Arx Obscura

Normale Version: wenn der Instinkt siegt.
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Es überrasche ihn. Wie hätte er auch erwarten sollen dass jemand , den er für einen Freund und letzten Rückhalt in einer sich schnell wandelnden Welt hielt ihm plötzlich aus dem nichts angreifen Würde. Mit unglaublicher Wucht krachte Nikolajs Kopf auf seine Nase und brachte die alte Narbe dort zum aufreißen. Ein sehr bekanntes knacken gab der Knochen ebenso von sich und sie war gebrochen. Zuerst wusste Konstantin nicht was geschehen war , da ihm schwarz vor den Augen wurde. Er wusste dass er nach hinten taumelte und mit seiner Linken Halt an der Wand des Ganges suchte. Er wusste dass seine rechte Hand bereits den Griff seines Schwertes umklammerte.
Als sein Rücken schließlich die Wand hinter sich berührte und ihm genug Halt bot , um sich von dem Schlag zu erholen sah er vor sich einen Fremden, der mit dem Finger auf ihn zeigte und ihm etwas unverständliches zubrüllte:"DU hast meine Identität gestohlen!"
Die Sprache klang vertraut , doch hatten diese Worte in seinem Geist nun keinerlei bedeutung mehr. Feind!...
In Konstantin regte sich nun eine panische und fast kindische Angst um sein eigenes Leben, welche ihn paranoid überallhin verfolgte. Sie war der Grund dafür dass er nichts dem Zufall überlassen wollte und ebenso jetzt, den größtmöglichsten Vorteil sein eigen machen wollte , welcher hier eben aus einem Bastardschwert bestünde. Die lange, elegante Klinge schob sich also wie von selbst aus ihrer Scheide hervor und wurde zum Schlag bereit hinter die rechte Schulter genommen. Am Leben bleiben!...
wenige momente später raste der Angreifer auf ihn zu. Er selbst hatte das Schwert gesenkt , zum Stich bereit in Bauchhöhe und durchbohrte den Fremden mit aller urtümischen Gewalt ,untermalt von einem lauten Knurren welches dem Raubtier in ihm entsprang als es seine Zähne am Hals seiner Beute spürte.Töten!...
Jener moment zog sich wie eine ewigkeit hinaus als die scharfe Klinge die Bauchdecke durchstieß, und Zentimeter für Zentimeter in den massigen Leib eindrang und Schnitt , und Schnitt ... Töten!...
Konstantins Adern brannten vor Adrenalin und er genoß es, als er mit schierem Hass und dem strahlenden hoffnungsvollem Traum davon, das Leben seines gegenübers auszulöschen die Klinge bis zum Heft in den Fremden stieß. Stimmen waren nun zu hören - panisch - aufgeregt - von Frauen...

Keine Gefahr mehr... zur Ruhe kommen....
Seine Wahrnehmung veränderte sich als der Angreifer ihn mit aller Wucht zu Boden gerissen hatte, und seine Hände - Nein! Nikolaj hatte ihn zu Boden gerissen und wollte nun die Hände um seinen Hals legen. Nikolaj?! Nur ein hauch des Entsetzens ging mit jener Erkenntnis einher. Er musste ihn ausschalten ohne ihn zu Töten, denn zuviel Stand auf dem Spiel. Als der Druck an seinem Hals sich immer unangenehmer gestaltete drückt er den Griff der Klinge nach aussen sodass der lange Stahl mit der flachen Seite die Wunde belasten würde, ohne sie zu vergrößern. Der Schmerz sollte Nikolaj in die sanften ,pflegenden Hände der Bewusstlosigkeit übergeben. Doch schrie der alte Halunke noch etwas und das dumpfe Sirren einer Sehne, welche eben einen Bolzen beschleunigt hatte durchschnitt seine Wahrnehmung. Es wurde von der unrealen Tatsache begleitet dass sich eben ein Bolzen in seine rechte Schulter gebohrt hatte, durch die Rüstung ins Fleisch. Als der Gauner schließlich erschlaffte sah Konstantin auf und erblickte Elda. Sie trug eine Armbrust in ihren zitternden Händen.


später...
Konstantin musste darüber schmunzeln, denn das Fazit war unausweichlich. Er hatte einem freund das Schwert in den Bauch gerammt und seine geliebte hatte mit den Bolzen ,die er ihr geschenkt hatte auf ihn geschossen. Wie konnte man darüber nicht lachen müssen?
In seinem Kellergewölbe lag er nun auf seinem Schlafplatz welcher eigentlich ein Haufen Stoff und altes Laub war. Seine Schulter schmerzte aus offensichtlichen Gründen, jedoch wollte er das Schmerzmittel welches ihm die Heilerin gab nicht nehmen. Es sollte die Strafe für sein Handeln sein, wenn ihn doch eigentlich keine Schuld traf? in jenem lichtlosen schwarzen Kellergewölbe hatte sein Unterbewusstsein nun alle macht, denn vor den Bildern die es in sein Vorstellungsvermögen warf konnte er sich hier nicht ablenken. Es gab nur Schwarz und so begann der erste Akt jener langen Vorstellung welche ihn wohl heute Nacht unterhalten würde.


Er sah Eldas Gesicht - bemerkte wie ihr nun langsam bewusst wurde dass sie gerade auf ihn geschossen hatte. Jene Frau hätte er nun gerade zugerne bei sich gewusst. Plötzlich , nicht wie es wirklich geschah , begann sie zu Lachen und Spannte die Armrbust erneut." Jetzt bin ich dich endlich los du Mistkerl!". Sie begann zu Grinsen als Venthos hinter ihr vortrat und seinen Arm um ihre Tailie legte. Auch er lächelte abfällig auf ihn hinab. In jener Fantasiewelt stieß er den schweren Körper des Gauners von sich , zog die Klinge aus dem erschlafften Leib und schlug der Frau den Kopf ab , noch bevor sie den Bolzen eingelegt hatte. Völlige Stille herschte als das Haupt der Frau auf den Boden fiel und ihm vor die Füße rollte. Doch er Sprach!
Es war früh am Morgen. Wohl etwa 4 Uhr um es so genau wie ihm möglich zu formulieren. Die vergangenen Stunden waren voller Ereignisse gewesen, die er sich ganz anders vorgestellt hatte. Gefangennehmen, Foltern und befragen und dann Töten. Doch hätte er es vorher wissen müssen da es fast immer anders kommt und irgendwelche Details mitspielen. Nun lag er da und sein Verstand spielte ihm Streiche....

Die Zielperson stand vor ihm an der Wand, die Fluchtwege von den anderen abgeschnitten und sie legte ihre Waffe weg. Wieso? Akzeptierte dieser Mann denn sein Schicksal? Ja , das glaubte Konstantin und trieb ihm das Schwert durch die Schulter. Ein unvorhersichtiger Zug denn er Spürte die zarte Klinge eines Dolches in seinem linken Oberschenkel noch bevor er diesen gesehen hatte. Die Worte jener Person erwiesen sich in jener Nacht als Wahr. Es klebte tatsächlich Gift an dieser Klinge, das ihm diese Abendstunden nun versüßte, da die Arznei nicht alle wirkung abwehrte....

Die dem Tot geweihte Person musste Leben , so stellte sich herraus , da es für den Erhalt des Hafens unausweichlich war. Zuviele Leben standen auf dem Spiel. Wie gern hätte er ihn doch getötet, als er mit erhobener Klinge über ihm Stand und die Wut über seinen Verrat ihm durch die Adern Schoss. Es scheint schwer vorstellbar bei dem Gedanken daran , jemandem die Gliedmaßen auszureißen ein wohlig warmes Gefühl der Genugtuung zu empfinden.
Jetzt durfte er niemehr seinen Griff um ihn verlieren - zuviel stand auf dem Spiel.