würden.

Den Salzbeutel in seiner Tasche fest umklammernd schritt er weiter und sang ein altes Schauerlied.

Das Lied des Jungen und des Nachtschrats
Strophe 1
Ein junger Bursch wanderte durch die kalte Nacht.
So spähte er ein Fräulein nur mit Grabmoos bedacht.
Er ging auf sie zu und fragte sie :"Bitte sehr, wollt ihr euch nicht kleiden? Oder euch im Walde zum Tode entscheiden?"
Doch bewegte sichs Fräulein keinen Meter mehr, gebeugt saß am Boden und kramte herum.
Der Bursch rief nochmals "Ihr da, seid ihr denn Dumm?"
Das Mädel reagierte nicht und saß gebeugt im Dickicht.
Er ging näher zu ihr und starrte sie an, sein Herz blieb stehen als sie plötzlich starrte ihn an.
Die Augen so Dunkel, die Zähne so faul.
Sie Schrie und sie Fauchte und sah den Bursch an, ein Schrei war das letzte was ihm entkam.


Die Palisaden waren erreicht und sein Herz beruhigte sich langsam. Er hing die Laterne auf und das große Pergament spannte er um die Palisaden.

"Nun... Es ist an der Zeit zu warten." sagte er sich selbst und packte die Axt in beide Hände. "Was wird mir diese Nacht bringen?"