[MITMACHTHREAD] Die wachenden Schwerter
#1
Die wachenden Schwerter

[Bild: attachment.php?aid=1470]


Merandors Treue zum Bund wurde auf eine harte Probe gestellt als der Protektor von den Truppen zurück gelassen wurde um die Erhaltung des Bundes zu gewährleisten Wollte er doch mit seinen Schülern, seinen Freunden mit in die Ferne ziehen um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Doch dies war nicht seine Entscheidung, er hatte den Anweisungen des Siegelbewahrers Folge zu leisten und das tat er auch. Ihm war das Gewicht seiner Aufgabe durchaus bewusst und doch zog es ihn in die Ferne. Zu jenen die er ausgebildet hatte und jenen die ihn ausgebildet hatten. Doch er hatte nun zu tun, es galt die alten Wächter zu finden und zu motivieren wie auch alte Wächter wieder zu gewinnen. Es wurde Zeit an alte Zeiten anzuknüpfen, denn in diesen Tagen in denen Lug und Trug in aller Munde sind, in denen Geld und Intrigen Ahmran beherrschen ist es, eine Keuche durch das Land fegt und die Adeligen dem Leid des Volkes zum Trotz ihre Fehden anfachen wurde eine Bruderschaft die für die Gerechtigkeit und den Schutz des einfachen Volkes einsteht mehr denn je...
"Ich werde euch den Weg weisen, doch gehen müsst ihr ihn selbst."
Merandor Teran
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#2
Geschwind und geschickt setzt ein grauer Wolf seine Schritte über die Pflasterung auf der Straße.
Sein Weg führt ihn in seinen Hort, zu seinen Verantwortungen.
Mit wachenden Augen gleitet der Blick über die schlafenden.
Im fahlen Mondschein erkennt man den ergrauten Mann, er strahlt eine so
starke Vertrautheit aus, dass jeder sich recht schnell als einer seiner Kinder geborgen fühlt.

~Gedankengänge über Merandor
von Askir

Mit einem nachdenklichen Blick heftete er auch diesen Gedanken als Notiz in sein kleines Büchlein. Es war Dunkel geworden und er saß auf den Fuchsfellen im Schlafraum des Bundes. Die Blicke wanderten durch den großen Schlafraum und über die Schlafenden. Dort wo er schlief war es nicht so ordentlich wie die Wolfsfellschlafplätze der Brüder und Schwestern des Bundes. Er hatte sich eine Nische mit Arys eingerichtet. Voller Felle und überall hingen nun auch noch Lavendelzweige. Er liebte diesen Geruch, kurz zog er ihn in sich ein und lehnte den Kopf wieder an die Wand.

Die Anwärterschaft war wie im Rausch vergangen. Fleißig wie er nun mal ist hatte er seine Aufgaben rasch erledigt, sie sich sogar selbst verlängert. Nicht aber um Merandor zu gefallen sondern Askir liebte den Bund seit Merandor ihm davon erzählte. Er fand im Bund nicht nur Gleichgesinnte sondern auch Brüder und Schwestern, verbunden durch einen Eid und mit gleichen Prinzipien und Tugenden. Für ihn war der Bund eine Familie und eine Chance etwas in der Welt zu ändern.

Sein Blick wanderte zu Arys herab, die so friedlich an ihm lehnte und schlief. Das wilde rote Haar verdeckte ihr Gesicht und nur leise hörte er ihren Atem.
Er wusste das viele ihn bald nicht mehr mögen werden, schließlich arbeitet er in einer Mithrasgläubigen Familie als Leibwächter. Zwar schätzt er die Veltenbruchs sehr, doch ist er sich bewusst das sie eine Mondwächtergläubige an seiner Seite sicher nicht akzeptieren würden. Zumal Arys in ihrer galatischen Art es auch Janusch schon um die Ohren warf.

Dann seufzte er leise auf. Er war nun Kämpe im Bund, hatte seinen Eid abgelegt und auch einen Eid mit Arys. Sie gehörte nun zu seinem Leben wie der Bund.

Sein Blick lenkte sich wieder durch den Schlafraum und blieb an einem entfernten Punkt in der Dunkelheit hängen, wo er wusste das Merandor dort schlief. Er war wie ein Vater für ihn geworden. Durch seine Lehren blühte er nun als Adjutant auf. Askir war sich bewusst das Merandor immer noch an seiner Vergangenheit knabbert aber er hoffte auch inständig das er ihn vielleicht auch als eine Art Ziehsohn irgendwann akzeptieren würde. Vielleicht würde dies auch Merandor etwas mehr innerliche Ruhe geben.

Dann schloss er endgültig seine Augen, im sitzen schlief er gern. Da konnte Arys sich an ihm festhalten im Schlaf und ihrem Kopf auf seinem Oberschenkel betten.
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#3
Jeder neue Tag, den ich im Bund zubrachte bestätigte mich in meiner Entscheidung. Zuversicht und Hoffnung waren nun meine Weggefährten, begleitet von den Brüdern und Schwestern die mir allesamt so wichtig wurden wie man es sich in einer Familie Gleichgesinnter nur vorstellen konnte. Protektor Teran, genannt der Graue Wolf, wachte über sein Rudel, führte uns mit bedachter und weiser Art, jedoch stets wertschätzend und jedem einzelnen seine Ehre und Verantwortung lassend.

Es war an der Zeit mich um meine zweite, vom Grauen Wolf gestellte Aufgabe zu kümmern, den Räuberhauptmann im Flüsterwald aufzusuchen und diesen zu einem Gespräch mit Protektor Teran auf neutralem Boden zu bewegen, den Versuch einer friedliche Lösung des zunehmend eskalierenden Konflikts wagend.
Was vor einigen Tagen noch durchaus denkbar war, gestaltete sich nunmehr als heikles Unterfangen, niemals würde ich durch die Reihen der Briganten hindurchkommen, selbst dann nicht, wenn ich die verstecktesten aller Pfade nutzen würde. Man hatte Bodenschützen in den Baumwipfeln positioniert, jedem, sich auch nur dem Areal Näherndem, einen Pfeil direkt ins Herz verpassend.
So berieten wir im Hort der wachenden Schwerter und es wurde beschlossen, dass eine Nachricht mithilfe eines Pfeils vor die Füße eines der wachenden Briganten geschossen werden sollte.
Der Graue Wolf stellte mir den Kämpen Askir an meine Seite, Askir dessen Leben seit kurzem mit dem meinen auf wunderbare Weise verbunden war. Er sollte mein Schild sein, auf mich achtgeben, und somit helfen, dass die Nachricht seinen Empfänger erreichte.
Es wäre nicht Askir gewesen, wenn er mir diesen Dienst verweigert hätte, dieser Mann schonte sich schon seit Wochen nicht mehr und schleppte sich tapfer ungeachtet einer unschönen, entzündeten Bauchverletzung von einem Auftrag zum nächsten. Kurzerhand verordnete ich dem Uneinsichtigen und Knurrenden, als angehende Feldscherin und Heilerin des Bundes, Bettruhe für eine volle Nacht und machte mich auf zum Flüsterwald.
Die Dämmerung tauchte den Waldrand in ein mystisches Licht, vereinzelte Eulenrufe kündigten die nahende Nacht an während ich mich, meinen Langbogen fest in der Hand haltend, vorsichtig, der erst kürzlich errichteten Pallisade näherte. Der Wachhabende protestierte und schien mich vorerst nicht durchlassen zu wollen, erst, als sein Blick auf die kleine, im Dämmerlich schimmernde Fibel aus gekreuzten Schwertern fiel, nickte er resignierend und ließ mich passieren.
Mit leichtem Schritt den ich mir als Jägerin angeeignet hatte, lief ich, im Schütze des Dickichts in den Wald hinein. Schon wenige Schritte im voraus konnte ich einen patrollierenden Briganten erkennen, bewaffnet mit Pfeil und Bogen , nahe eines kleinen Lagerfeuers stehend und sein Abendmahn zubereitend.
Ein Blick in die Baumkronen bestätigte die Aussage des Protektors - dort hockten sie, die Bogenschützen des Räuberlagers, bereit ihren Pfeilregen auf mich herabhageln zu lassen.
Ich rief meine Schicksalsgötter zu Hilfe, Sulis, Branwen und Atrio und erbat mir im Namen des Friedens und der Gerechtigkeit Schutz und Hilfe...
"O' Artio, schicke meinen Pfeil an sein Ziel!!!" und ich stob aus meinem Versteckt, den Bogen im Laufen spannend und den Pfeil dem wachenden Briganten direkt vor die Füße schießend. Die Sehne surrte als jener davonschoß, stark und schnell sich tief in die Erde vor dem Räuber bohrend.
Im selben Augenblick schon hagelte es Pfeile aus angrenzenden Baumkronen, einer verfehlte knapp meinen Oberarm, ratschte meine Haut im Vorbeifliegen an und hinterließ nur eine dünne blutige Spur, während ich mich kopfüber ins Dickicht sprang, Schutz suchte und dann rasch meinen Weg heimwärts antrat.
Die Nachricht war an sein Ziel gelangt!


[Bild: Arystask.jpg]
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#4
Hört man ein Geräusch wenn einem das Herz zerrissen wird?

Die letzte Nacht war für Askir die Hölle. Nicht nur das Arys von den Räubern gefangen wurde und Askir dabei schon fast den Verstand verlor. Nein auf der Brücke waren auch genügend Idioten vertreten die die ganze Situation für ihn noch grausamer machten. Er war wütend auf Merandor, sein Befehl hatte die Gefangennahme erst möglich gemacht, der Wolf ging ihm auf die Nerven der so freundlich war gleich in den Wald reinzubrüllen das Arys dort herumschleicht und natürlich der Ehrwürden der nichts besseres zu tun hatte als noch um Carlos und Arys Leben sich zu duellieren - und warum? Weil er glaubte damit die Ehre wieder herstellen zu können.
"Was bringt Ehre wenn sie alle sterben"
murmelte Askir nachdenklich als er die Treppe im Hort nach unten ging. Sein versprechen gegenüber Arys hatte er gehalten, er hatte sie am Morgen noch geweckt um sie zu verabschieden, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Im Erdgeschoss angekommen, verstaute er sein Wappenrock im Schrank und warf zur Notiz die er Merandor in seine Mappe legte auch seine Fibel mit den gekreuzten Schwertern. Die Tage wollte er ohne jegliches Pflichtgefühl hinter sich bringen, einfach mal etwas Ruhe bevor er ab dem Wochenanfang Merandor vollkommen vertreten musste.

[Bild: attachment.php?aid=1461]

Als er sich auf den Weg aus der Stadt machte hoffte er das Merandor sich nicht zu sehr die Schuld für den Abend gab, auch wenn er immer noch sauer auf ihn war, irgendwo war er doch immer noch eine Vaterfigur für Askir.
Seine Gedanken hingen bei Arys als er Servano durchstreifte auf dem Weg zu ihrem 'geheimen Versteck'. Sie wusste das er dort die Tage zu finden sei und sie jederzeit ihn dort finden könnte.
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#5
Der süssliche Geruch von blutgetränkten Bandagen, Schweiss und Dreck der mit jedem Tag an der Front zunahm, ließ meinen Magen bereits schon morgens rebellieren. Die Frauen und Männer verschiedenster Gruppierungen kämpften hier nun schon seit Tagen. Rotröcke, Grauwölfe, Mondgläubige, Juren, Adler und der Bund der wachenden Schwerter hielten die Brücke zum Flüsterwald mit aller Gewalt. Meine Stellung als Feldscher des Bundes ließ mich tagein, tagaus bedrohlich klaffende Wunden nähen und bandagieren. Pfeile aus zuckenden und stöhnenden Körpern ziehn war nichts was ich gewohnt war, nahe am Heulen biss ich die Zähne zusammen, schien es doch das einzig Wahre und Nützliche zu sein, was ich an diesem Ort tun konnte.
Schon in den ersten Tagen wurde mein galatisches Temperament in den Grundfesten erschüttert als uns bewusst wurde, wie schwierig es sich erwies, den Kodex inmitten kämpfender militärisch organisierter Einheiten durchzusetzen. Der Kodex - Rechtschaffenheit -Ordnung - Wahrheit - Ehre und Treue. Meine Sturheit rieb Askir auf, ja forderte sogar beinahe mehr als uns beiden lieb war und sehr viel später des nachts, als wir im Hort saßen und berieten und spürten, wie die Kraft unserer Ideale in uns wuchs, gab es uns den Mut fortzuschreiten. Selbst in schwerem Umfeld, mit Kriegern an der Seite die unsere Ziele nur mit einem verächtlichen Lachen bedachten standen wir fest und ungebrochen, unsere Standarte haltend für Gerechtigkeit und dem Volk verpflichtet.
Dieser Kampf schien an Bedeutung zu gewinnen, das Ideal zu vereinen, gemeinsam für etwas kämpfen anstatt sich umzubringen, genau das fand gerade hier statt. Allem Frontgestank zum Trotz war es zumindest ein Anfang.
Askir jedoch liebte ich mehr denn je und erkannte in ihm den Mann der mir das Wasser reichen konnte, ein Mann mit zwei Gesichtern, stark ohne jedoch dabei seine Sanftheit einzubüßen.


[Bild: Bruumlcke.jpg]
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#6
Wenn alles um dich herum zusammenbricht,
Menschen ihr Leben verlieren und Panik sich breit macht.
Dann siehst du das wahre Gesicht der Menschen.


Die Front hatte ihn heute einmal mehr geschafft. In langsamen und schnaufenden Bewegungen löste er die Rüstung von sich und lies sie im Stall im Südwildhof auf den Boden fallen. Das frische Brunnenwasser war eine Wohltat auf der dreckigen, verschwitzten und verwundeten Haut. Er hatte mehr blaue Flecke als er zählen konnte und die Verwundungen der letzten Tage machten ihm jeden Tag schwerer.
Was ihm dieser Tage aber noch mehr zu schaffen machte waren die Leichenberge. Der blutgetränkte Boden nach den Angriffen der Räuber auf die Barrikaden....Alles war einfach nur noch grausam. Und dann kamen am Abend auch noch die Truppen aus Ravinsthal um ihren guten Räuberkumpeln beizustehen. Sie hatten das Palisadenlager vom Norden her erstürmt, fast mit Leichtigkeit kann man sagen. Ächzend und schnaufend reinigte er sich und lies alles noch mal in seinem Kopf durchgehen. Zuerst im Wald der missglückte Angriff, sie waren viel zu lange dort und hatten den Räubern die Möglichkeit gegeben sich zu sammeln und alles auf sie zu hetzen was sie hatten. Auf dem Rückzug hielt er kurz an um Harl den Hintern zu retten.
Kurz schüttelte er den Kopf und den Gedanken weg das er nach dem Angriff der Ravinsthaler auf einem Pferderücken in die Stadt geschafft wurde. Ob er noch lebt, wusste Askir nicht.
Als er sich wieder halbwegs Menschlich in seiner Erscheinung fühlte, warf er sich ein paar lockere Kleidungsstücke über und reinigte dann die Rüstung. So viel trockenes Blut, Tag für Tag musste er es von der Rüstung entfernen. Er hatte immer noch Angst, Angst zu versagen und seine Brüder und Schwestern damit in den Tod zu führen. Noch so unerfahren wie er ist, wiegt die Verantwortung für den ganzen Bund auf den Schultern schwer, so schwer das er manchmal darunter einzuknicken drohte.
Als er fertig war, nahm er alle seine Sachen und verließ den Hof wieder, etwas südlich in Hörreichweite lag Arys neben einem kleinen Teich. Sie gab ihm Halt und Sicherheit dieser Tage und nichts konnte ihn aufhalten jede Minute mit ihr zu genießen die sie beiden noch hatten.
Es könnte schneller vorbei sein als es ihm lieb wäre.
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#7
Seit nunmehr geraumer Zeit befindet sich Falkenhain im Dienste des Bundes und er scheint sich zunehmend einzuleben, was nicht nur das Gefühl von Verbundenheit zu seinen Bundgeschwistern belegt, sondern auch die Wertschätzung seines Protektors. Doch auch die Tugenden, die zuvor ein Grundstein für ihn waren, festigen sich zunehmend zu einer Mauer des Glaubens, welche in ihm einen ersten Schutz der Sicherheit erwachsen lässt. Und dies geschieht trotz der Tatsache, dass er so unverhofft aus seinem alltäglichen Leben gerissen wurde - denn die Front war und ist es noch immer, die seinen Alltag aus allen Fugen wirft.

Und dies obwohl es eigentlich sein sehnlichster Wunsch ist, seine Zeit mit seiner neugewonnenen Liebe zu verbringen, zögerte er nicht dem Ruf des Bundes zu folgen und sein Leben dem Schutz des Volkes zu widmen. Seine Überzeugung war bei dem Aufbruch gefestigt, doch dies bedeutete nicht gleichermaßen, dass jene Überzeugung auch seiner Liebsten oblag. Es war Angst um sein Leib, welches sie beschäftigte – weniger seine Zeit, die sie sich mit diesem negativen Ereignis teilen musste. Trotz anfänglicher Unverständlichkeit ihr gegenüber, kann er sie jedoch zunehmend in ihrem Verhalten verstehen. Wäre es andersrum gewesen, hätte er es ebenso wenig wortlos zugelassen. Und dies ist der Grund der dafür sorgt, dass er sich zunehmend sicherer darin fühlt, den richtigen Halt an seiner Seite gefunden zu haben – die ihn mit neuer Zuversicht erfüllt, wenn er an sich zweifeln mag. Sie ist es, für die er sich nicht leichtfertig in der Gefahr aufgibt und sie wird es sein zu deren Armen er immer wieder zurückkehren wird.

Die Front hingegen zeigt die schlimmsten Seiten eines Krieges. Es ist nicht nur die brachiale Gewalt, die die Briganten an den Tag legen, sondern ebenso die sinkende Moral, die sich in die Geister der Köpfe schleicht und sie zu brechen droht. Viele Scharmützel wurden geschlagen, doch die Truppen zum Schutze des Volkes Servanos hielten stand, formierten sich neu und versuchten aus den anhaltenden Niederlagen Erfahrungen herauszuziehen, um ihr Bestreben weiterzuentwickeln, ja gar zu verbessern. Und doch des ewigen Aufbäumens gegen den Feind, konnte man selbst Vegard anmerken, dass es an seinen Kräften zehrte und wie ein Blutegel den Lebenssaft aus ihm sog - doch trotzdem verharrt er Schulter an Schulter zu seinen Geschwistern.
"Dem Schutz der Schwachen soll mein Schild dienen. Niemals, auch in der schwersten Not, werde ich mein Schild senken und meine schützende Hand denjenigen entziehen, die der Hilfe bedürftig sind." - Sir Falkenhain von Südwald
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#8
Eine kleine Gruppe schritt durch die Dunkelheit der Nacht weg von Löwenstein gen Turnierplatz. Dort angekommen bildeten sie einen Kreis auf dem Kampfplatz und zogen die Schwerter. Gemäß den Siebenhundert Jahre alten nortgarder Traditionen wurde auch diese Vereidigung vollzogen...

... während der Zeremonie schweiften die Gedanken des alten Protektors ab. "47 Jahre sind seit meiner Vereidigung vergangen, meine Frau ist gestorben, meine Kinder wurden geboren, der Bund ist aufgestiegen und tief gefallen... und doch stehen sie jetzt hier."
In den letzten Monden hat sich aus einem Mann eine Truppe die die zwanzig überragt gebildet, sie waren nicht nur zu einem der größten sondern auch zu einem der ehrbarsten Truppenverbände Servanos heran gewachsen und so spürte Merandor das Mithras wahrlich mit ihnen war.

Er nahm den beiden den Eid ab und sprach anschließend die rituellen Worte mit der selben Ernsthaftigkeit "Sei Willkommen, trete ein in die Reihen all jener vor dir. Sei mein Bruder so wie wir deine Geschwister sind. Solltest du Beistand benötigen so werde ich an deiner Seite sein, solltest du Rat benötigen so werde ich ihn dir gewähren. Solltest du sterben so werde ich dich auf deinem Schild zu Grabe tragen." So schworen es alle anwesenden und so wird es auch sein. So vielen hatte er diesen Eid geschworen und so viele Schilde hatte er getragen. Er war Alt, das spürte er in jeder Faser seines Körpers und doch trieb ihn der Wille weiter.

Er sah die Anwärter und Kämpen Tag für Tag wie sie zu ihm aufsahen, wie sie den Kodex verinnerlichten und er sah ihre ersten Taten die sie unter der Leitung der 5 Prinzipien vollzogen. Schon bald würde es eine Truppe geben wie sie das Land braucht und so verharrte er, schrieb Akten, unterrichtete und wartete auf diese Zeit...
"Ich werde euch den Weg weisen, doch gehen müsst ihr ihn selbst."
Merandor Teran
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#9
Ich werde dich Lieben, egal ob Welten zwischen uns liegen.
Gebirge, Flüsse oder Meere.
Priester oder Druide.
Niemand wird mich von dir trennen können.
Selbst im Tode sind unsere Seelen vereint.

Nachdenklich saß Askir im Stuhl des Protektors, die Schuhe locker überschlagen auf einem anderen Stuhl abgelegt. Seine Finger spielten mit einem Kupferring. Er begutachtete die eingearbeiteten Verzierungen die Berge darstellten, Flüsse und das Meer. Alles überschlug sich zur Zeit, nicht nur der Ärger den sie mit ihren Patroulien auf sich zogen, auch die Front und sein Herz Liesen ihm keine Ruhe.
Er sehnte sich nach Servano, jeden Tag zog er es vor den Stadtmauern zu entschwinden. Seine geliebte alte Heimat, bald wäre sein Weg aus der Stadt heraus geebnet. Er arbeitete hart, Tag und Nacht um den Bund weiter zu bringen, gute Entscheidungen zu treffen und die Leben zu schützen, die sich ihm anvertrauten.
Alles in allem war er zufrieden, die Verlobung mit Arys, das spürbare Ende des Suedwaldkonfliktes und der wachsende Bund bereiteten ihm jeden Tag ein etwas breiteres Lächeln auf die Lippen.
Doch litt er unter der Stadt, zwar versuchte er sich so gut es ging aus den Machenschaften und Intrigen heraus zu halten, doch holten sie ihn immer wieder ein und vermiesten ihm so gut wie jeden Tag. Arys war sein Kraftpuhl und sein Lichtblick dieser Tage. Einzig der Bund und das familiäre Verhältnis aller ließen ihn noch mehr lächeln.
Sorgenvoll blickte er auf die Tür, erwartete jeden Moment einen Bruder oder eine Schwester die hereinplatzt und eine gute oder eine schlechte Kunde mit sich führt.

Dies war dieser Tage sein Spiel.
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#10
Der Tag hatte bereits unruhig begonnen, erst dieser Bote des Ordens der ihn in mitten der Nacht aus dem Bett holte um ihm das Schreiben zu überbringen und dann war auch noch der Befehl zu schreiben und an die Boten des Bundes weiter zu leiten.
Kaum hatte er dies getan war es daran seine Ausrüstung zu überprüfen. Einzelne Fehler an den Rüstungen wurden selbst in geübten, aber keines Wegs fachmännischen Handgriffen beseitigt.
Sein altes Ratsschwert, der Anderthalbhänder nach alter nortgarder Machart, wurde geschliffen und poliert, ja sogar die Uniform wurde auf Vordermann gebracht, die ersten Schwertgeschwister standen auf, lasen den Befehl und rüsteten sich ebenso...

...nach einer kurzen Einweisung durch den Hochmeister begann es auch schon. Die Heerführer wurden eingeteilt und schon erschallte der Ruf von Ehrwürden Guldenfels "Schildträger vortreten und Frontlinie bilden". Er trat gemeinsam mit zweien seiner Leute vor um die Frontlinie zu bilden, gemeinsam reckten sie ihre Schilde hervor und bildeten einen Wall auf das die Schützen ungestört ihrem Tagewerk nachgehen konnten. So war es also, wie seit jeher, der Bund bildet die erste Linie gegen die Feinde des Reiches. Als der Befehl zum Sturm kam preschten sie vor, auch wenn unter dem unaufhörlichen Beschuss einige fielen so gelang es anderen doch das andere Ufer zu erreichen... kaum hatte der alte Mann die Brücke überquert fand er sich vor einem Briganten dem er mit einem Seitenhieb den Leib auftrennte und sein Leben beendete, das Heer marschierte voran und der Bund bahnte sich seinen Weg hinüber zu den zweiten Befestigungsanlagen. Es wurde eine Fackel ergriffen und wieder waren es jene Mitglieder des Bundes, jene Blaumäntel die sich an die Palisaden schlichen und das feindliche Lager in Brand setzten. Woraufhin Panik unter Räubern ausbrach und das Heer die Gelegenheit nutze um die restlichen Feinde zu überwältigen. So ging die Schlacht zu werke, die Truppen des Bundes blieben beisammen, sie säuberten Wald, sicherten die Festung und stürmten die Ruinen... dort endete also die Schlacht.

Das Ergebnis war durchaus befriedigend, auch wenn die beiden Anwärter des Bundes die gemeinsam mit dem Protektor als erstes auf die feindlichen Befestigungen trafen schwer verletzt waren so würden sie es überleben, er selbst hatte nur wenige Verletzungen erlitten, die Feinde waren besiegt auch wenn der Gefangene getötet wurde und der Versuch der Akademie Blutmagie an den Ruinen zu wirken wurde gleichsam durch den Bund vereitelt.
Alles in allem war es ein guter Tag gewesen...
"Ich werde euch den Weg weisen, doch gehen müsst ihr ihn selbst."
Merandor Teran
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