Arx Obscura

Normale Version: Der Tag des Donners...
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
...begann früh für ihn, die Ereignisse der letzten Tage und seine nicht zu heilen beginnende Verletzung, am linken Oberarm, taten wohl ihr Übriges dazu bei. Der erste Weg des Tages, führte ihn zum Hof der Familie, die Straße seltsam ruhig, die Stadt noch im Schlaf, der Wald nahezu verstummt.
Hier und da hört man den Wind durch die Bäume huschen.
Er schaute nach dem Rechten. Wer weiß was die Nacht gebracht hat. War doch der Flüsterwald nicht allzu weit entfernt.
Am Hofe schien alles wie am Vortag. Aus dem Haus waren Schlafgeräusche wahrnehmbar. Nur die Pflanzen auf dem Acker schrien förmlich nach Wasser.
Hätte Jemand, der ihn kennt, beobachten können das er jene Pflanzen mit Wasser versorgte, wüssten man wohl, dass etwas nicht stimmt, so sehr verabscheut er doch eigentlich jene Arbeit.
Schließlich, als der Acker fast vollständig bewässert war, stellte er die Arbeit ein, wohl merkend, dass jene für die Verletzung am Oberarm nicht zuträglich war.
Den Eimer in den Stall werfend, machte er sich wieder auf den Rückweg in die Stadt, auch der Wald schien wieder mit Leben gefüllt. Erste Vöglein waren zu hören. Hier und dort war ein Rascheln zu vernehmen.

Kaum in der Stadt angekommen, unweit der Ställe am Stadttor, erblickt er eine Druidin des Rabenkreises.
Ihr förmlich hinterher rennend, holte er sie ein um ziemlich direkt um einen Gefallen zu bitten.
Genaueres besprachen sie nicht auf den Straßen der Stadt. Sie gingen ihn ihre Kräuterstube.
Dort besprachen sie alles weitere um ein Ritual zu ehren von Bormo und Mabon abzuhalten, damit seine Verletzung schneller heile.
Die Druidin übergab ihm noch eine Phiole mit Weihwasser und Salbeiblättern, er solle diese direkt auf seine Verletzung legen, wenn er die Bandagen wechselt.
Ebenso übergab sie ihm einen Kranz aus Kräutern, die ihm unbekannt waren, er solle ihn über seinem Schlafgemach aufhängen.
Als er die Alchemistenstube verließ, atmete er hörbar tief durch, als würde eine Last von ihm abfallen.

Wieder im Hause der Familie angekommen, hängte er auch gleich den Kranz über seinem Felllager auf, murmelte dabei "Wesenheiten der Anderswelt soll er abhalten". Immerhin kam er von einer Druidin, es musste wohl stimmen, mag er sich gedacht haben.
Nachdem jener Kranz angebracht war, machte er sich gleich an das wechseln seinen Verbandes, vorsichtig eine Lage nach der anderen abwickelnd, bis der Arm wieder frei lag. Mit frischen Wasser reinigte er die Wunde, sie schien wohl wieder etwas geblutet zu haben, vielleicht war die Arbeit heut Morgen nicht die beste Idee gewesen, die er hatte. Er fischte sodann eines der Salbeiblätter aus dem Weihwasser um es, wie von der Druidin empfohlen, auf die Verletzung zu legen. Sodann band er sich einen neuen Verband um, welcher das Blatt fixiert. Zufrieden nickte er, förmlich zu sich selbst, als jenes erledigt war.

Fast zur Mittagsstunde, traf er zufällig in der Altstadt jene Frau, um die er sich so sehr sorgte, in den Letzen Tagen. Sie sah immer noch furchtbar aus. Die Sorge war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
Sie redeten einige Momente, für alle hörbar auf offener Straße, bis sie jedoch in ihre Wohnung verschwanden.
Fussel, eine Katze passte auf sie auf. Sie schienen förmlich wie für einander geschaffen. Sie sagte ihre Seelen seien verbunden.
Es folgte ein Gespräch mit ihr, während welchem er sie überreden konnte bei dem Ritual am morgigen Abend teilzunehmen.
Plötzlich ein klopfen an der Tür. Eine junge Frau trat ein, gefolgt von einem kurzes Gespräch zwischen beiden Damen, als plötzlich jene um die er sich eh schon zu sehr sorgt, zusammenbrach.
Er konnte sie noch rechtzeitig auffangen und brachte die behutsam in ihr Felllager. Einige Zeit an der Schlafstätte verharrend, sie beobachtend, bat er schließlich Fussel weiter auf sie aufzupassen und verließ sie.
Sie schien einfach nur Schlaf zu brauchen, es war wohl alles zu viel für sie, dachte er sich, doch seine sorgen wurden mehr.

Sein Weg führte hin zu jener Kaschemme im alten Hafen, wo scheinbar nichts Gutes seinen Anfang zu nehmen scheint. Dort traf er auch jenen, der ihr dies antat.
All seine Wut runterschluckend bat er ihn, in sicherlich keinem freundlichem Tonfall, um ein Gespräch unter vier Augen. Welches auch sogleich stattfand. Während des ganzen Gespräches, vermochte er die Gefühlslage seines Gegenübers nicht einzuschätzen, zeigte er wirklich Reue? Ist das alles nur gespielt? Weis er nicht was er an ihr hat, dass er sie so behandelt?
Viele Gedanken schossen ihm in diesem Gespräch durch den Kopf, als es kurz vor dem Abschluss stand, tat er wohl etwas Unüberlegtes, um seine Meinung zu dem Ganzen zu unterstreichen. In einem, für ihn überraschenden Moment, flog seine Faust in das Gesicht seines Gegenübers.
Ironischerweise gingen sie danach in die Kaschemme um ein paar Schnaps zu kippen. So regelte man dies scheinbar am alten Hafen.

Einige Stundenläufe vergingen ereignislos, bis er sie am Marktplatz wieder traf, der Schlaf schien ihr gut getan zu haben. Sie gingen wieder zu ihrer Wohnung, jene Dame erwartend welche sich mit einem Bittgesuch zur Mittagsstunde an sie wandte. Bei folgendem Gespräch hörte er nur zu. Fast schon belustigend hatte dies alles auf ihn gewirkt. Wie unwirklich schienen manche Probleme in dieser Stadt zu sein. Die Sorgen und Nöte erneut für ein paar Augenblicke wie verschwunden.
Am Ende dieses Gesprächs verschwand die junge Frau, mit einigen Wollstoffrollen, eilig aus der Wohnung. Sie schien sehr erfreut.
Es folgte noch ein Gespräch über den Kerl, der sie so zugerichtet hat,
„Warum empfindet sie noch so viel für ihn“ schwirrt es in seinem Kopf herum.
Schließlich beendete sie das Gespräch, sie wolle noch arbeiten. Er verließ sodann ihre Wohnung.

Sein Weg führte ihn wieder zu dem Hof der Familie, wohl um auf andere Gedanken zu kommen, doch sein Cousin erwartete ihn dort, hat er was bemerkt?
War es so offensichtlich dass etwas nicht stimmt?
Schnell versuchte er ihn abzuspeisen, um in den Wald zu verschwinden. Dort setzte er sich auf einen Baumstamm und starrte einige Zeit einfach nur in die leere. Vielleicht wendet sich ja noch alles zum Guten?
Irgendwann später, aus seinen Gedanken befreiend, erhob er sich und wanderte noch etwas durch die nahen Wälder. Vielleicht konnte er ja noch einen Banditen erwischen, um sich an jenem etwas auszulassen. Doch es war ihm nicht vergönnt. Seine Wege zogen ihn nun wieder in die Stadt. Die späten Abendstunden waren bereits angebrochen.

Er begab sich auf die Suche nach ihr, sie war nicht zu Hause, nicht in der Kaschemme, wo könnte sie noch sein?
Er suchte den alten Hafen ab, ehe er den Kontor betrat. Was ihm sich da offenbarte vermocht er sich nicht vorzustellen.
Sie sitzend in die Ecke gedrängt.
Der Kerl, der sie am Abend zuvor verprügelt hatte, fast auf allen vieren knurrend vor ihr. Ein Messer am Boden.
Voller Entsetzen stammelnd, unfähig das gesehene in Gedanken zu fassen, betrat er den Raum.
Die Situation schien sich, durch seine Anwesenheit, etwas zu entspannen.
Der Kerl ließ von ihr ab, beide rappeln sich auf und er ging von ihr weg.
Sie hob das Messer vom Boden und versuchte dann aus dem Raum zu flüchten.
Ihre Panik lagt spürbar im Raum.
Während der verzweifelten Versuche, die Tür zu öffnen, schnitt sie sich die rechte Hand auf.
Ließ das Messer fallen und floh schließlich ins Freie.
Er war immer noch nicht Herr seiner Sinne, konnte nur hinterher gehen, den Anderen dabei ungläubig im Auge behaltend.
Draußen war nur sie zu sehen. Auf den Knien, vorne über gebeugt.
Was? wieso? warum?
Er ging direkt zu ihr, um nach dem rechten zu sehn.
Er hielt sie fest, als sie auf den anderen kerl zustürmen wollte, nicht fähig der ganzen Situation recht folgen zu können.
Er wollte nur Schlimmeres vermeiden, ihr eindringlichen Rufe sie los zu lassend ignorierend.
So drückte sie ihm, mit aller Kraft, auf seine Verletzung.
Der Schmerz schoss förmlich durch seinen Körper, so dass er nicht mehr im Stande war sie weiter festzuhalten.
Er sackte gar zusammen, fest mit der anderen Hand auf die Verletzung am linken Oberarm drückend.
Er spürte wie das Blut pulsierte und die Bandage sich daran vollsogen.
Er versuchte nun nur noch sich aufzurappeln, um schnellst möglich dem Ort zu entfliehen.
Er konnte im Moment ja doch nichts mehr für sie tun. Sie schien ihr Schicksal wahrhaft heraus zu fordern.

Er Torkelte durch die Stadt zu dem Haus in der Neustadt, welches er und seine Familie mieteten. Auf einem Stuhl am Tisch Platz nehmend zog er seinen Mantel aus, um direkt danach den Arm aus dem Wollhemd zu befreien. Der Verband war mit frischem Blut getränkt.
Selbst wohl nicht mehr fähig einen neuen anzulegen, zog er wieder los, um das Heilerhaus aufzusuchen.
Den Arm wieder im Wollhemd verpackt, mit der Rechten auf die Verletzung drückend, marschiert er los in die Nacht hinaus. Seinen Mantel vergaß er.
Er klappert die verschiedenen Heilerhäuser und Wohnungen der stadtbekannten Medici ab. Nirgendwo fand er Hilfe.
An verschiedenen Türen, der Orte die er besuchte, sind am nächsten Morgen wohl Blutige Handabdrücke zu sehen, ebenso hier und da eine Blutspur auf der Straße.
Als wäre die von den Göttern verlassene Stadt ausgestorben. Hier und dort fand er jemanden, doch keiner vermochte ihm zu helfen. Bis er schließlich erleichtert vor dem Pranger am Marktplatz Stadtwachen sah. Sie würden ihm bestimmt helfen, auch wenn sie grad mit dem Mann hinter den Gittern beschäftigt waren.
Jene auf sein Leid angesprochen, kümmerten sich sogleich um ihn. Noch vor Ort bekam er einen neuen, sauberen Verband angelegt und sie begleiteten ihn zur Heilerstube im Armenviertel.
Hier versorgten sie dann mit einem Gebräu von Eliska die Verletzung, welche daraufhin aufhörte zu bluten.
Den Arm erneut verbunden, machte er sich, nicht ohne sich erkenntlich zu zeigen, auf den Heimweg.

Hier sogleich in sein Felllager fallen, gen der Decke blickend.
Ob der Kranz noch was retten kann? Und schlief ein.