Arx Obscura

Normale Version: Im Zeichen des Greifen
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Zitat:Zuviel auf einmal. Eine Freundin zurück, nach langer Abwesenheit. Welch Freude des Wiedersehens, mehr als ein Lichtstrahl in der Dunkelheit, eher ein blendender Schwall Licht wie beim Öffnen einer großen Pforten zum Mittag. Nur fehlt sie sehr in diesen Hallen.

Zugleich viele Streitereien, die mir in der Seele weh tun. Die Kirche braucht Einigkeit und Führung. Erste Schritte auf diesem Wege wurden seit gestern getan.

Und dann noch diese Sache mit dem Legionär... wie lange hatte ich nichts gesagt... und nun in Wut und Frust alles mit einem mal hochgehen lassen. Erst war da Schadenfreude. Rachsucht und Schadenfreude. Aber das schlechte Gewissen hält wach und hindert mich an gesundem Nachtschlaf... war es das wert...?
Zitat:Was für eine verwirrende Zeit. Die Kirche hatte sie inzwischen verlassen.

Die Gründe dafür waren vielfältig. Ihr Glaube ist immer noch stark, aber die Überzeugung, dass die Kirche für eben jenen Glauben eintritt, ist nicht mehr da. Zu sehr war sie mit sich selbst beschäftigt, zu seltsam waren die Entscheidungen für das Führungspersonal. Und da waren noch soviele andere Gründe...

Viel wichtiger aber war: Ihre beiden engsten Vertrauen, Taliya Valaris und Gerrik Riseld, waren da. Beide haben ebenfalls die Kirche verlassen. Taliya schon vor Wochen, Gerrik nun, nachdem die Kirche aufgrund eines Missverständnisses und einer Intrige Mirialay zu einer Strafe verurteilt hatte. Ein Urteil, zu dem weder das gesetzliche Recht bestand, noch der Anlass der Wahrheit entsprach. Das Gerechtigkeitsempfinden war zu sehr gestört.

Und nun? Taliya gehört nun endlich zur eigenen Familie, sie ist nun auch im Blute eine Greiffenwaldt. Mirialay hatte sie vor einigen Tagen in ihrer Eigenschaft als neues Familienoberhaupt durch ein archaisches Ritual in die Familie aufgenommen. Verbunden auf ewig.

Und Gerrik... er würde, wenn er endlich aufhören würde, an sich selbst zu zweifeln, ein guter Ehemann werden...
*nachts sitzt eine Frau in weißer Robe in ihrem Zimmer und schreibt in ihr Tagebuch*

Zitat:Liebes Tagebuch,

eine ganze Weile ist es nun schon her, dass ich die Gemeinschaft des Lichts verlassen habe und nun auf eigenen Füßen stehe.

Ich folgte einer Freundin und meinem Freund und hatte Ziele, die ich erreichen will.

Mir geht es eigentlich gut. Diese Freiheit ist wohltuend. Nun kann ich eigene Entscheidungen für mich treffen. Nun kann ich mir etwas aufbauen und darf es auch.

Ich schufte mir den Rücken krumm. Seit Tagen nun richte ich ein kleines gemeinsames Zimmer ein, um dort zu leben und zu arbeiten. Ich schleppe säckeweise Rohstoffe und andere Materialien durch die ganze Stadt, um ein gemeinsames Auskommen zu haben.

Gemeinsam. Hm. Leider bin ich die Einzige, die so viel schuftet.

Die Lager sind gut gefüllt, ich habe Schwielen an den Händen von der ganzen Arbeit und mir tut der Rücken weh. Aber wenn ich mir die Ergebnisse ansehe, bin ich stolz darauf, dass ich nicht nur sage, dass ich ein selbstständiges Leben führen will. Ich habe Pläne und Ziele und arbeite daran, sie zu erreichen.

Was jetzt noch ein kleiner Raum ist, soll zu einer großen Wohnung werden.

Zudem beruhigt sich endlich die Lage mit der Kirche. Ich habe zuletzt keine Nachstellungen mehr erlebt und gehe entspannter mit der Kirche um.

Mein Leben wird jeden Tag besser.

Zudem habe ich Freunde um mich herum. Ich lerne jeden Tag neue Leute kennen. Da sind, wie es nunmal so ist, manche dabei, die einem egal sind. Manche mag man nicht. Andere sind einem sehr wichtig.

Alina zum Beispiel. Vieles habe ich mit ihr gemeinsam. Viele Sorgen teile ich mit ihr, Sorgen, aus denen ich Konsequenzen gezogen habe, während sie weiter versucht, es auszuhalten.

Dann ist da Garion, der mich auch in schwerster Gemütsverfassung so akzeptiert, wie ich bin. Er ist einfach ein toller Mensch.

Dann ist da Gerrik. Ich liebe ihn und habe Spaß mit ihm. Leider wurden mir von anderen Menschen Zweifel in den Kopf gesetzt, die nun in selbigem rotieren.

Dann ist da Ayura, mit der ich über alle Themen rede, die uns einfallen. Sie hat es noch nicht richtig verarbeitet, dass ich die Kirche verlassen habe und fühlt sich dort unerwünscht.

Dann ist da zum Beispiel Eleanor, die ich immer wieder getroffen habe und nun endlich mal näher kennenlernte. Eine sympathische Person, die irgendwie aber auch ein bisschen zu lieb wirkt, um wahr zu sein. Kann jemand so dermaßen fehlerlos sein?

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Tja. Ansonsten? Heute wurde Carlos verabschiedet, und ich stand bei seiner Einäscherung vorne und habe nette Worte gesagt. Worte, die endlich mal aus dem Herzen kamen und nicht aus dem Frust, der entstanden war. Wie kann man jemanden so hassen und ihn dann vermissen?