Arx Obscura

Normale Version: Eine Ankunft bei Nacht
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Löwenstein, so etwas wie seine alte Heimat.
Sein Vater hatte mit ihm früher allmonatlich den Markt besucht. Damals zählte er keine sieben Sommer. Und während sein Vater die Waren feilbot, kam es nicht selten vor, dass er von den Damen, und Herren etwas zugesteckt bekam. Hier eine schmackhafte Wurst, da ein bisschen Gebäck.
Er hatte diese Stadt geliebt, so voller Pracht, wohlwissend das der König hier residierte. Er hatte ihn sogar einmal gesehen. Von sehr weit weg, umringt von einer Schaar Ritter. Aber sein Vater hatte ihn auf die Schultern genommen, auf das Georig Seine Majestät sehen konnte.
In seiner Erinnerung, wirkte dies alles noch sehr frisch, doch als er seine ersten Schritte in die Stadt machte, fragte er sich wohl, ob die Stadt wirklich so heruntergekommen war, oder aber die Gedanken eines Kindes diese Stadt schönredeten.

Nicht mehr als eine Lederrüstung, ein ärmlicher Kurzbogen, nebst, viel zu wenigen Pfeilen, und einige wenige Münzen hatte er im Gepäck. Doch ein klares Ziel vor Augen, machte er sich in der Dunkelheit auf, die Stadt zu erkunden.

Es sollte nicht lange dauern bis er sich hoffnungslos verirrt hatte. Wieder versuchte er seine kindlichen Erinnerungen mit seinem jetzigen Wissenstand abzugleichen. Nur um Festzustellen, dass sein Vater ihn früher geleitet hatte, und jetzt alles anders aussah, grade bei Nacht.

Nur wenige Leute waren auf den, Laternen beleuchteten Straßen unterwegs. Die Meisten von ihnen waren unermüdliche Händler, welche versuchten ihre Waren auch des Nächtens zu verkaufen. Andere gehörten der Stadtwache an, und musterten ihn kurz, während er vorbeiging.
Hoffend jemanden zu finden, der ihm Pfeile verkaufen würde, irrte Georig weiter herum. Verlor sich in der Weite der Stadt.
Löwenstein war beeindruckend, selbst jetzt als er nun älter war. Architektur, verwinkelte Gässchen, und diverse Viertel die man besser nicht betreten sollte. Doch dummerweise geriet er in eines dieser Viertel.

Die Gegend wurde ärmlicher, windschiefe Hütten, statt prächtigen Häusern. Es roch nach Unrat und Exkrementen. Georig war froh, nicht allzuviel sehen zu können, denn seine Stiefel tratren des öfteren in Dinge, die entweder übelriechend und matischg waren, oder aber auf Dinge, die protestierend Quietschend von dannen huschten. Und als der Sohn eines Waidmannes, war er sich nicht sicher ob es um einen kleinen Hund, oder aber um eine riesige Ratte handelte. Doch er hoffte auf ersteres!

Er schaute weiter, bis sich aus den Schatten ein Dieb schählte, Doch statt der obligatorischen Frage: 'Geld oder Leben?' (Georig, hätte gerne seine Ersparnisse ausgehändigt), griff der Dieb sofort an. Ein schneller Schnitt aus diebischer Klinge, zeriss seine Kleidung, und die Haut darunter.

Und Georig rannte los. Er floh, hatte er doch keine Möglichkeit sich zu verteidigen. Doch der Dieb setze ihm nach. Der junge Mann war ein bisschen schneller als jene finstere Gestalt, die erst sein Blut, dann seine Münzen haben wollte.
Im Lauf zog er den Bogen von seinem Rücken, ehe er stoppte, um diesen auf Spannung zu bringen, und die Sehne einzulegen. Der Schurke, kam immer näher.
Als die Sehne endlich eingespannt war, griff er zu seinem Köcher, legte einen Pfeil an und rief: "Halt!"
Das schien den Dieb nicht sonderlich zu beeindrucken, denn er stürmte weiter.
Georig lies die Sehne los, und der Pfeil erwischte den Dieb im rechten Oberschenkel. Jener keuchte auf, sackte kurz zusammen, und doch hatte man das Gefühl, das er nur noch wütender wurde. Den Schmerz in seinem Oberschenkel ignorierend, wollte der Dieb seine Beute.
"Bitte nicht." ,hauchte Georig leise, er hatte derweil einen weiteren Pfeil eingelegt.
Nur noch zehn Meter, und der Pfeil traf die Brust des Diebes.

Georig drehte sich weg, schickte sich an, das Viertel zu verlassen. Wohlwissend das er einen Menschen getötet hatte. Sein Erster!

Auf dem Weg heraus, verharrte er kurz, um seinen eh geringen Mageninhalt, dem Boden zu übergeben.
Er taumelte eher, als das er lief, weiter, und sah einen der Aushänge der Wache.
Sie suchten Leute, wie er langsam lesend feststellte. Die erste gute Neuigkeit.
Er riss den Aushang ab. Wachhaus in der Neustadt.
Noch ein wenig wanderte er durch die Nacht, suchte das Wachhaus.
Er hatte gewiss nicht damit gerechnet, zu dieser späten Stund noch jemanden anzutreffen, abgesehen von den Wachen, welche ihm nur wenig Auskunft geben konnten. Aber er hatte es immerhin gefunden.
Nun sollte eine Unterkunft gefunden werden, die ihn beherrbergen würde, bis er bei jemandem von der Wache vorstellig werden könne.