Hallo!
Ich glaube ich muss den Punkt noch einmal klarer ausformulieren, bzw. theoretischer werden damit klar wird was ich meine.
Was uns bei den Handwerkern allgemein fehlt ist so etwas wie eine dargestellte Spezialisierung. Ich habe diese zuvor anhand von Glaubensmerkmalen erklärt, das ist aber natürlich nicht die einzige Möglichkeit sich zu profilieren - eher schon kann man aus einer Vielzahl von Punkten auswählen, um sich aus der Masse etwas hervorzutun und damit seine "Nische" zu finden.
Als Beispiel ziehe ich einmal Seamus Killian heran, der sich als Bootsbaumeister profiliert. Man kann in der Engine keine Boote bauen, er macht es trotzdem und schreinert andere Waren "nebenbei" (als Haupteinkommen). Wenn nun ingame jemand nach einem Bootsbauer fragt, wird Seamus als erster genannt, und er gibt sich auch große Mühe diese Rolle darzustellen.
Ein weiteres der mir bekannten Beispiele wäre Ray Darkas, der sich damit beschäftigt einen Gourmetkoch mit Affinität zu Messerarbeit darzustellen. Obwohl auch andere Leute die selben Rezepte erlernen können, hat er doch eine Ausnahmeposition unter den Köchen, einfach dadurch dass er diese Rolle so ausspielt wie er wirken möchte. "Nahrung produzieren" kann jedermann, wenn es aber was Besonderes sein soll, versucht man Ray an die Strippe zu bekommen - obwohl andere Köche sich genauso zu Festen Mühe damit geben, ihre Speisen wirklich besonders zu machen (als besonders erinnerungswürdiges Beispiel sei da das Fest im Palais Jehann zu nennen, wo es sogar Speisekarten und alles gab!), ist Ray doch der einzige der diese Rolle permanent verkörpert, ohne andere nennenswerte Nebentätigkeiten.
Avinia ist zwar verrückter als eine Packung Wäscheklammern, aber sie gibt sich große Mühe ihr Schneiderdasein mit Vermessen, Nähen, Anpassen und Kundenservice zu füllen, und trotzdem sie tatsächlich Nebentätigkeiten ausübt, die ich nicht näher beleuchte (Blut, Blut im Schuuuh!) sieht man an ihrem Haus doch auf den ersten Blick "okay, da arbeitet ein Schneider".
Selbes bei Rahel Goldblatt. Man muss aufpassen nicht an den imaginären Weidenrinde-Aromen zu ersticken, wenn man ihren Laden ansieht, sie beschäftigt sich mit der Materie und sie weiß auch was sie da spielt - hier ist zwar die "Spezialisierung" noch etwas generell, bzw. ich habe noch nicht den Drift im Spiel mitbekommen, welche besondere Nische sie hat (was nicht heißt dass es keine bei ihr gibt!), aber alleine bei der Menge an bestehenden Alchemisten steht sie eben doch eindeutig dadurch heraus, dass sie sich wirkliche Mühe gibt, ihren Charakter als einen solchen zu profilieren.
Der Glaube eines Charakters und dessen politische Zugehörigkeit sind die plumpe Spitze des Eisbergs, und sicher nicht aller Fragen Antwort. Sie sind aber mögliche Ansatzpunkte, um sich ins Spiel einzudenken und zu überlegen: "Okay, ich will Handwerk X spielen. Was begeistert mich besonders an Handwerk X? Wie steht mein Charakter zu seiner Umwelt, wie steht mein Charakter zu seiner Position in der Gesellschaft, wie kann ich das alles verbinden, um eine Nische zu schaffen die sonst keiner hat?"
Wenn es aufgrund von verschiedensten Bedingungen nicht möglich ist, ein von mir vorgeschlagenes (!!) spezifisches Konzept auch auszuspielen, bedeutet das natürlich nicht dass der Staff sich erwartet dass ihr euch trotzdem durchbeißt. Das war nicht gemeint
Es geht eher darum, dass Handwerker ihre Lebensberechtigung in der Spielwelt haben, und diese weniger von Rezepten und Itemvielfalt abhängt, als eher schon davon, wie man sich in der Spielwelt präsentiert. Unsere Rezeptsammlung von "Rares" beträgt in etwa 1/50 von der Gesamtsumme der Rezepte, auf 200 findbare Rezepte kommen also 4 "Rares", und diese "Rares" wollen wir an die Handwerker weitergeben, die ihr Handwerk ingame spielen, um zu zeigen dass es genau das ist was wir gerne wollen - Handwerker, die ihren Spaß daran haben, Handwerk zu spielen.
Ich hoffe das macht die Sache etwas klarer, ich habe versucht einen anderen Gesichtspunkt der Angelegenheit zu beschreiben
Liebe Grüße,
Arakiel