Questbeschreibung Krieg und Frieden
#1
Fünf Männer saßen an einem langen, honigwabenförmigen Tisch. Papiere, Federkiele und leere Weingläser lagen auf der Arbeitsfläche verteilt wie die Opfer einer Schlacht, aber seit fast einer Stunde schon war niemand mehr in das Besprechungszimmer gekommen um frischen Wein zu bringen - seit das Geschrei zwischen den zwei Parteien eskaliert war, hatten die Burgmägde wohlweislich einen Bogen um den Raum gemacht.
“Nein! Damit würde sich nicht einmal ein Bettler zufrieden geben!” Die scharfe Stimme des Diplomaten von Silendir hallte von den Wänden des Sitzungsraumes wider wie der ferne Donner eines Sommergewitters. Er war ein großer Mann und imposant in seinem Auftreten, aber selbst wenn er ein Gnom gewesen wäre hätte sein cholerisches Geschrei den königlichen Rat trotzdem verunsichert.
Auf der linken Seite des massiven Tisches saßen der Truchsess des Reiches, der zweite Erzpriester der Mithraskirche und schliesslich der neueste Berater des Königs. Alle drei Männer des Rates versuchten bereits seit Stunden nicht auf ihren Plätzen herum zu rutschen, während sie den Anliegen der zwei Diplomaten auf der anderen Seite des Tisches zum wiederholten Male lauschen mussten.
Radek Curtzenwerter, Ritter von Silendir, hatte seine Zeit in der Sitzung bisher damit verbracht, lautstark Protest zu verkünden wann immer ein Ratsmitglied Argumente gegen seine Forderungen vorgebracht hatte. Er war dabei zuvor auch tapfer von seinem Begleiter Lazarus Valke, dem Fürsten des Ravinsthaler Lehens, unterstützt worden. Inzwischen wirkte aber selbst der gesetzte, berechnende Lazarus von dem uneinsichtigen Verhalten Radeks ermüdet und schwieg sich aus.
“Aber edler Sir, wie ich Euch schon seit Stunden zu erklären versuche-”, begann Herga, Erzpriester der Mithraskirche, mit verzweifelter Miene einmal mehr das diplomatische Zerrspiel mit zwei der sechs Lehen des Reiches, das die Konklave 1402 zu Amhran bereits seit den frühen Mittagsstunden beschäftigte. Nicht nur das lodernde Kaminfeuer hatte die Luft im Besprechungssaal an diesem Tag zum Schneiden dick werden lassen.
Radek ließ den Sprecher allerdings nicht einmal den Satz beenden bevor er ihm einmal mehr und mit zunehmender Lautstärke ins Wort fiel. “Nein, sage ich! Es sei erneut verdeutlicht, dass die Reise von Silendir, oder gar Nortgard, den einfachen Gläubigen einfach nicht mehr länger zuzumuten ist! Und warum das Ganze? Weil nicht nur die hoch geschätzten Vertreter Mithras’ auf Erden-”, und damit warf der blonde Hüne dem verstörten Erzpriester einen finsteren Blick zu, “-sich weigern, die weite Reise nach Silendir anzutreten, sondern auch noch verbieten, eigene Kapellen anderswo zu errichten!”
“Edler Sir, ihr müsst verstehen-”, begann die Seligkeit tapfer ein weiteres Mal seinen Versuch, gegen die cholerische Präsenz des Lehensritters anzukommen. Es war ein verlorener Kampf.
Die zwei anderen Ratsmitglieder hatten schon vor einiger Zeit ihre Versuche eingestellt, das Wortduell der beiden Streithähne in eine andere Richtung zu lenken, aber zumindest Hieronymus Lichtenwald, seines Zeichens Truchsess des Reiches und damit höchster Vertreter des Königs, versuchte den Argumenten weiterhin zu folgen. Nicht dass ihm dadurch das Finden eines Entscheids leichter gefallen wäre, aber letztlich fiel es ihm zu, die Sitzung mit einem Entschluss zu beenden, wie auch immer dieser ausfallen mochte.
Die einzige weitere Person, die Hieronymus in seiner Aufgabe unterstützen hätte können, blickte mit abwesendem Ausdruck auf der Miene auf einen Stapel Papiere hinab und schien völlig in seine Lektüre vertieft. Viktor Zornbrecht, Reichsritter und Berater des Königs - und während der Abwesenheit des Königs auch des Truchsess -, verhielt sich schon seit geraumer Zeit so, als sei die gerade so heiß umfochtene Angelegenheit längst erledigt und andere Angelegenheiten auf der Tagesordnung.
“Silendir wird diese Entscheidung nicht dulden!” Der Aufschrei Radeks ließ den Truchsess ruckartig aus seinen gedankenverlorenen Überlegungen hochschrecken. Der Siedepunkt der Sitzung war offensichtlich endgültig erreicht, und ein Einschreiten durch Hieronymus unumgänglich. Wie sich das Gespräch von dem Bau einer Kapelle im fernen Silendir zu der Andeutung eines Aufstands gegen das Königreich entwickelt hatte, entzog sich seinem Verständnis völlig.
“Nun aber langsam, Radek. Es gibt keinen Grund dem Reich zu drohen, und wahrhaft keinen Anlass, von der Abwesenheit des Königs derart aufgeschreckt zu werden.” Die Worte kamen allerdings nicht vom Truchsess, sondern vom anderen Ende des Tischs, und waren untermalt von einer etwas abgelenkten, gelangweilten Note.
Für einen kurzen Moment wurde es völlig still im Raum. Vier schockierte Augenpaare fixierten sich auf Viktor, der immer noch mit aller Seelenruhe durch die Papiere vor sich blätterte.
Diesmal dauerte es etwas bis Radek sich wieder gesammelt hatte und empört knurrte: “Was für eine infame Unterstellung, die Ihr Euch da erlaubt!” Zumindest stellte der Lehensritter aber sein Geschrei ein und ließ sich wieder auf seinen Sitz sinken, als hätte der trockene Einwurf ihm den Wind aus den Segeln genommen. “Das Ansuchen Silendirs hat nichts mit dem Kriegszug des Königs zu tun, oder der Dauer seiner Abwesenheit. Wir bestehen lediglich auf das Recht unserer Gläubigen ihre Riten zeitnah praktizieren zu können, und die Reise nach Löwenstein-”
“… ist schwierig und lange, wir haben Eure Worte schon mehrmals vernommen, edler Sir. Allerdings werdet Ihr als Mann der Politik sicherlich Verständnis dafür aufbringen können, dass der königliche Rat einige Tage Bedenkzeit benötigt, um euer Ansinnen angemessen und mit der Aufmerksamkeit besprechen zu können, die es verdient.” Bedächtig hob der gesetzte Reichsritter den Blick von seinen Dokumenten und richtete die blauen Augen auf den blonden Hünen, als frage er sich warum der Mann immer noch dort saß.
Die zwei übrigen Ratsmitglieder verzogen leidvoll die Miene als Radek einmal mehr tief Luft holte, fraglos um nun auch den dritten Ratsmann mit seinem Gebrüll zurecht zu stutzen, aber diesmal war es dessen Begleiter Lazarus, der einen Eklat verhinderte. “Das klingt mir nach einem vernünftigen Beschluss. Sind drei Tage eine ausreichende Bedenkzeit, Edler Curtzenwerter?” unterbrach der Ravinsthaler frostig den drohenden Ausbruch seines Kollegen. Dem Fürsten stand der Schweiss der Anstrengung und der Hitze auf der greisenhaften Stirn, und auch das gerötete Gesicht ließ Anlass zum Glauben, dass der Ravinsthaler einfach zu einem raschen Ende der Sitzung kommen wollte.
Anstatt den Angesprochenen antworten zu lassen, nutzte Hieronymus allerdings die glückliche Fügung um sich selbst einzuschalten. “Drei Tage sind ein angemessener Zeitraum, hochedler Fürst von Ravinsthal. Bis zu unserer nächsten Sitzung stehen Euch selbstverständlich die Quartiere in der Burg zur Verfügung.”
Im Stillen atmete Hieronymus erleichtert auf. Der Rat hatte durch Viktor Zornbrechts Intervention zwar nur drei Tage gewonnen, aber diese drei Tage konnten Gold wert sein, wenn sie richtig eingesetzt wurden. Insgeheim hatte Hieronymus schon das Schlimmste befürchtet, als er zur Mittagsstunde erfahren hatte, dass diplomatische Vertreter Silendirs und Ravinsthals einmal mehr für eine Audienz erschienen waren, aber mit dieser Bedenkzeit war nun zumindest verhindert, dass überhastete Entscheidungen getroffen werden mussten.
“Damit ist die Sitzung beendet.”
Inmitten der deutlich erleichterten Ächzlaute der Anwesenden blieben nur Viktor und Hieronymus sitzen, während die Anderen sich sogleich erhoben und dem Ausgang zustrebten. Weder Blicke noch Worte wurden getauscht, bis die schwere Eichentüre hinter dem letzten Mann zu fiel, und selbst dann schien Viktor seine Dokumente erst noch für interessanter zu befinden, als seinen direkten Vorgesetzten.
Einige Momente später schloss er die lederne Mappe, wandte sich herum um seinen langjährigen Freund in Augenschein zu nehmen und sprach sachlich: “Ihr seht erschöpft aus, hochedler Truchsess. Vielleicht wollt Ihr das angemahnte Gespräch unter vier Augen ebenso vertagen?”
Kurzzeitig spielte Hieronymus mit dem Gedanken, diesen leichten Ausweg einfach anzunehmen, und sich in der friedlichen Stille seiner Gemächer zu betrinken bis alles vergessen war. Dann aber schüttelte er den Kopf. “Nein. Es gibt einen Grund warum ich dich darum gebeten habe es heute noch zu führen.” Der Wechsel in die vertrautere Anrede fiel ihm zunehmend leichter, nun wo die Streithähne von dannen gezogen waren.
Die darauf folgenden Worte kamen ihm allerdings nur schwer über die Lippen. “Silendir plant etwas, und ich weiß dass du das Selbe befürchtest. Es wäre also nur vernünftig, wenn wir unsere Beobachtungen teilen, und nach Überschneidungen suchen.”
Viktors Reaktion entsprach nicht dem was Hieronymus sich ausgemalt hatte; der Reichsritter schmunzelte nur dünn als würde er nichts Neues hören, nickte sacht und ließ die Hände dann auf seine Mappe sinken. “Ich bin zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Warum sonst sollte Silendir mit jeder Konklave eine neue Beschwerde oder Unpässlichkeit finden, seit der König seine Flotte aus dem Hafen gesteuert hat?” Begleitet von Hieronymus' bedächtigem Nicken erhob Viktor sich und begann auf und ab zu gehen, eine Tätigkeit die den Truchsess durchaus zu beruhigen wusste. Offenbar hatte die Angelegenheit Viktor doch nicht völlig kalt gelassen, und das bedeutete, dass irgendwo hinter der sonnengegerbten, gleichmütigen Miene doch noch der aufbrausende Mann lauerte, mit dem er in seiner Kindheit so viele Tage verbracht hatte.
Indes zählte Viktor stirnrunzelnd auf: “Zuerst die Ausbesserungsarbeiten an der Kupferstraße, dann die Zollabgabensenkung wegen irgendeiner ominösen Kornseuche. Dann noch diese Sache mit der einjährigen Befreiung vom Kriegsdienst wegen einer Epidemie, und nun diese kleinliche Streiterei wegen des Baus einer Kapelle, als hätten die Silendirer nicht seit Jahrzehnten ihre eigene Form der Mithraskirche errichtet.” Er hielt in seinen Schritten inne, wandte sich dem Truchsess zu, und breitete beide Arme aus. “Nenne mich argwöhnisch, alter Freund, aber ich glaube, dass hinter Silendirs offen zur Schau getragenem Ungemach etwas weit Größeres brodelt.”
Hieronymus schwieg jedoch noch einige Momente, während er die Gefahren von Ehrlichkeit gegen die Möglichkeiten abwog. Als Truchsess standen ihm in der Abwesenheit seines Königs dessen verschiedene Gefolgsleute zur Verfügung, und schon seit der letzten Audienz mit Silendirs Vertretern hatte er begonnen, seine eigenen Nachforschungen anzustellen. Die dadurch erhaltenen Informationen waren jedoch heikel und das Risiko eines Verrats bei Weitergabe hoch.
Sein Blick fand erneut zu Viktor, der immer noch wie eine blaublütige Statue im Raum stand und mit aller Geduld auf seine Reaktion wartete. Ein Neffe dritten Grades des Königs, erinnerte der Truchsess sich nun, wo er den Körperbau des Mannes betrachten konnte. Seine Züge waren dem Großvater so ähnlich, stünde er neben der Statue des Königs, man hätte sie glatt verwechseln können.
Mir bleibt keine Wahl, beschloss Hieronymus und wandte den Blick ab.
Seine Stimme gab den Zweifeln jedoch Gestalt, so sehr Hieronymus es zu vermeiden versuchte. “Wie du sicher weißt, benimmt sich Silendir schon seit geraumer Zeit unpässlich”, begann er bedächtig und zögerlich, räusperte sich dann jedoch. Die nächsten Worte kamen zumindest selbstsicherer, wenn auch nicht weniger abwägend. “Gewisse… Stimmen munkeln, dass Silendir den Traum vom eigenen Königreich zu verfolgen plant, nun wo der König schon seit Jahren in einen unsicheren Krieg verwickelt ist. Unter dem Volk in Silendir werden Gerüchte laut, dass der König sich mit seinen Kriegsplänen gegen Indharim vielleicht verzettelt haben könnte.” Wie um die eigenen Worte zu entkräften griff Hieronymus nach seinem Weinkelch, nur um festzustellen dass dieser immer noch leer war. Ein Jammer.
“Von den sechs Lehen Amhrans ist Silendir am ungefährdetsten, sollte Indharim die Flotte des Königs über See schlagen und einen Gegenschlag ausführen; aber Laskandor und die Wildlande hinter den Grenzen des Reichs tragen nicht gerade zu Silendirs Sicherheit bei.” Mit einem tiefen Seufzen stellte er den Kelch wieder zwischen die Dokumente und widerstand tapfer dem Drang sich das Gesicht zu reiben. Stattdessen richtete er sein Augenmerk wieder auf Viktor, der sich inzwischen keinen Deut gerührt hatte und ihn nur erwartungsvoll beobachtete.
“Meine Spione glauben, dass Silendir plant, ein Heer aufzustellen und sich notfalls mit Gewalt vom Königreich zu lösen. Sie wiegeln die Bevölkerung mit Behauptungen auf, die infam sind, und die Audienzgesuche dienen nur dazu sie zu untermauern. Amhran würde ihnen nicht helfen wollen heißt es, wann immer wir eine irrwitzige Bitte ablehnen.”
“Das ist doch verrückt”, warf Viktor nach einigen Momenten der verblüfften Stille ein und brach damit sein eigenes Schweigen. “Wie stellt sich der Fürst von Silendir das vor? Amhrans Lehen beziehen einen Großteil unseres Korns aus seinem Land, und zum Schutz der Grenzen wären mehr Soldaten erforderlich als Silendir jemals aufbringen könnte, selbst wenn sie beginnen, die Wildlande zu besiedeln. In einem Krieg würden seine Geldkoffer schneller geleert werden, als ein Humpen Nortgarder Dunkles.” Obwohl Viktors Miene immer noch voller Gelassenheit war, zeigten seine Augen dessen Verwirrung über die Idee an sich.
“Nicht zu vergessen, dass der Fürst von Silendir ein größeres stehendes Heer gar nicht finanzieren könnte”, ergänzte Hieronymus finster die Aufzählung des Reichsritters, und gab dem Drang seiner Hand endlich nach. Angestrengt rieb er sich die Augen, dann stützte er die Ellenbogen auf den Tisch und die Stirn auf die verschränkten Hände. “Aber darin liegt das Problem. Berichten zufolge hat der hochedle Fürst Falkenstein von Silendir beim letzten Turnier gegenüber den Nortgardern angedeutet, dass er schon bald in Besitz großer Summen von Gold gelangen würde. Offenbar hat er nicht nur vor, sich selbst vom Reich zu trennen, sondern will Nortgards Treue gleich mit kaufen.”
“Nein, solche Summen hat der Fürst nicht. Woher auch? Silendir ist zum größten Teil immer noch Bauernland”, ereiferte sich Viktor sogleich und schüttelte den Kopf, während er abgelenkt den Boden vor seinen Füßen musterte.
Hieronymus konnte sehen wie die Gedanken durch den Verstand des erfahrenen Beraters flogen. All die Fragen, die der Königsneffe sich gerade im Stillen stellte, hatte er selbst bereits dutzende Male selbst durchdacht. Die fehlenden Antworten waren schließlich der Grund gewesen, warum er Viktor überhaupt eingeweiht hatte; der Mann war wesentlich weniger aufsehenerregend als ein reichsweit bekannter Truchsess, und seine Mittelsmänner würden vermutlich auf weniger Widerstand in ihren Forschungen stoßen, als Hieronymus.
“Du hast die Situation recht gut erfasst. Hier kommt nun auch der Moment an dem ich deine Hilfe brauche, Viktor. Wie steht es um deine Loyalität zum Reich?”, sprach Hieronymus nun und fixierte Viktor mit einem durchbohrenden Blick.
Viktor sah zuerst verwirrt auf, dann erschien ein grimmiges Lächeln auf seinen Lippen. “Ich bin nicht nur durch Blut, sondern auch durch Ehre gebunden. Verfüge über mich.”
“Ausgezeichnet”, knurrte Hieronymus erleichtert. “Dann lass uns die Planungen beginnen.”
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#2
Der Frühling wehte mit feucht-erdigen Windstößen durch die weit offenstehenden Fenster der Rabenstein, zerrte an Tischtüchern und Kerzenflammen und trieb kleine Staubteufel aus den hintersten Winkeln und Ecken der Fürstenkammer.
Zwei Männer saßen an dem vom Alter fast schwarzgefärbten, massiven Holztisch, der - so Lazarus - nicht nur innerhalb der Familie ein Erbstück gewesen war, sondern sogar von der vor den Valkes herrschenden Fürstenfamilie durch die Generationen weitergegeben worden war. "So alt wie Ravinsthal selbst," hatte er seinem silendrischen Besucher gegenüber erwähnt, kaum dass dieser ob der antiken Schönheit des Möbelstücks ein Kompliment ausgesprochen hatte. Ein Tisch, so schwarz, massiv und standhaft wie Ravinsthal selbst, angemessen für die privaten Gemächer eines in die Jahre gekommenen Fürsten.
Radek selbst war ein Mann jener Sorte, die an solcherlei feste Massivholztische passten. Groß, breitschultrig, mit Ecken und Kanten und wenig Gründen sich zu amüsieren, ernst wie sein Existenzzweck. Der Besuch war ein Wagnis gewesen, aber dieser Tage bestand alles an ihm aus einem Wagnis, einer Mutprobe, dem Tanz auf einem dünnen Seil. Nach drei Jahren des Wartens war endlich jene Depesche eingetroffen, deren Existenz er insgeheim schon anzuzweifeln begonnen hatte, und obschon der Guldenacher sich zuvor stets lautstark geschworen hatte, stehenden Fußes los zu preschen, sobald die Erlaubnis dazu auch eingetroffen war, so hatte Radek sich im Angesicht der gewichtigen Anweisungen doch für eine Weile wie gelähmt gefühlt.
Hochverrat, das würden die Königlichen sein Tun nennen. Etwas, für das man selbst als Fürst gehängt werden konnte.
Blieb nur zu hoffen, dass er den habichtnasigen Fürsten von Ravinsthal nicht überschätzt hatte.

Die Stille besagten Fürsts war schweißtreibend. Seit Radek das Angebot in halblautem, sachlichem Raunen unterbreitet hatte, saß der Fürst bequem zurück gelehnt da, rieb sich den Mundwinkel und starrte nachdenklich und abgebrüht auf das Papier auf dem Tisch vor sich. Dieser Bastard ließ ihn in seinem eigenen Saft köcheln, als könnten die gesprochenen Worte sie nicht beide mit einem Handwink ins Grab befördern! Andererseits, was hatte er sich erwartet? Ravinsthal war das einzige Lehen, das sich mit Händen und Füßen gegen die Befriedung durch Zivilisation, König, Reichtum oder sonstigen Verlockungen gewehrt hatte, natürlich würde auch dieser Beeinflussungsversuch nicht anders behandelt werden.
"Ich erinnere mich gut an die Konklave, edler Ser Curtzenwerter," sprach der greisenhafte Fürst schließlich, während seine Finger am Rand der Depesche herum spielten, als sei er fünf statt über fünfzig Jahre alt. "Eure Forderungen waren überspitzt und albern, aber alle Vorgänge davor und danach waren doch ein deutliches Zeichen dafür, dass es dumm wäre, eure Worte von der Hand zu weisen. Immerhin habe ich selbst erlebt, dass die Stiefelwärmer des Truchsess Ravinsthal für eine Provinz zweiter Klasse halten, für einen Feind gar, den man demütigen und auf Armeslänge halten muss, und den es argwöhnisch zu beachten gilt."
Mit einem Schnippsen falteten die arthritischen Finger ein Eselsohr in das Papier der Depesche, und der Fürst warf Radek einen scharfen, kalten Blick zu. "Das gefällt mir nicht, gefiel mir auch damals nicht. Was genau bietet ihr mir also nun?"
Radek atmete auf, versuchte aber, die Erleichterung nicht zu sehr aufs Gesicht kriechen zu lassen. Die erste Hürde war damit zumindest schon einmal erklommen.
Mit einem milden Räuspern lehnte sich der Hüne vor, tippte auf das Papier und erwiderte, "Der Herzog ist der Ansicht, dass der Krieg schon lange verloren ist, hochedler Fürst. Keiner hat vom König gehört, keine Siegesmeldungen gehen ein, keine Güter aus den eroberten Landstrichen finden ihren Weg nach Amhran, und doch schickt der Truchsess auf ein schlichtes Schreiben hin mehr und mehr Männer in ihren Tod. Und es ist ein gewisser Tod, da besteht kein Zweifel daran. Erst vor drei Wochen hat ein Silendirer Fischer Bruchstücke eines gekenterten Schiffs aus dem Wasser gezogen, von dem die Guldenacher Gelehrten der Ansicht sind, es seien Teile des Schiffs, das der Truchsess vor einem halben Jahr gen' Indharim geschickt hat. Und während unsere Brüder und Schwestern, Väter, Onkel, Töchter, Söhne, Freunde und Lieben in ein ungewisses, schändliches Schicksal ziehen, zerfällt Amhran stückweise an seiner eigenen Zivilisation."
Radek pausierte, warf dem reglosen Gesicht des Fürsten einen Blick aus dem Augenwinkel zu und machte einen Schluck vom Wein um sich die Kehle zu befeuchten, sich Mut zu machen für die Dinge, die er noch sagen musste.
"Das Reich hängt nur noch an einem dünnen Faden, gewoben aus der Loyalität alter Männer und Frauen, die sich noch an das Gesicht des Königs erinnern, an die Art und Weise, wie er euch mit Mut und Stolz erfüllte, wie er gerecht und vertrauenswürdig die Geschicke Amhrans leitete. Aber was, wenn diese alten Männer und Frauen wegsterben? Dann liegt Amhran in den Händen von Adeligen, die den König nur aus Geschichten kennen, die nur ein brüchiges, notdürftig geflicktes Amhran kennen, die nicht wissen, wie das Reich in gesundem Zustand aussah. Diese Jungen werden Amhran zerstören, zerreißen, auf den Dingen herumtrampeln, die wir uns in tausendvierhundert Jahren erarbeitet haben. Kriege werden ausbrechen, Kämpfe um die Thronfolge, Schlachten um den rechten Glauben, um Land, um Ehrenbeleidigung, um Frauen, um Dinge, die keinen Krieg wert sind. Und wer soll diesem Tun dann Einhalt gebieten? Wer soll die jungen Fürsten zusammenhalten, wenn sie feststellen, dass der Truchsess nichts als geborgte Macht hat, die ihm ebenso schnell wieder entrissen werden kann?"
Einmal mehr stahl Radek einen Blick zur Miene des Fürsten zwischen Schlucke vom Wein, und nahm mit einer gewissen Aufregung die ersten Zeichen von gedankenvoller Erkenntnis auf der faltigen Miene wahr. Die Brauen waren enger zusammen gezogen, die Lippen abfällig gekräuselt, aber die Augen, die bohrten sich nun in Radeks Gesicht, forschend, suchend, abwägend. "Ich sehe, worauf ihr hinaus wollt. Der Herzog soll diesem Chaos zuvor kommen, als legitimer Herrscher Amhrans, der genau dann auftaucht, wenn die Bünde der alten Loyalität zusammen brechen, nehme ich an?"
Kein Wein der Welt konnte Radeks Lippen nun noch feucht genug halten, um darauf zu antworten. Er nickte stumm, ein wenig wie ein Karnickel vor der Katze, unfähig den Blick von den eisigen Augen des Fürsten abzuwenden.
Lazarus lehnte sich bedächtig zurück, seinen eigenen Kelch locker zwischen den Fingerkuppen der linken Hand wahrend, während er den nervösen Diplomaten des Herzogsrings beim stillen Leid beobachtete. Ein Mundwinkel zuckte nach oben, dann gewann das Mitleid die Überhand, und der Fürst fuhr fort. "Und wenn ich mich entschließe, den Herzog bei diesem Streich zu unterstützen, was genau habe ich dann davon, außer dass jemand anders die Ochsenpeitsche gegen meinen Rücken führt?"
Zwei einsame Schweißperlen lösten sich von Radeks Schläfe, flossen an seiner Wange hinab und tropften vom Kinn. Der Mann selbst verzog keine Miene als er sich vorlehnte, die Nervosität als nichts als ein Zucken des Körpers gegen den stählernen Verstand ausspielte.
"Seine Exzellenz, der Herzog von Silendir, bietet euch vollkommene Autonomie über euer Land und seine Einwohner, als Gegenleistung zu einem unbeschränkten Loyalitätspakt mit ihm als neuem König. Eure Ländereien, eure Gesetze, eure Adeligen könntet ihr unter seiner Herrschaft verwalten, wie ihr es für richtig haltet. Sofern ihr Dienste oder Waren von anderen Lehen benötigt, wird eine Gegenleistung eurerseits erfolgen müssen, und sofern ein Angriff auf Amhran erfolgt, würdet ihr weiterhin Truppen für die Verteidigung schicken müssen. Innerhalb Amhrans jedoch sei euch der Status wieder zuerkannt, der einem Fürsten zusteht - der Herrscher über sein Fürstentum zu sein, ohne dem mahnenden Finger des Königs gehorchen zu müssen."
Für einige Momente war der Fürst völlig still, verzichtete selbst auf Blinzeln, und schien den Kelch in seinen Fingern vergessen zu haben. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit spielten die verwaisten Finger seiner rechten Hand gedankenverloren in die Luft, und er fragte halblaut: "Wisst ihr, was ihr da gerade angeboten habt?"
Mit einem Knarzen lehnte Radek sich zurück, wollte gar vor Erleichterung die Augen schließen, ohne dem Drang schlussendlich zu folgen. "Ja, Hochedler, es ist sowohl mir, als auch meinem Dienstherren, dem Herzog, vollkommen bewusst, was wir euch hiermit anbieten."
Das Lachen begann leise, milde, kaum mehr als ein rauheres Luftschnappen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis das dunkle, volle Lachen bis in den Burghof erklang, und die wenigen Burgbediensteten, die um diese Uhrzeit noch wach waren, mit großen Augen zu den Fenstern des Fürsten hoch sahen, verstört von dem ungewohnten Geräusch.
Erst als wieder Stille einkehrt war, wagte Radek den nächsten Vorstoß. Die Frage, die über Leben und Tod entschied.
"Was ist eure Antwort, hochedler Fürst?"
Lazarus stellte den Kelch mit einem harschen Klacken ab, und streckte die Hand über den Tisch.
"Ist das Antwort genug?"
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#3
Es war kühl. Der Frühling hatte die Winterwinde noch nicht zur Gänze aus den Gemäuern von Burg Löwenwacht vertrieben. Die dicken Wandteppiche, die an zahlreichen anderen Orten an den Mauern und Wänden zu finden waren hielten die Kälte vielleicht aus dem Rest der Burg. Doch dieser Raum war nur karg eingerichtet. Es war nur wenige Tage her, dass seine Männer das Gesindehaus geräumt, und notdürftig für seinen neuen Zweck neu eingerichtet hatten. Arbeitstische, Regale, dicke Folianten und leere Wälzer, Kisten und Truhen, Fackeln und Kerzen hatten sie herangeschafft, um das neue Quartier der Königsgarde zu bestücken. Die Fackeln zumindest spendeten etwas Wärme, die Kerzen in den Abendstunden Licht, auch wenn ihre Flammen stets im Wind tanzten wie braunes Herbstlaub.

"Was beschäftigt Euch, hochedler Sir?" Die Stimme klang dumpf und entfernt in des Reichsritters Ohren. Zu konzentriert war er auf den Tisch vor sich, den er, beide Hände auf die Kanten gestützt, studierte. Auf das helle Eibenholz gemalt war eine detaillierte Karte Amhrans, und auf dieser standen aus Mahagoni geschnitzte Holztürme, lagen kreisrunde Eichenplättchen, die mit den Wappen der Lehen bemalt waren. Der Königslöwe Servanos war in Goldocker vertreten, sowie das Wagenrad Silendirs. Der kohlschwarze Rabe Ravinsthals, ebenso wie der silberne Greif Candarias. Plättchen mit den tanzenden weißen Hirschen der Hohenmarschen lagen dort auf dem Tisch, wo sich das satte Grün der silendirer und servanoer Weiden ins matte Braun des Sumpfes mischte, und am nördlichen Ende der Karte, im Grau der hohen Berge, Plättchen aus Fichtenholz, mit dem sich bäumenden Hengst Nortgards.
"Hm?" fragte Zornbrecht nach, und wieder erklang die Stimme: "Was Euch beschäftigt, Hochedler?" Dieses Mal schaffte sie es, ihn aus seinen Überlegungen zu reißen, und sein Blick ruckte von der Karte hin zum Urheber dieser Störung, den er mit müden Augen musterte: einer seiner eigenen Offiziere, gerüstet in Stahl, darüber einer der neuen Wappenröcke, hellblau und mit dem goldenen Löwen bestickt, die Zornbrecht hatte anfertigen lassen. "Das Blau steht Euch." kommentierte er diesen kurz, ehe er mit einer ausschweifenden Handbewegung auf die Karte deutete: "Dies beschäftigt mich: Amhran." sprach er, etwas zu pathetisch für seinen eigenen Geschmack. "Die Agenten des Silendirers in Ravinsthal sind eifrig daran, ihr übles Werk zu verrichten. Aus den Hohenmarschen haben wir seit der Konklave keine Nachrichten erhalten, und aus Nortgard ist es noch länger her - nur, dass die Fürstin sich zur Konklave mit dem selbsternannten 'Herzog' ins Bett gelegt hat, das ist allseits bekannt. Schneewehen und versperrte Pässe, glaubt sie wir sind solche Narren?" Er schnaubte einmal, ergriff eines der Plättchen, die mit dem goldenen Wagenrad verziert waren, und legte es demonstrativ nach Burg Hochwacht. "Sobald sich der Ravinsthaler Fürst auf seine Seite schlägt, wird Falkenstein zuschlagen." ließ er seinen Soldaten mit einem Zähneknirschen wissen. “Sobald?” fragte dieser nach. “Sir, meint ihr nicht eher ‘falls’? Euer Vetter …” - “Mein Vetter hat versagt!” unterbrach Zornbrecht ihn schorf. “Er sollte den Fürsten bei der Krone halten, aber er hat ihn in dem Moment verloren, als er seine Passwacht verlor. Als er sie wiedererlangt hatte, verkroch er sich darin, und ward kaum mehr gesehen! Sein letzter Brief berichtete vom wachsenden Unmut den die Ravinsthaler gegenüber Löwenstein und dem Truchsess hegen, und nicht nur das Volk, sondern auch der Fürst selbst!”
Er ergriff ein Weiteres der silendirer Plättchen und setzte es mit einem harschen Klacken nach Rabenstein.
“Wir können nur noch darauf hoffen, dass Seydlitz die Passwacht für uns hält.”
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#4
Die vier Gestalten hockten ums Feuer herum. Es war ein ruhiger Abend und hätte eigentlich ruhig bleiben können bis einer der ums Lagerfeuer sitzenden sagte.
“Vor ihr mir hier einschlaft gehen wir neu Auftrag in eigener Sache nach. Seht zu das ihr euch Rüstet und legt Grau und s Wolfszeichen ab”
Scheinbar begierig etwas zu tun folgten die drei anderen den Anweisungen begleitet von einem
“Aye!”
“Aye Hauptmann!”
“S’ ist’s Recht!”
Kurz darauf standen die Vier gerüstet und in Rötlich braunen Farben vor der Garnison und gingen los Richtung Grenze. Aller Anfang war schwer und kurze Zeit erstritten sich der rot-braune Stoßtrupp den weg den Harpyienkamm hinauf. Suchend zogen sie umher um alles genau in Augenschein zu nehmen.
“Haltet Ausschau nach Befestigungen ich will’s nicht glauben das sie sich nicht auf das kommende Vorbereiten.” So durchsuchten die Zweitürmen der weg führte sie durch die Mine und Gerüstet wie sie waren, also wenig auffällig, zur andere Mine im hinteren teil des Eisentals. Natürlich blieb ihr kommen nicht unbemerkt und Zweitürmen machte kurzerhand mobil. Es kam zum aufeinandertreffen der beiden Gruppen allerdings bleib es bei Zänkischem Gerede. Der rot-braune Stoßtrupp zog von dannen und die Zweitürmer hatten ihr Land geschützt, mit Speer und Misstgabel.
Sie wussten es könnte ärger geben also blieben sie in Bewegungen um Südwald zu durchsuchen. An einem der Wehranlagen blieben sie eine weile stehen sie war nicht besetzt und so wurde sie vorsichtig nach Schwachstellen untersucht.
Einer der Viere nütze die kurze pause um einen Stein im Schuh los zu werden dann wurde weiter Marschiert. Der Weg trug sie zum Bollwerk an der Grenze zu Zweitürmen, Vorsichtig näherte man sich um nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Es war aber nur Spärlich bewacht so wurde man sich einig mit den wachen und etwas Schmiergeld wechselte den Besitzer. (wenn gewünscht können wir den Wachen des Walls zukommen lassen)
Mit langsamen schritten betraten die vier die Bauernlande und dort war auch schon eine wache, ein Reiter, der auf dem Pferd eingeschlafen war.
“Umgeht ihn, aber leise der schläft!” lautete der knappe befehle welche eher für Unmut sorgte. Würde er erwachen hätte man einen Feind im rücken dazu noch einen Berittenen aber der Kerl wurde umgangen und die vier “schlichen” weiter. Ihr weg wurde von toten Tieren gesäumt ob es nun Angrifflustige waren oder nicht. Zumindest ein Waschbär wurde für immer von seinen Sorgen befreit, wenn er denn welche hatte.
“Was war das?” kam es hin und wieder wenn ein tief im dämmerlicht von seinem Leid erlöst wurde.
“Ein Rah.” oder “Eich kleiner Ochse” kam als antwort. Hätte einer die vier beobachtet und gesehen und gehört was sie taten hätte er wohl nur den kopf darüber schütteln können, wie man einen wilden Luchs mit einem Reh verwechseln konnte.
Unaufhaltsam wenn auch nicht sonderlich schnell bewegten sie sich auf Greifanger zu und vorsichtig wurde dies Betreten. Es war bereits Nacht und die Händler die normal den Wegrand bevölkerten hatten sich in ihr heim zurückgezogen. Auch war allgemein wenig los auf den wegen. Ein verschlafenes Nest eben. So bahnten sie sich den weg bis zur Bank. Unweit der Bank an der Schmiede war tatsächlich noch Betriebsamkeit zu sehen und hören. Die vier Schlichen näher aber nur zwei bewegten sich tatsächlich leise. Einer in Rostiger Rüstung rempelte ein Fass an der andere vergas einfach sich zu verstecken. Als ein ruf ertönte.
“Wer ist da!” wollte ein schmied wissen und zur antwort bekam er einen schlecht imitierten Möwenruf
“ArrrArrrArrr”
Die Schlinge zog sich aber bereits enger die zwei Schatten positionierten sich und die zwei Krachmacher kamen dann offensichtlich auf den Mann zu.
“Nehmt ihn Fest, ich hab n paar fragen an ihn!” kam die stimme des Axtträgers dumpf unter dem Helm hervor. Links und rechts vom Schmied Schälten sich dann ein Mann und eine Frau aus dem Schatten. Erschrocken versuchte der Mann mit Schmiedehammer in der hand zu fliehen, direkt am axtträger vorbei. Ein Fuß wurde ausgestellt und der flüchtende flog der länge nach hin.
“Nehmt ihn mit und Schmiert den Händler der sich da hinten versteckt. Macht ihm deutlich das er sein maul hält.” Der am Boden liegende wurde gepackt und mitgeschleift. In einem Dunklen Kämmerchen unter der Bank wurde er dann ausgefragt bis von oben eine Frauenstimme ertönte.
“Hey ich hab was gehört da kommt wer.” Der Schmied rief daraufhin auch schon um Hilfe und wehrte sich nach Leibeskräften. Ein gezielter schlag ins Gesicht beendete aber seine Bemühungen die vier traten eine heillose flucht an. Eine Fackel flog noch in die Richtung eines strohbedeckten Standes verfehlte diesen aber knapp. Eilig und so gut es ging schlugen sie sich den weg zur grenze durch.
“Da sind Reiter hinter uns, lauft schneller!”
“Los, los macht das ihr wegkommt!”
Die vier riefen keuchend durcheinander auf ihrer flucht überquerten die grenze und durchquerten, noch immer so schnell es dank des Rüstwerks ging, Südwald. In ihrer heillosen flucht rannten sie dann direkt einem Reiter in Blauem Wappenrock in die arme. Sowohl Reiter als auch der rot-braune Trupp waren für einen Moment paralysiert.
“Holt ihn vom Pferd” kam dann von einem der Vier der ruf und sie gingen den Reiter an. Sein Pferd steig vorn hoch und warf den Gerüsteten ab.
“Lasst ihn liegen, weg hier, los los!”
“Hat sich bestimmt s ‘ Genick gebrochen hauen wir ab!”
Weiter ging die Flucht bis sie kurz hinter der Ravinsthaler grenze keuchend inne hielten.

Später in der Nacht dachte einer der Vier über das ausspähen des heutigen Abends nach. Seine gedanken versuchte er zu sortieren...
Keine Befestigungen außer die schon vorhandenen und Candaria scheint fast reif zum pflücken. Ein Jurenstamm und vielleicht eine handvoll Krieger in der Wache. Das zumindest bekamen sie aus dem Schmied heraus, ob das ganze stimmte war nicht sicher. Es war wohl an der zeit die Kräfte des Feindes abzutasten. Candaria, würde bald noch einen besuch bekommen, diesmal aber mit mehr Leuten.


"Krieg oder Frieden?" murmelte er vor sich hin.
"Krieg wenn ich n wort mitzureden hab!"
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#5
Zu Mittag meldet ein Rabensteiner Gardist im Palisadendienst die Sichtung von etwas, das er für Segel hält am Horizont. Bis zum Nachmittag ist die Sonne allerdings soweit gewandert, dass die Spiegelungen des Lichts auf den Wellen es schmerzhaft und schwierig machen, noch zuverlässigen Ausguck in die Richtung der Sichtung zu halten, und das Phänomen wird aus den Augen verloren.
Ob es Segel sind und diese sich nähern, oder nur am Horizont passieren, bleibt offen.
[Bild: _rainbowsheep.gif~c100]
Klick mich!
(jetzt wirklich)
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